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0001 - Im Nachtclub der Vampire

0001 - Im Nachtclub der Vampire

Titel: 0001 - Im Nachtclub der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Lichtbahnen auf die Fahrbahn. Soho schimmerte verführerisch in seiner Lichterpracht. Bunte Leuchtreklamen zuckten auf. Bars, Coffee-Shops, Pizzerias und Restaurants warteten auf Gäste.
    Marina Held fand dieses Soho faszinierend. Ja, so hatte sie es sich immer vorgestellt. Auf den Straßen herrschte ein unwahrscheinlicher Betrieb. Das prächtige Wetter lockte nicht nur Touristen, sondern auch Einheimische.
    Strip! Strip! Strip! knallte es ihr in grellen Buchstaben entgegen. Und mit jedem Wort leuchtete auch ein nacktes Mädchen auf, das den gewaltigen Busen dem anonymen Betrachter entgegenstreckte. Das Girl hatte den Mund geöffnet. Buchstaben flossen heraus und formten sich zu einem Satz. Come on and love me! Komme und liebe mich.
    Marina mußte lächeln. Sie sah, daß einige Besucher der Aufforderung nachkamen und in das Lokal gingen. Wahrscheinlich würden sie enttäuscht und mit leerer Brieftasche wieder hinausgehen.
    Die junge Deutsche schlenderte weiter. Der Trubel amüsierte sie. Allerdings hatte sie keine Lust, in irgendeines der Lokale hineinzugehen, auch nicht in eine Discothek, von denen es zahlreiche gab.
    Meist waren die Türen geöffnet, und heiße Rhythmen drangen auf die Straße. Marina warf hin und wieder einen Blick in das Innere der Beathöhlen.
    Jugendliche tanzten. Lichtorgeln warfen blendende Kaskaden. In zahlreichen Ecken nistete der Geruch von Haschisch. Es war schon was los, in dieser Hölle von Soho.
    Marina wurde oft angesprochen, doch sie ging stur weiter. Sie wollte sich von keinem Typen abschleppen lassen. Das Erlebnis mit den Rockern hatte ihr vorerst gereicht.
    Ihren Hunger stillte sie mit einer kleinen Pizza. Der Teig schmeckte nach ranzigem Fett. Auf Olivenöl hatte der gute Pizzabäcker wohl verzichtet.
    Die Zeit verging, und ohne es zu wollen, erreichte Marina auch jenen Bezirk von Soho, der für einen einzelnen Touristen nicht gerade empfehlenswert ist.
    Marina Held kam in das Viertel der Nachtbars und obskuren Clubs.
    Zwar brannten hier noch Lichter, aber die Typen, die auf den Gehsteigen lungerten, waren nach der Pseudoeleganz der Zuhälter gekleidet.
    Als Marina für einen Augenblick verschnaufend stehenblieb, näherte sich ihr sofort ein Kerl. Er trug ein weißes Seidenhemd und enge Jeans. In dem dunkelhäutigen Gesicht fielen die rabenschwarzen Augen und die aufgeworfenen Lippen auf.
    Der Kerl grinste.
    Hastig drehte sich Marina um und lief weg. Sie hatte vor dem Mann Angst. Er war gefährlicher als die beiden Rocker.
    Der Zuhälter rief ihr etwas nach, was sie nicht verstehen konnte.
    Marina Held huschte in die nächste Seitenstraße. Sie war ziemlich eng. Unrat lag in den Gassen. Um wieder auf die breitere Hauptstraße zu gelangen, wollte Marina an der nächsten Querstraße links einbiegen. Sie tat das auch, mußte aber feststellen, daß die Straße einen Bogen machte und tiefer in ein ihr unbekanntes Viertel führte.
    Als Marina sich umschaute, sah sie für einen Moment den Zuhälter an der Ecke stehen.
    Marina ging schneller. Und mit jedem Schritt geriet sie tiefer in das Labyrinth der kleinen, unbeleuchteten Straßen und Hinterhöfe.
    Als die junge Deutsche ihren Fehler erkannte, war es bereits zu spät. Da hatte sie sich verirrt.
    Weiter vorn war eine Kneipe. Grölende Männerstimmen drangen durch die offenstehende Tür. Das Lokal war nicht beleuchtet. Das Glas einer in der Nähe stehenden Straßenlampe war zertrümmert worden.
    Schritte.
    Marina sah sich um.
    Sie sah die Umrisse von zwei Männern. Arm in Arm kamen die Kerle über die Straße gewankt.
    Die junge Deutsche zog es vor, sich zu verstecken. Sie tauchte in einen Hauseingang und erschrak fürchterlich, als sie auf etwas Weiches trat.
    Dicht neben der alten Tür schnarchte ein Penner. Jetzt begann er zu grunzen und zu schimpfen. Marina drückte sich an die gegenüberliegende Wand der Nische. Sie wagte kaum zu atmen.
    Die beiden Männer gingen vorbei, ohne sie gesehen zu haben. Marina Held atmete auf.
    Aber da war noch der Zuhälter. Und er hatte ihre Spur nicht verloren. – Marina sah ihn, als sie die Nische verließ. Der Kerl lauerte an einer Plakatsäule, deren Blätter in Fetzen vom rissigen runden Mauerwerk hingen. Er rauchte eine Zigarette und sah Marina aus ihrer Deckung treten.
    Der Kerl warf die Zigarette weg. Sie beschrieb einen glühenden Halbkreis.
    Sie sah den Mann und hörte sein häßliches Lachen.
    Marina rannte. Zum Glück trug sie Turnschuhe, so daß ihre Schritte auf dem Pflaster kaum zu

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