Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen
Öffnung bewegte sich. Danug und Ayla blickten auf. Dalanar streckte den Kopf herein. »Hätte ich gewusst, dass du sie für dich behalten willst, hätte ich es mir vielleicht überlegt, dich zu diesem Sommertreffen mitzunehmen, junger Mann«, sagte Dalanar streng. Dann lächelte er. »Ich kann es dir allerdings nicht verdenken, ich weiß, du hast sie lange nicht gesehen. Aber es gibt noch viele andere, die mit dieser jungen Frau sprechen möchten.«
»Dalanar!«, rief Ayla und trat vor das kleine Zelt, um ihn zu umarmen. Er war alt geworden, aber er sah Jondalar immer noch so ähnlich, dass ihr bei seinem Anblick warm ums Herz wurde. »Sind Danug und die beiden anderen mit dir hergekommen? Wie haben sie dich gefunden?«
»Durch Zufall - oder war es Fügung? Das hängt davon ab, wen du fragst. Ein paar unserer Leute waren auf der Jagd. In der Nähe ist ein Flusstal, durch das viele Herden ziehen. Die drei haben uns gesehen und uns bedeutet, dass sie gerne mitjagen würden. Wir waren hocherfreut, dass drei kräftige junge Männer uns helfen wollten. Ich hatte mir bereits überlegt, dass wir dieses Jahr zum Zelandonii-Treffen gehen könnten, wenn wir vorher auf der Jagd erfolgreich genug wären, um etwas Fleisch für den Winter einzulagern und einen Teil mitzunehmen.
Ihre Hilfe kam wie gerufen. Wir zählten sechs erlegte Wisente. Am Abend dann erkundigte sich dieser junge Mann nach dir und Jondalar und fragte, wo er die Zelandonii finden könnte«, sagte Dalanar und deutete auf den mächtigen rothaarigen Mann, der gerade das Zelt verließ.
»Die Sprache stellte ein gewisses Problem dar. Das Einzige, was Danug sagen konnte, war: >Jondalar von der Neunten Höhle der Zelandonii<. Ich versuchte ihm zu erklären, dass Jondalar der Sohn meines Herdfeuers ist, aber das ist mir nicht gelungen«, berichtete der alte Mann. »Als dann Echozar von der Feuersteinmine zurückkehrte, hat Danug in Zeichensprache mit ihm geredet. Er wunderte sich, dass Echozar sprechen konnte, aber Echozar war noch mehr überrascht, dass Danug und Druwez der Zeichensprache mächtig waren. Als Echozar fragte, wo sie das gelernt hätten, erzählte Danug von seinem Bruder, einem Jungen, den seine Mutter adoptierte und der starb. Er sagte, du habest alle die Handzeichen gelehrt, Ayla, damit er sich verständlich machen konnte.
So haben wir uns anfangs unterhalten. Danug und Druwez haben sich mit Echozar in Zeichensprache unterhalten, und der hat übersetzt. Da habe ich Danug mitgeteilt, dass wir zum Sommertreffen der Zelandonii gehen und sie mitnehmen würden. Am nächsten Tag kam Willamar mit seiner Schar. Es ist verblüffend, wie gut er sich mit Menschen verständigen kann, selbst wenn er ihre Sprache nicht kennt.«
»Ist Willamar auch hier?«, fragte Ayla. »Ja, ich bin hier.«
Ayla drehte sich um und lächelte, glücklich, den alten Handelsmeister zu sehen. Sie umarmten sich herzlich. »Bist du auch mit den Lanzadonii gekommen?«
»Nein, wir sind nicht gemeinsam gereist«, sagte Willamar. »Wir mussten noch einige andere Besuche machen, um die Runde abzuschließen. Wir sind vor ein paar Tagen hier angekommen. Ich wollte gerade alles für den Aufbruch zur Neunten Höhle vorbereiten.«
»Wir sind dieses Jahr ziemlich früh gekommen«, sagte Dalanar. »Ich wusste, wo die Neunte lagern würde, wir sind ganz in der Nähe.«
»Zufällig gehörte ich zu denen, die die Neunte Höhle kommen sahen«, berichtete Danug. »Als ich die Pferde in der Ferne erblickte, wusste ich, dass es deine Leute sein müssen, Ayla. Ich war wirklich enttäuscht, dass du nicht dabei warst, aber ich habe mich gefreut, Jondalar zu sehen. Zumindest konnte er Mamutoi. Dass Jonayla deine Tochter ist, habe ich sofort erkannt, vor allem, als ich sie auf dem Rücken des grauen Pferdes sitzen sah. Wenn du nicht gekommen wärst, wäre ich mit der Neunten Höhle zurückgegangen und hätte dich überrascht, aber jetzt bist du uns zuvorgekommen.«
»Du bist eine Überraschung, Danug, eine wunderbare Überraschung. Trotzdem kannst du die Neunte Höhle besuchen«, sagte Ayla und wandte sich dann an Dalanar: »Es freut mich, dass du dich entschieden hast, mit den Lanzadonii zu kommen. Ist Jerika bei euch? Marthona wird sehr enttäuscht sein, dass sie euch alle nicht sieht.«
»Es tat mir leid zu hören, dass sie nicht kommt. Jerika hat sich auch auf ein Wiedersehen gefreut. Erstaunlich, wie gut die beiden sich angefreundet haben. Wie geht es Marthona?«
»Nicht so gut.« Ayla wiegte den Kopf. »Sie
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