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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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Größe gefällt, als seine Helfer eintrafen: Joharran zusammen mit Solaban und Rushemar; Manvelar, der Anführer der Dritten Höhle, und Morizan, der Sohn seiner Gefährtin; Kimeran, Anführer der Zweiten Höhle, und Jondecam, sein gleichaltriger Neffe; Willamar, der Handelsmeister, mit seinem Handelsburschen Tivonan und dessen Freund Palidar; und Stevadal, der Anführer der Sechsundzwanzigsten Höhle. Mit Jondalar und Ayla waren sie also zu dreizehnt, wie Ayla feststellte. Ihre erste Schleiftrage hatte sie allein hergestellt.
    Ihre Neugier hat die Männer hergeführt, dachte sie. Die meisten Neunankömmlinge waren mit der Vorrichtung, die sie Schleiftrage nannte, vertraut.
    Jondalar erklärte seinen Helfern, er wolle eine Schleiftrage mit besonderem Quergestänge bauen, das auf eine bestimmte Art zusammengefügt werden sollte. Bald waren weitere Bäume gefällt, ein paar Vorschläge gemacht und ausprobiert worden, bevor sie sich auf etwas einigten, was zweckmäßig schien. Ayla kam sich überflüssig vor und beschloss, Zelandoni zu holen, während die Männer weiterarbeiteten.
    Sie nahm Jonayla mit und dachte auf dem Weg zum Hauptlagerplatz über die Anpassungen von Schleiftragen und über die nach, die sie auf ihrer langen Rückreise in Jondalars Heimat angefertigt hatten. Als sie einen großen Fluss überqueren mussten, hatten sie ein Rundboot gebaut, ähnlich wie die, mit denen die Mamutoi Flüsse überquerten: ein rund gebogener Holzrahmen, der außen mit einer gut eingefetteten Auerochsenhaut bespannt war. Die Herstellung war leicht, doch im Wasser war es ein bisschen schwer zu lenken. Jondalar hatte ihr von den Booten der Sharamudoi erzählt, die aus einem ganzen Baumstamm gehauen, mit Dampf geweitet wurden und vorne und hinten spitz zuliefen. Sie seien schwerer herzustellen, aber viel leichter dorthin zu lenken, wohin man wolle, hatte er erklärt.
    Als sie das erste Mal einen Fluss überquerten, hatten sie das Rundboot für ihr Gepäck und sich selber benutzt und es mit kleinen Paddeln über den Fluss befördert, während die Pferde hinterherschwammen. Sie luden ihr Gepäck in Trage- und Gepäckkörbe um und beschlossen dann, eine Schleiftrage für Winnie anzufertigen, auf der sie das Boot mitnehmen konnten. Später wurde ihnen klar, dass sie das Rundboot zwischen den Stangen der Schleiftrage befestigen und mit ihrer Ausrüstung beladen konnten. Die Pferde schwammen damit über den Fluss und zogen die Last, während Ayla und Jondalar auf dem Rücken der Tiere saßen oder neben ihnen herschwammen. Wenn sie die andere Seite des Flusses erreichten, ließen sie ihr Gepäck im Rundboot, statt es auszuladen. Die Schleiftrage mit dem Boot erleichterte zwar das Überqueren von Flüssen und stellte für gewöhnlich in Ebenen kein Problem dar, doch die langen Stangen konnten beim Wandern durch Wälder oder Gebirgsgegenden, die scharfe Wendungen erforderten, hinderlich sein. Mehrmals hätten sie die Stangen beinahe zurückgelassen, trennten sich aber erst von ihnen, als sie näher am Ziel waren.
    Ayla hatte Zelandoni bereits erzählt, was sie planten, daher war die Erste zum Aufbruch bereit. Als sie sich dem Lagerplatz der Neunten Höhle näherten, waren die Männer weiter an das eingezäunte Gehege gerückt, das für die Pferde errichtet worden war, und sahen die beiden Frauen nicht. Die Erste schlüpfte mit dem schlafenden Kind in die von Jondalars Familie benutzte Sommerhütte, und Ayla ging weiter, um sich anzusehen, wie weit der Schleiftragesitz gediehen war. Jondalar hatte Recht gehabt. Mit den vielen Helfern hatte es nicht lange gedauert, ihn anzufertigen. Zwischen den beiden kräftigen Stangen befand sich jetzt eine tiefe, bankartige Sitzfläche mit einer Rückenlehne und einer Stufe zum Aufsteigen. Jondalar hatte Winnie aus dem Gehege geholt und befestigte das Beförderungsmittel mit einem Geschirr an der Stute, dessen Riemen quer über ihre Brust und hoch auf ihren Widerrist führten.
    »Was hast du damit vor?«, fragte Morizan. Er war noch so jung, dass er so direkte Fragen stellen konnte.
Für Erwachsene galt es als unhöflich, so unverblümt zu sein, aber die anderen überlegten genau dasselbe. Eine solche Direktheit wäre für einen reiferen Zelandonii vielleicht nicht angemessen gewesen, doch es war nicht falsch, nur naiv und ungelenk. Erfahrene Menschen wussten feinfühliger und indirekter vorzugehen. Ayla war jedoch an Offenherzigkeit gewöhnt. Für die Mamutoi war es üblich und durchaus angebracht,

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