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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Sie trafen auf ein paar weitere Engpässe, bis ihnen
schließlich Felsplatten den Weg versperrten. Das war das
Ende der Grotte, weiter ging es nicht.
»Mir ist aufgefallen, dass du den inneren Drang verspürst,
auf den Wänden dieser Höhle Zeichnungen anzubringen.«
Der Zelandoni der Sechsundzwanzigsten lächelte Jonokol
an.
Jonokol hätte es zwar nicht so ausgedrückt, nickte dennoch zustimmend.
»Ich habe mir überlegt, ob Sonnenblick nicht eine Zeremonie für diese Grotte abhalten sollte. Ich bin jetzt mehr
denn je davon überzeugt, dass sie heilig ist, und würde diesem Umstand gern Anerkennung zollen. Sie könnte ein Ort
für junge Leute sein, die sich prüfen möchten, auch wenn
sie noch sehr jung sind.«
»Da magst du Recht haben«, erwiderte der Künstler-Gehilfe. »Es ist schwierig, in die Grotte zu gelangen, aber sie
ist nicht verwinkelt. Hier kann man sich nur schwer verlaufen.«
»Würdest du dich an der Zeremonie beteiligen, Jonokol?«
Ayla nahm an, dass der Zelandoni es gerne sähe, wenn Jonokol weitere Malereien in dieser heiligen Grotte anbringen
würde, die so nahe bei ihnen lag, und sie fragte sich, ob diese Zeichnungen dem Ort mehr Ansehen verschaffen würden.
»Hier müsste ein Endpunkt gesetzt werden, um zu zeigen,
dass man in der Grotte nicht weiterkommt - in dieser
Welt.« Jonokol lächelte. »Ich glaube, Aylas Löwe hat aus
der nächsten Welt gesprochen. Lass mich wissen, wann die
Zeremonie stattfinden soll.«
Der Zelandoni und sein Gehilfe Falithan lächelten erfreut.
»Du bist auch eingeladen, Ayla«, sagte der Sechsundzwanzigste.
»Ich muss sehen, was die Erste für mich geplant hat«, erwiderte sie. »Natürlich.«
Sie drehten sich um und machten sich zu Aylas Erleichterung auf den Rückweg. Ihre durchweichte Kleidung war
mit Schlamm verschmiert, und Ayla wurde allmählich kalt.
Der Rückweg erschien ihr kürzer, und zum Glück blieb sie
nicht wieder stecken. Am Eingang seufzte Ayla erleichtert
auf. Ihre Talglampe war verloschen, kurz bevor sie das von
draußen eindringende Licht gesehen hatten. Die Grotte
mochte ja heilig sein, aber sie fand sie nicht besonders angenehm, zumal sie die meiste Zeit auf dem Bauch hatte
kriechen müssen.
»Möchtest du mit nach Sonnenblick kommen, Ayla? Es ist
nicht sehr weit«, sagte Falithan.
»Tut mir leid. Ein andermal gern, aber ich habe Proleva
versprochen, dass ich am Nachmittag zurück bin. Sie passt
auf Jonayla auf, und ich muss wirklich zurück zum Lagerplatz«, antwortete Ayla. Sie verschwieg, dass ihre Brüste
schmerzten. Sie musste dringend das Kind stillen.
    A ls Ayla zurückkam, wartete Wolf am Rand des Sommerlagers, um sie zu begrüßen. Irgendwie hatte er gewusst, dass sie kam. »Wo ist Jonayla, Wolf? Such sie für mich.« Er flitzte los, drehte sich aber gleich wieder um und vergewisserte sich, dass sie ihm folgte.
    Er führte sie direkt zu Proleva, die auf dem Lagerplatz der Dritten Höhle war und Jonayla stillte. »Ayla! Du bist wieder da! Wenn ich gewusst hätte, dass du kommst, hätte ich noch gewartet. Ich fürchte, jetzt ist sie satt.«
    Ayla nahm ihr das Kind ab und legte es an, aber die Kleine hatte keinen Hunger. Infolgedessen schmerzten Aylas Brüste noch mehr. »Hat Sethona schon getrunken? Ich bin voller Milch.«
    »Stelona hat mir heute geholfen, und sie hat immer viel Milch, obwohl ihr Kind schon feste Nahrung zu sich nimmt. Sie hat mir vorhin angeboten, Sethona zu stillen, während ich mit Zelandoni über die Hochzeitszeremonie gesprochen habe. Da ich wusste, dass ich Jonayla bald stillen musste, fand ich das eine gute Idee. Ich wusste ja nicht, wann du zurückkommen würdest, Ayla.«
    »Ich auch nicht«, sagte Ayla. »Ich schau mal, ob ich jemanden finde, der auch Milch braucht. Vielen Dank, dass du heute auf Jonayla aufgepasst hast.«
    Auf dem Weg zu der großen Zelandoniahütte traf Ayla auf Lanoga, die Lorala auf der Hüfte trug. Der dreijährige Ganamar, der Zweitjüngste der Familie, klammerte sich mit einer Hand an Lanogas Tunika; der Daumen der anderen steckte fest in seinem Mund. Ayla hoffte, dass Lorala Hunger hatte, was fast immer der Fall war. Als sie es ansprach, erwiderte Lanoga, sie sei gerade auf der Suche nach jemandem, der das Kind stillen könnte.
    Sie setzten sich auf mit Polstern belegte Baumstämme, die um die dunkle Feuerstelle vor dem Eingang der großen Hütte verteilt lagen, und Ayla tauschte dankbar den älteren Säugling gegen Jonayla ein. Wolf hatte sich neben Jonayla niedergelassen, und Ganamar

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