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0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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weiter den Zettel.
    »Wer soll uns hierher telegraphieren?« brummte ich.
    Natürlich hatten wir in Manila hinterlassen, wohin wir gehen würden. Dasselbe hatten wir in Labian getan. Es gab also durchaus einige, die wußten, wo wir zu erreichen waren.
    »Wo ist Phil?« fragte ich Rago.
    Er zeigte zu den gegenüberliegenden Klippen. »Perlen«, sagte er grinsend. »Nix Perlen!« Er schüttelte den Kopf, daß die Wassertropfen aus seinen nassen Haaren stoben. Ich sprang über Bord, schwamm hinüber und tauchte. Phil kroch auf dem Boden herum. Er hatte sich ein Netz um den Bauch gebunden, in das er alles sammelte, was ihm perlenverdächtig aussah. Ich klopfte ihm auf die Schulter und bedeutete ihm, mit nach oben zu kommen. Wir tauchten auf. Er nahm das Mundstück des Luftschlauches aus den Zähnen.
    »Was ist denn los?« fragte er.
    »Der Idiot drüben auf der Klippe behauptet, wir hätten ein Telegramm bekommen.«
    »Zuviel Sonne oder zuviel Whisky«, antwortete Phil nur, schwamm aber mit zum Boot.
    Rago hatte inzwischen mit aller Kraft die Muräne so weit hochgezogen, daß ihr scheußlicher Kopf an der Oberfläche schwamm. Er nahm die Riemen und steuerte zwischen den Außenklippen in den Hafen. Der Telegrammschwenker hüpfte wie eine Gemse die Klippen hinunter.
    Wir legten an dem Holzsteg an, an dem auch der Postdampfer festzumachen pflegte. Wie immer lungerten die Mischlinge, einschließlich Polizist und Wirt, herum und sahen uns zu. Der Telegrafenbote stand grinsend in Erwartung eines Trinkgeldes und reichte mir mit tiefer Verbeugung den Wisch. Er war mit Worten einer Sprache beschrieben, die eine entfernte Ähnlichkeit mit Englisch hatte.
     
    »FBI-Hauptquartier an Cotton, Panafarut. Hebung Patronia geplant. Berechtigung erteilt — Achtet — Vorsicht —Nehmt Verbindung — Benachrichtigt — Flybert — Meldung — High.«
    Ich las den Text einige Male. Auch die einzelnen Worte, die ich hier klar hingeschrieben habe, waren mehr oder weniger verstümmelt.
    Phil studierte angestrengt, zuckte mit den Achseln und sagte: »Offenbar will der Chef uns mitteilen, daß unser Ferienidyll gestört wird. Wir bekommen Besuch.«
    »Dafür schickt er doch kein Telegramm.«
    »Vielleicht fürchtet er, daß dein kriminalistischer Instinkt wach wird, wenn die Leute sich hier um die ›Patronia‹-Diamanten kümmern.«
    »Woher weiß Mr. High überhaupt, daß hier ein Schiff mit Diamanten auf dem Meeresgrund liegt? Das ist nicht sein Ressort.«
    »Weiß ich auch nicht«, brummte Phil. »Mich interessieren diese Diamanten überhaupt nicht, sondern ich will wissen, ob in diesen Muscheln Perlen sind.«
    Ich knöpfte mir den Telegrafisten vor. »Dieses Telegramm ist verstümmelt. Konnten Sie es nicht genauer aufnehmen?«
    Er lachte: »Viele Störungen. Ich habe geschrieben, wie es ankam.«
    »Möchte eine Depesche aufgeben«, sagte ich. »Kommen Sie mit.« Ich begleitete ihn zu seiner Holzbude, in der sich die vorsintflutliche Telegrafenstation und gleichzeitig die gesamte Postverwaltung befanden. In großen Druckbuchstaben schrieb ich ihm den Text auf einen Zettel:
     
    »An FBI-Distrikt New York, Mr. High, Vereinigte Staaten — stop — Telegramm unleserlich erhalten — stop — drahtet neue Nachrichten — stop — Was ist mit Patronia —stop — Cotton.«
     
    Ich wartete, bis er es durchgemorst hatte. Ich konnte selbst telegrafieren; aber der Junge machte es korrekt und fehlerlos. Ich wartete noch die Bestätigung der Empfangsstation ab.
    »Wann kann ich Antwort haben?« fragte ich.
    »Vier Tage.« Er feixte. »Telegramm geht von hier nach Labian, von da nach Celebes, dann über Manila nach New York.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Vier Tage? Und das im zwanzigsten Jahrhundert! Hier ist wirklich das Paradies.«
    Er verstand nicht, was ich meinte, lachte aber und nickte.
    Ich ging zum Hafen zurück und beschäftigte mich mit meiner Muräne. Wir fotografierten sie, dann schnitten wir ihr den Kopf ab. Die Eingeborenen verstehen es prächtig, Fischköpfe zu präparieren, damit sie haltbar sind, und ich machte mich mit Rago auf den Weg ins Dorf, um dem Präparator meine Wünsche auseinanderzusetzen. Phil, der inzwischen seine Muscheln geöffnet hatte, ohne eine Perle zu finden, schloß sich uns an.
    Wir blieben im Dorf, aßen Fisch und beschlossen, abends mit den Eingeborenen auf Fischfang zu fahren.
    Es war einer der schönsten Abende, die ich auf Panafarut erlebte. Ich kann es Ihnen nicht richtig beschreiben, denn mir fehlt die

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