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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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dieselben Riten vorbereiteten, und die jungen Frauen gingen den »jungen mit Gürtel« lieber aus dem Weg. Die meisten jungen Männer warfen Lanoga verstohlene Blicke zu, taten jedoch so, als wäre sie gar nicht anwesend. Bis auf Bologan. Er schaute seine Schwester an, und sie erwiderte seinen Blick, und obwohl sie weder lächelten noch sich mit einem Nicken begrüßten, lag darin etwas Anerkennendes.
    Alle Jungen lächelten Ayla trotz ihrer schlammverschmierten Kleidung zu, die meisten schüchtern, einige jedoch waren kühner in ihrer Würdigung der schönen älteren Frau, die Jondalar mit heimgebracht und mit der er sich verbunden hatte. Donii-Frauen waren ausnahmslos älter und wussten, wie man mit großspurigen Jungen umging, die gern Männer sein wollten, und wie man sie im Zaum hielt, ohne sie allzu sehr zu entmutigen. Das unverfrorene Lächeln einiger, die sie noch nicht kennengelernt hatte, wich einem flüchtigen Ausdruck der Besorgnis, als Wolf sich auf ein Zeichen Aylas erhob.
    »Hast du mit Proleva über die Pläne für den heutigen Abend gesprochen?«, fragte Jondalar, als sie zum Lagerplatz der Neunten Höhle aufbrachen. Er lächelte die Kleine an, kitzelte sie und wurde mit einem entzückten Glucksen belohnt.
    »Nein, ich bin gerade erst von der neuen heiligen Grotte zurückgekehrt, die ich mir auf Wunsch der Ersten anschauen sollte, und habe mich dann auf die Suche nach Jonayla gemacht. Ich frage die Erste, wenn ich mich umgezogen habe«, antwortete Ayla und legte kurz ihre Wange an seine.
    »Du bist wirklich über und über mit Schlamm verschmiert.« Jondalar rieb sich die Hand an seinen Beinlingen ab, nachdem er Ayla berührt hatte.
    »Die Grotte hat einen sehr feuchten Lehmboden, und wir mussten die meiste Zeit auf dem Bauch kriechen.«
»Ich gehe mit dir zurück.« Jondalar hatte Ayla den ganzen Tag nicht gesehen und nahm Jonayla auf den Arm, damit sie nicht auch noch mit Schlamm verschmiert wurde.
    Ayla traf Proleva und erfuhr, dass die Neunte Höhle zusammen mit der Dritten Höhle - auf dem Lagerplatz der Dritten - ein Treffen veranstalten würde, zu dem sie die Anführer der restlichen Höhlen und deren Helfer, die zu diesem Sommertreffen gekommen waren, einladen wollten. Auch deren gesamte Familien würden zur Abendmahlzeit mitkommen. Proleva hatte die Vorbereitung organisiert und auch dafür gesorgt, dass jemand auf die Kinder aufpasste, damit die Mütter mithelfen konnten.

Ayla gab Wolf ein Zeichen, sie zu begleiten. Eine oder zwei Frauen warfen unsichere Blicke auf das Raubtier, andere erkannten und begrüßten Wolf jedoch, denn sie wussten um seine Wachsamkeit. Lanoga blieb ebenfalls bei den Kindern, und Ayla ging zurück, um Proleva zu fragen, welche Aufgaben sie übernehmen sollte.
    Im Laufe des Abends unterbrach sie ihre Tätigkeit und stillte Jonayla, doch sie hatten so viel mit der Zubereitung des gewaltigen Festmahls zu tun, dass sie kaum Zeit fand, ihre Tochter auf dem Arm zu halten, bis alle gegessen hatten. Danach wurde sie zur Zelandoniahütte gerufen. Sie nahm Jonayla mit und gab Wolf ein Zeichen, ihr zu folgen.
    Inzwischen war es spät und schon dunkel. Vorsichtig ging sie über den mit flachen Steinen ausgelegten Pfad zu der großen Sommerhütte. Sie hatte eine Fackel bei sich, wenngleich das Licht der vielen Feuerstellen ihren Weg recht gut beleuchtete. Sie ließ die heiße Fackel draußen und steckte sie in einen dafür vorgesehenen Steinhaufen. Drinnen spendeten ein kleines Feuer am Rand eines größeren Feuerrings und ein paar flackernde Lampen hier und da ein wenig Licht. Hinter den züngelnden Flammen der Feuerstelle war kaum etwas zu erkennen. Ayla glaubte jemanden auf der anderen Seite der Hütte leise schnarchen zu hören, sah jedoch nur Jonokol und die Erste. Sie saßen innerhalb des Lichtkreises und tranken dampfenden Tee.
    Ohne ihr Gespräch zu unterbrechen, nickte die Erste Ayla zu und bedeutete ihr, sich zu setzen. Froh, sich endlich ausruhen und entspannen zu können, nahm Ayla auf einem der gut gefüllten, um das Feuer verteilten Polster Platz und stillte ihr Kind, während sie zuhörte. Wolf ließ sich neben ihr nieder. Meistens war er in der Zelandoniahütte willkommen. Ayla war an diesem Tag länger fort gewesen, und er wollte weder ihr noch Jonayla von der Seite weichen.
    »Welchen Eindruck hattest du von der Grotte?«, fragte die korpulente Frau, an den jungen Mann gewandt.
»Sie ist sehr klein, und an manchen Stellen kann man sich kaum hindurchzwängen,

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