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0001 - Im Nachtclub der Vampire

0001 - Im Nachtclub der Vampire

Titel: 0001 - Im Nachtclub der Vampire Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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über zwanzig Jahren trug er die Post aus, kannte jeden seiner Kunden vom Ansehen und wußte Bescheid über ihre kleinen und großen Sorgen.
    »Meine Nichte«, sagte Mrs. Sanders, »sie macht zur Zeit an der Küste Urlaub.«
    »Die Glückliche«, erwiderte der Briefträger und wollte wieder gehen. Plötzlich fiel ihm noch etwas ein. »Mrs. Sanders«, rief er.
    Clara Sanders, die schon halb in ihrer Wohnung war, drehte sich um. »Ja?«
    »Da draußen hat mich eine Frau angesprochen.«
    Clara Sanders runzelte die Stirn und kam näher. »Was für eine Frau?«
    »Eine junge. Sie suchte jemanden.«
    »Hat sie auch gesagt, wen?«
    »Nein, den Namen wußte sie nicht.« Der Briefträger warf sich seine große Umhängetasche wieder über die Schulter. »Aber sie hat das Mädchen beschrieben.«
    »Wie soll sie denn ausgesehen haben?«
    »Na ja«, der Postbote hob die Schultern. »Blond, mittelgroß, hübsch, hatte Hosen an…«
    »Das könnte Marina gewesen sein«, sagte Mrs. Sanders.
    »Müßte ich die kennen?«
    »Marina Held. Ich habe Ihnen doch davon erzählt. Unser deutscher Feriengast.«
    Der Postbote schlug sich gegen die Stirn. »Ach so, ja, stimmt. Daran habe ich gar nicht gedacht. Ja, man wird alt und vergeßlich. Aber fragen Sie die Frau doch am besten selbst, Mrs. Sanders. Die ist ja noch da draußen.«
    Clara Sanders blickte durch die halb offenstehende Haustür. Sie sah eine schwarzhaarige Frau, die jetzt über den Plattenweg kam und der Tür entgegenstrebte.
    »Tolle Puppe«, murmelte der Postbote.
    »Aber Mr. Myers, ich bitte Sie…«, Mrs. Sanders tat entrüstet.
    Der Postbote grinste. »Dann viel Vergnügen. Mrs. Sanders. Ich muß weiter.« Er machte der schwarzhaarigen Frau Platz, damit sie vorbeigehen konnte, drehte sich dann noch einmal um und verzog anerkennend die Mundwinkel.
    Die schwarzhaarige Fremde blieb dicht vor Mrs. Sanders stehen.
    Clara Sanders schätzte sie innerhalb von Sekunden ein. Sie sah gut aus, das mußte man neidlos anerkennen. Langes schwarzes Haar, dunkle Augen. Sie trug eine schwarze Bluse und eine schwarze Hose. Und das bei dem Sommerwetter. Und noch eins fiel Mrs. Sanders ins Auge. Das Gesicht, überhaupt die ganze Haut, die zu sehen war, kam ihr seltsam bleich vor. Wie stockiger Schnee, dachte sie.
    »Sie wünschen?« fragte Clara Sanders.
    Die Frau lächelte. Dabei verzogen sich ihre blassen Lippen ein wenig in die Breite. »Vielleicht können Sie mir helfen, Mrs. Sanders. Ich habe da nämlich ein Problem…«
    »Ja…?«
    »Können wir das nicht in Ihrer Wohnung besprechen, Mrs. Sanders?«
    Clara Sanders dachte an ihr Wasser, das bald heiß sein mußte, und war einverstanden. »Ja, dann kommen Sie mal mit, Miß…«
    »Lara, ich heiße Lara.«
    Seltsamer Name, dachte Mrs. Sanders, enthielt sich aber eines Kommentars.
    Das Wasser war schon heiß. Es sprudelte bereits. Mrs. Sanders stellte den Durchlauferhitzer ab, putzte sich die Hände an ihrer Schürze sauber und wandte sich ihrem Besucher zu.
    Lara hatte Platz genommen. Mit übergeschlagenen Beinen saß sie auf dem Küchenstuhl.
    Mrs. Sanders setzte sich ihr gegenüber hin. Sie öffnete die beiden obersten Knöpfe ihres Hauskleides. Dabei lag jetzt ihr Hals frei, und Lara sah die Umrisse der Adern unter der Haut.
    Augenblicklich erwachte in ihr die Blutgier! Nur mühsam konnte sie sich beherrschen. Der lange Weg bis hierher hatte sie ausgelaugt. Und das Sonnenlicht hatte ihr auch zugesetzt.
    Mrs. Sanders merkte davon nichts. »Worum geht es also, Miß Lara?« fragte sie.
    Die Untote hatte das gezeichnete Bild mit. Jetzt holte sie es hervor und schob es über den Tisch. »Kennen Sie dieses Mädchen, Mrs. Sanders?«
    Clara Sanders setzte sich eine Brille auf und betrachtete die Zeichnung. »Sicher kenne ich das junge Mädchen«, erwiderte sie. »Es ist unser Gast, Marina Held heißt sie. Ein nettes Ding.«
    Die Vampirfrau steckte das Bild wieder ein. »Und wo kann ich Miß Held finden?«
    Mrs. Sanders hob die Schultern. »Keine Ahnung. Sie wollte weggehen, das heißt, sie ist weggegangen. Aber wohin, das weiß ich nicht. Tut mir leid.«
    »Hat sie keine Andeutung gemacht?« bohrte Lara weiter. »Es ist wichtig für mich, müssen Sie wissen.«
    Mrs. Sanders schüttelte den Kopf. »Ich verstehe Sie nicht. Warum ist das für Sie wichtig? Hat Marina etwas ausgefressen?«
    Natürlich hatte Lara für solche Fragen die passende Antwort parat. »Ja, da ist in der vergangenen Nacht eine dumme Sache passiert«, sagte sie.
    »In der

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