Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0001 - Im Nachtclub der Vampire

0001 - Im Nachtclub der Vampire

Titel: 0001 - Im Nachtclub der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
in der Überzahl. Sie lehnten an den Hauswänden und ließen Flaschen mit billigem Gin kreisen. Anzügliche Bemerkungen wurden John und Marina nachgeworfen.
    »Kümmern Sie sich nicht darum«, empfahl der Geisterjäger. »Das ist hier so üblich.«
    Marina lachte. »Ich habe auch keine Angst. Schließlich sind Sie ja bei mir.«
    »Na ja, ein Supermann bin ich auch nicht«, dämpfte John ihren Optimismus.
    An einer Straßenecke blieben sie stehen. John orientierte sich, doch Marina war es, die die Straße entdeckte. »Da links, da müssen wir hinein.«
    »Wunderbar, Sie hätten Detektivin werden sollen«, lobte John die junge Deutsche.
    »Sie machen sich lustig über mich.«
    »Keineswegs, kommen Sie.«
    Die schmale Straße machte einen Bogen und lief in ein freies Gartengelände aus, auf dem einige Bretterbuden auf den Abbruch warteten. Das Gelände war zum Teil schon umzäunt. Große Tafeln verkündeten, daß die Stadt London eine Sanierung durchführen wollte.
    Morton Hendricks wohnte so ziemlich am Ende der Straße. Ein Wagen parkte vor seinem Haus. Ein amerikanischer Packard.
    Es war ein ziemlich neues Modell. Die Sonne spiegelte sich in dem grasgrünen Lack.
    Das Haus, in dem Morton Hendricks wohnte, war zweistöckig. Eine Klingel gab es nicht. Der Klopfer an der Haustür war abgebrochen. John Sinclair stellte fest, daß die Tür spaltbreit offenstand.
    »Die haben ja noch nicht mal Gardinen vor den Fenstern«, sagte Marina Held verwundert.
    »Das ist in dieser Gegend auch nicht nötig«, gab John zur Antwort.
    Der Geisterjäger drückte die Tür auf. »Bleiben Sie hinter mir«, sagte er zu Marina.
    Das Mädchen nickte folgsam.
    John betrat einen engen Hausflur, in dem es nicht nur roch, sondern schon stank. Eine Mischung aus verfaultem Unrat und abgestandenem Essen. Die Wände waren beschmiert. Eindeutige Zeichnungen und zotige Verse wechselten sich ab. Durch ein schmutziges Fenster am Ende des Flurs fiel etwas Licht.
    Eine Wohnungstür wurde aufgedrückt. Das Gesicht eines bärtigen Mannes tauchte auf.
    Ehe der Typ sich zurückziehen konnte, war John bei ihm.
    »Moment mal, Mister!«
    Der Mann kniff mißtrauisch die Augen zusammen. Es war ein Wunder, daß er überhaupt noch etwas sehen konnte. Whiskyatem schlug dem Geisterjäger entgegen.
    »Wir wollen zu Morton Hendricks«, sagte Sinclair, »wo können wir ihn finden?«
    »Oben!«
    Ein Knall, und die Tür war zu.
    »Nicht sehr freundlich, die Mieter hier«, meinte Marina.
    John hob die Schultern. »Sie werden ihre Gründe haben!«
    Die Treppe sah nicht sehr vertrauenerweckend aus, aber John und Marina blieb keine andere Möglichkeit, in die erste Etage zu gelangen.
    Dann hörten sie die Stimmen. Männerstimmen. Sie mußten aus Hendricks Wohnung kommen. Aus der Unterhaltung ging hervor, daß es sich nicht gerade um eine gemütliche Bierrunde handelte.
    Ein Schlag klatschte.
    Stöhnen, ein Schrei.
    John preßte die Lippen zusammen. Erkannte diese Geräusche. Dort oben wurde jemand zusammengeschlagen.
    Der Oberinspektor ging schneller. Hendricks Wohnungstür stand offen. Der Besucher kam erst gar nicht in eine Diele, sondern gelangte in einen schmutzigen Raum, der mit allerlei Gerumpel vom Trödlermarkt vollgestellt war.
    Zwei Männer wandten John ihre Rücken zu. Er sah die breiten Schultern und die Muskelpakete unter den Hemden und wußte sofort, mit wem er es zu tun hatte.
    Diese Kerle waren Schläger.
    Ein dritter Mann lag auf dem Boden. Direkt unter dem Fenster mit der schmutzigen Scheibe. Der Mann – sicher war es Morton Hendricks – stöhnte. Er hatte schon einige harte Schläge einstecken müssen.
    John bedeutete Marina Held, zurückzubleiben.
    Das Mädchen verstand und ging vorsichtig drei Schritte rückwärts. Es war blaß geworden.
    Gerade holte einer der beiden Kerle zu einem Tritt aus: Hendricks schrie schon im voraus auf. »Nicht«, rief er, »ich zahle ja, ich treibe das Geld auf, aber nicht schlagen! Bitte!«
    Der Kerl lachte tückisch.
    Und in sein Lachen mischte sich Johns Stimme.
    »Guten Tag«, sagte der Geisterjäger.
    Die Worte wirkten wie eine Bombe. Die beiden Schläger standen erst zwei Sekunden lang unbeweglich, so als lauschten sie den Worten nach, dann aber kreiselten sie herum.
    John Sinclair stand einen Schritt von dem Türrechteck. Die Arme hatte er locker an beiden Seiten herabhängen.
    Die Schläger sahen, daß sie es nur mit einem Gegner zu tun hatten und grinsten.
    Es waren Zwillinge. Beide hatten sie dunkles Haar, das glatt

Weitere Kostenlose Bücher