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Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen

Titel: Zyklus der Erdenkinder 06 - Ayla und das Lied der Höhlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean M. Auel
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waren, um der Gefährtin des Anführers zur Seite zu stehen. Als Danella sich setzte, ließ sich Wolf neben ihr nieder, schaute aber zu Ayla, als wolle er sie um Erlaubnis bitten. Sie nickte, und er legte den Kopf auf die ausgestreckten Pfoten. Danella wurde bewusst, dass sie ihn hin und wieder kraulte.
Zelandoni saß neben Ayla. Nachdem sie ihren Tee getrunken hatte, stillte Ayla ihre Tochter. Mehrere Leute kamen zu ihnen, um mit der Ersten und ihrer Gehilfin zu plaudern, aber als die beiden schließlich allein waren, sprachen sie über Danella.
»Wolf scheint ihr Trost zu spenden«, sagte Zelandoni.
»Den sie wohl auch braucht«, meinte Ayla. »Sie ist immer noch so schwach. Ich glaube, sie hatte vor kurzem eine Fehlgeburt oder Totgeburt und davor wahrscheinlich auch schon eine schwere Zeit.«
Die Erste warf ihr einen neugierigen Blick zu. »Wie kommst du darauf?«
»Weil sie so dünn und zerbrechlich ist. Ich bin mir sicher, dass sie krank war oder über längere Zeit Probleme hatte, und mir ist eine gewisse Traurigkeit aufgefallen, als sie Jonayla angesehen hat. Das hat mich auf den Gedanken gebracht, sie könnte eine lange, anstrengende Schwangerschaft gehabt und dann das Kind verloren haben«, antwortete Ayla.
»Eine sehr scharfsinnige Beobachtung. Ich glaube, du hast Recht. Mir ist etwas sehr Ähnliches durch den Kopf gegangen. Vielleicht sollten wir ihre Mutter fragen. Ich möchte Danella gerne untersuchen, nur um mich zu vergewissern, dass sie sich gut erholt. Es gibt auch bestimmte Heilmittel, die ihr helfen könnten.« Die Erste drehte sich zu Ayla. »Was würdest du vorschlagen?«
»Luzerne ist gut gegen Erschöpfung und den stechenden Schmerz beim Wasserlassen.« Ayla überlegte. »Ich weiß den Namen nicht, aber es gibt eine Pflanze mit roten Beeren, die sehr gut für Frauen ist. Sie wächst als kleine Ranke am Boden und hat das ganze Jahr über grüne Blätter. Sie kann für die Krämpfe verwendet werden, die mit den Blutungen der Mondzeit auftreten können, und starke Blutungen lindern. Sie kann auch die Geburt beschleunigen und erleichtern.«
»Ja, die ist mir bekannt. Sie wächst so dicht, dass sie manchmal Matten am Boden bildet, und Vögel mögen die Beeren. Manche nennen sie Preiselbeeren«, sagte die Erste. »Ein Aufguss aus Luzerne wirkt kräftigend, genau wie ein Tee aus Beifuß. Die Pflanze hilft auch, wenn sich der Sack, der das Kind in einer Frau hält, senkt und verschiebt. Daher möchte ich sie untersuchen, damit ich weiß, was ich ihr geben soll. Der Zelandoni der Sechsundzwanzigsten ist ein guter Heiler für allgemeine Krankheiten, kennt sich aber mit Frauenbeschwerden vielleicht nicht so gut aus. Ich muss noch mit ihm sprechen, bevor wir von hier aufbrechen.«
Nachdem die Männer, die beim Bau der Schleiftrage behilflich gewesen waren, ihren Tee ausgetrunken hatten, erhoben sie sich nach einer Höflichkeitsspanne und wollten gehen. Die Erste hielt Joharran an. Jondalar war bei ihm.
»Würdest du bitte zum Lager der Zelandonia gehen und schauen, ob du den Zelandoni der Sechsundzwanzigsten findest?«, fragte die Donier leise. »Stevadals Gefährtin scheint sich nicht wohlzufühlen, und ich möchte sehen, ob wir irgendetwas für sie tun können. Er ist ein guter Heiler und hat vermutlich alles getan, was möglich war, aber ich muss mit ihm sprechen. Ich glaube, es ist ein Frauenproblem, und da wir Frauen sind ...« Den Rest ließ sie ungesagt. »Bitte ihn herzukommen, wir werden eine Weile warten.«
»Soll ich bei euch bleiben?«, fragte Jondalar die beiden Frauen.
»Hattest du nicht vor, zum Übungsfeld zu gehen?«, warf Joharran ein.
»Ja, aber das muss nicht sein.«
»Geh ruhig, Jondalar. Wir kommen später nach.« Ayla legte ihre Wange an seine.
Die Frauen setzten sich zu Danella, den beiden Müttern und einigen anderen. Als Stevadal sah, dass die Erste und ihre Gehilfin nicht aufbrachen, blieb auch er da. Die oberste Anführerin der Zelandonia hatte ein Gespür dafür, was Menschen bedrückte, und erfuhr bald, dass Danella schwanger und das Kind eine Totgeburt gewesen war, wie sie vermutet hatten, doch sie merkte, dass die zwei älteren Frauen etwas verschwiegen, solange Danella und Stevadal dabei waren. An der Geschichte war mehr, als sie preisgeben wollten. Die Donier würde auf den Sechsundzwanzigsten warten müssen. Bis dahin plauderten die Frauen. Jonayla wurde herumgereicht. Obwohl Danella zunächst zögerte, sie zu nehmen, hielt sie das Kind dann doch eine ganze Weile in den

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