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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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offensichtlich entschieden, bis zum folgenden Morgen bereit zu sein. Die Vorstellung, schneller zum Sommerlager zu gelangen und einen der begehrteren Lagerplätze zu besetzen, war ein starker Anreiz. Nachdem sich noch weitere fünf hinzugesellt hatten, versuchte sie die verbliebenen Herdfeuer zu zählen. Etliche waren allem Anschein nach noch unentschlossen, aber Ayla glaubte, dass diese nur sieben oder acht Herdfeuer vertraten.
»Was ist mit denen, die bis dahin nicht fertig werden?«, erhob sich eine Stimme aus der Gruppe der Unentschlossenen.
»Die können später allein nachkommen«, antwortete Joharran.
»Aber wir brechen immer als Höhle gemeinsam auf. Ich will nicht allein gehen«, nörgelte jemand.
Joharran lächelte. »Dann sorg dafür, dass du bis dahin fertig bist. Wie du siehst, haben sich die meisten entschieden, morgen aufzubrechen. Ich werde einen Läufer zu Manvelar schicken, um ihm auszurichten, dass wir bereit sind, uns morgen früh der Dritten Höhle anzuschließen.«
Bei einer Höhle von der Größe der Neunten gab es immer einige, denen es nicht möglich war, die Reise zu unternehmen, zumindest nicht zum jetzigen Zeitpunkt - zum Beispiel Menschen, die krank oder verletzt waren. Joharran stellte ein paar Leute ab, die bei ihnen bleiben sollten, um für sie zu jagen und sie zu versorgen. Diese Helfer würden nach einem halben Mond abgelöst werden, damit sie nicht das gesamte Sommertreffen verpassten.
Die Einwohner der Neunten Höhle blieben viel länger auf als gewöhnlich, und als sich am Morgen alle versammelten, waren einige offensichtlich müde und schlecht gelaunt. Manvelar und die Dritte Höhle waren recht früh eingetroffen und warteten auf dem offenen Gelände direkt unterhalb der Felszuflucht in Richtung Flussabwärts, nicht weit von Aylas und Jondalars Wohnplatz. Marthona, Willamar und Folara waren früh fertig gewesen und zu den beiden gekommen, um noch einige ihrer Sachen auf die Pferde oder die Schleiftragen zu laden.
Sie hatten auch Zutaten für eine Morgenmahlzeit mitgebracht, die sie mit Manvelar und ein paar anderen teilen wollten. Am Abend zuvor hatte Marthona ihren Söhnen vorgeschlagen, sie und Jondalar sollten Manvelar und seine Familie in Aylas Wohnstätte - so genannt, weil Jondalar sie für Ayla errichtet hatte - bewirten, während Joharran und Proleva den Rest der Höhle zum Abmarsch versammelten, um ihren Weg quer durch das Land nach Sonnenblick anzutreten, dem Heim der Sechsundzwanzigsten Höhle der Zelandonii und dem Ort des Sommertreffens.
    A m Vormittag setzte sich eine Gruppe von fast zweihundertfünfzig Menschen in Bewegung, der größte Teil der Neunten und Dritten Höhle. Manvelar und die Dritte Höhle übernahmen die Führung über den Hang vom östlichen Ende der Felsnische hinab. Statt in die Wiesenlandschaft des Tals am Grasfluss nahe der Dritten Höhle, wo sie auf die Löwen gestoßen waren, führte der Pfad vom nordöstlichen Rand des Felsvorplatzes der Neunten Höhle zu einem kleinen Nebenfluss des Hauptflusses, genannt Waldfluss, weil in seinem geschützten Tal ungewöhnlich viele Bäume wuchsen.
    Bewaldete Gegenden waren während der Eiszeit rar. Da die Ausläufer der Gletscher, die ein Viertel der Erdoberfläche bedeckten, nicht weit im Norden lagen, herrschten in den gletschernahen Gebieten Permafrostbedingungen. Im Sommer taute die oberste Erdschicht je nach Lage bis in unterschiedliche Tiefe auf. In kühlen, schattigen Gegenden mit dichtem Moosbewuchs oder anderer isolierender Vegetation taute der Boden nur an, aber dort, wo das Land direkter Sonneneinstrahlug ausgesetzt war, wurde der Boden weich genug für eine ergiebige Grasdecke.
    Größtenteils waren die Bedingungen dem Wachstum von Bäumen mit ihrem tieferen Wurzelwerk nicht förderlich, bis auf bestimmte Bereiche. An Stellen, die vor den kältesten Winden und dem stärksten Frost geschützt waren, konnte der Boden so tief auftauen, dass Bäume Wurzeln schlugen. Oft sprossen Galeriewälder an den wassergetränkten Flussufern empor.
    Das Tal des Waldflusses war eine dieser Ausnahmen. Es wies eine relative Fülle von Nadel- und Laubbäumen auf, dazu Büsche und verschiedene Arten von Obst- und Nussbäumen. Allen, die in der Nähe lebten, lieferte es einen erstaunlichen Reichtum an Materialien, vor allem Feuerholz, aber es war kein dichter Wald. Das Tal glich eher einer schmalen Parklandschaft mit offenen Wiesen und hübschen Lichtungen zwischen den einzelnen Baumgruppen.
    Die Reisenden zogen über

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