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0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai

Titel: 0001 - Ich jagte den Diamanten-Hai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Hotel. Von diesen drei geleitet, kamen die beiden Männer den Steg entlang. Der Mann mit dem Panama erblickte uns und stutzte. Seine Augen zogen sich zusammen. Aber nur für einen Sekundenbruchteil; dann lachte er und kam auf uns zu.
    »Hallo«, sagte er, »hätte meinen Kopf verwettet, daß auf Panafarut niemand mit rein weißer Haut existiert. Sind Sie hier gewachsen?«
    »No, importiert wie Sie.«
    »Mein Name ist Flybert, John Flybert. Das ist Ted Creoly, mein Taucher und Partner. Darf ich fragen, was Sie auf diesem vergessenen Fleck Erde treiben?«
    »Tauchen«, antwortete ich.
    Sein Lächeln verschwand wie weggepustet.
    »Haben Sie etwas dagegen?« fragte ich freundlich.
    »Unter Umständen«, entgegnete er knapp. »Habe die ›Patronia‹ von der US-Regierung gekauft. Nur ich habe das Recht, sie zu bergen.«
    »Wir tauchen nur nach Fischen«, sagte ich.
    Sofort erschien wieder ein Lächeln.
    »Na, also«, atmete er auf. »Fische interessieren mich nicht. Darf ich Sie zu einem Anstandsdrink einladen? Wo gibt's Eisgekühltes?«
    »Bitte, Sir«, drängte sich Panhacker vor. »In meinem Hause finden Sie alle Getränke, die Sie haben möchten.«
    Wir gingen mit, und in Panhackers Stube versammelte sich ganz Panafarut mit Ausnahme der Eingeborenen. Hybert spendierte eine Lokalrunde.
    Wir hatten inzwischen unsere Namen genannt. Er forderte uns auf, auf das Gelingen seiner Aktion zu trinken, und hieb seinem Begleiter auf die nackte Schulter.
    »Creoly ist der beste Taucher im Pazifik. Er wird die ›Patronia‹ herausfischen wie die Hafenjungs von Singapur die Pennies der Touristen.«
    »Was haben Sie für die Heberechte zahlen müssen?«
    »Eine runde Million Dollar.«
    »Lohnt das Geschäft dann überhaupt noch?«
    »Sie vergessen, daß die ›Patronia‹ für eine Million Pfund Edelsteine an Bord hat. Das sind rund drei Millionen Dollar. Abzüglich aller Unkosten also ein Hundertprozent-Geschäft.«
    »Und wenn Sie die Steine nicht finden?«
    »Keine Sorgen, Freund, wir finden sie. Wir haben sämtliche Unterlagen gesehen. Die Regierung hat freundlicherweise genaue Feststellungen treffen lassen, bevor sie die ›Patronia‹ zum Verkauf ausbot. Die Schwierigkeit ist allein die Tiefe von hundert Fuß. Wir werden sie in seichteres Gewässer schleppen.« Er brach plötzlich ab, betrachtete sein Glas und drehte es zwischen den Händen.
    Ich trank aus. »Vielen Dank für den Whisky«, sagte ich und wollte gehen.
    Er hob den Kopf. »Einen Augenblick noch. Sie sind Sporttaucher. Verstehen Sie mich jetzt nicht falsch: wir schleppen die ›Patronia‹ in eine Tiefe, in der sie auch für Sie erreichbar ist. Ich kann ein Schiff unter Wasser nicht bewachen lassen.«
    »Nein«, antwortete ich.
    »Ich meine, Sie könnten sich eine andere Insel für Ihren Sport suchen.«
    »Wir waren hier, bevor wir wußten, daß Sie kamen.«
    Er fuhr hoch. »Wußten Sie, daß ich kam?« fragte er scharf.
    Ich merkte, daß ich einen Fehler gemacht hatte, und versuchte, ihn auszubügeln. »Yes«, sagte ich gleichmütig. »Wir waren gestern nacht mit den Eingeborenen zum Fischfang unterwegs und sahen die Lichter Ihres Schiffes.«
    Ihm schien die Erklärung zu genügen. »Wollen Sie nicht abreisen?« fragte er sanft und fast ein wenig traurig.
    »Selbst, wenn wir wollten, könnten wir nicht. Der Postdampfer kommt erst in vierzehn Tagen.«
    »Richtig«, sagte er, »daran dachte ich nicht. Aber Sie könnten sich vielleicht entschließen, mir die Tauchgeräte auszuliefern. Selbstverständlich gegen eine Entschädigung und selbstverständlich erst, wenn wie die ›Patronia‹ im flachen Wasser haben.«
    »Ich fürchte, Ihnen nicht dienen zu können«, bedauerte ich. »Noch einmal Dank für den Whisky. Komm, Phil.« Wir ließen uns von den Barhockern gleiten. Gleichzeitig sprang der Taucher von seinem Sitz.
    »Sie werden sich Mr. Flyberts Angebot gründlich überlegen. Wir lassen uns nicht von hergelaufenen Halunken die Steine klauen.«
    »Sie können sich freuen, daß ich den Inselleuten hier keine Prügelszene zwischen Weißen bieten will«, sagte ich leise, »aber möglicherweise treffen wir uns mal an einsamer Stelle. Gehen Sie aus dem Weg!«
    Er trat zögernd zurück. Phil und ich verließen das Lokal. Hinter uns hörten wir Flyberts Stimme.
    »Wirt, noch eine Runde für alle!«
    Rago wartete wie immer bei unseren Geräten im Boot. Wir ließen uns aus dem Hafen rudern, verspürten aber keine Lust, auf Unterwasserjagd zu gehen. Uns gefiel alles nicht:

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