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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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und sie warf Jondalar einen scharfen Blick zu, um zu sehen, ob er sie bevormundete. In Wahrheit klopfte ihr das Herz, doch sie wollte ihre Furcht nicht zugeben. Sie konnte sich nicht mehr erklären, warum sie sich auf diese Sache eingelassen hatte.
Wieder gaben die frisch gefällten Bäume, die als Stangen benutzt wurden, ein wenig nach, als die Erste die dünneren Querstreben der Stufe mit ihrem Gewicht belastete, aber Ayla hielt die Stute fest, und Jondalars Schulter diente der Ersten als Stütze. Sie streckte die Hand nach dem Sitz aus, dessen Hölzer ebenfalls mit Rohleder verschnürt waren, drehte sich um und ließ sich mit einem erleichterten Seufzer auf dem Polster nieder.
»Seid ihr so weit?«, rief Ayla nach hinten.
»Bist du bereit?«, fragte Jondalar die Donier leise.
»Wenn nicht jetzt, wann dann?«
»Alsdann, auf geht's«, sagte Jondalar mit etwas erhobener Stimme.
»Schön langsam, Winnie«, wies Ayla die Stute an und ging mit der Führleine in der Hand voran.
Das Pferd setzte sich in Bewegung und zog die robuste Schleiftrage und die Erste Unter Denen, Die Der Großen Erdmutter Dienen, hinter sich her. Die Frau umklammerte die Vorderkante des Sitzes, als sie merkte, dass ihr Untersatz in Bewegung geriet, aber sobald Winnie Tritt gefasst hatte, war es gar nicht so schlimm. Den Sitz ließ sie trotzdem nicht los. Ayla warf einen prüfenden Blick nach hinten und bemerkte Wolf, der auf den Hinterpfoten saß und sie beobachtete.
Der Ritt verlief nicht ganz reibungslos, auf dem Weg gab es einige Höcker und Mulden, und an einer Stelle sackte die eine Stange in einen Graben, den ein abfließender Bach hinterlassen hatte, woraufhin die Frau auf dem Sitz nach links schwankte, aber das Transportmittel richtete sich wieder auf, als Ayla Winnie ein wenig zur Seite lenkte. Sie schlugen den Weg zum Gehege der Pferde ein.
Sich zu bewegen, ohne die eigenen Füße zu benutzen, ist ein seltsames Gefühl, dachte Zelandoni. Natürlich sind Kinder, die von ihren Eltern getragen werden, daran gewöhnt, aber sie war schon seit Jahren nicht mehr leicht genug, um getragen zu werden, und sich auf diesem beweglichen Schleiftragensitz ziehen zu lassen, war nicht dasselbe, zumal sie nach hinten blickte, woher sie kam, nicht nach vorn, wohin sie ging.
Bevor sie das Pferdegehege erreichten, lenkte Ayla die Stute in weitem Bogen zum Lagerplatz der Neunten Höhle zurück. Sie entdeckte einen Pfad, der in eine andere Richtung führte als der, den sie sonst zum Hauptlagerplatz benutzten. Der Pfad war ihr schon früher aufgefallen, und sie hatte sich gefragt, wie er wohl verlaufen mochte, aber nie die Zeit gehabt, ihm zu folgen. Jetzt wollte sie es ausprobieren. Sie hielt darauf zu, schaute dann zurück und fing Jondalars Blick auf. Mit einer kleinen Geste deutete sie auf den unbekannten Pfad, und Jondalar nickte ganz leicht, in der Hoffnung, dass die Erste es nicht bemerken und Einspruch erheben würde. Entweder fiel es ihr nicht auf, oder sie wollte nicht protestieren, als Ayla weiterging. Wolf war neben Jondalar hergetrottet und hatte die Nachhut gebildet, flitzte aber nach vorne, als Ayla die Richtung änderte.
Sie hatte die Führleine über Winnies Hals gehängt, denn das Pferd würde den Zeichen der Frau leichter folgen als einer am Halfter befestigten Leine. Dann setzte sie Jonayla in die Tragedecke auf ihrem Rücken, aus der das Kind sich umschauen konnte und nicht als ständiges Gewicht auf dem Arm ihrer Mutter lastete. Der Pfad führte zu dem Wasserlauf, den die Neunte Höhle als Westfluss bezeichnete, und verlief ein kurzes Stück daran entlang. Gerade als Ayla überlegte, ob sie umkehren sollte, sah sie weiter vorne einige vertraute Menschen. Sie hielt das Pferd an und ging nach hinten zu Jondalar und Zelandoni.
»Ich glaube, wir haben Sonnenblick erreicht, Zelandoni«, sagte sie. »Möchtest du ihnen einen Besuch abstatten, und wenn ja, möchtest du auf der Schleif trage bleiben?«
»Da wir schon hier sind, können wir sie auch besuchen. Bis ich wieder herkomme, könnte einige Zeit vergehen. Und ich würde gerne absteigen. Ein beweglicher Sitz ist nicht schlecht, aber es kann manchmal ein bisschen holprig sein.« Die Frau erhob sich, benützte Jondalar erneut als Stütze und stieg ab.
»Findest du ihn denn bequem genug, um darauf zu den heiligen Stätten zu reisen, die du Ayla zeigen möchtest?«, fragte Jondalar.
»Ich glaube, er könnte ganz zweckdienlich sein, zumindest für einen Teil der Reise.«
Ayla

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