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0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

Titel: 0002 - Das Dorf der versteinerten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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wieder, und Gayle hatte den Wunsch, nach oben zu laufen und sich in ihr Zimmer einzuschließen. Mit schnellen Schritten durchquerte sie die geräumige Halle. Als sie die Mitte der Halle erreicht hatte, ließ sie ein leises, unheimliches Raunen aufhorchen. Sie blieb unvermittelt stehen und wandte sich gehetzt um. Was war das? Bildete sie sich das bloß ein, oder hatte sie dieses gespenstische Raunen wirklich gehört? Woher kam es? Es war nicht genau zu lokalisieren. Sie fröstelte. Und aufgeregt stellte sie fest, daß sich um ihren ganzen Körper eine rauhe Gänsehaut spannte. Sie wollte weitergehen und machte auch einen zögernden Schritt. Da hörte sie abermals dieses gespenstische Raunen. Galt es ihr? Wodurch wurde es hervorgerufen? Woher kam es? Sie schaute sich ängstlich um, drehte sich in der Hallenmitte im Kreis. Die Bilder - zumeist Landschaftsgemälde - flogen an ihren Augen vorbei. Aber woher kam das Raunen? Vermutlich aus dem Keller. Gayle Maud fand es eigentümlich, daß sie sich ausgerechnet jetzt an jenen Tag erinnerte, an dem Melvin von seiner weiten Reise zurückgekehrt war.
    Sie hatte ihn herzlich begrüßt. Schließlich war er drei Monate fort gewesen. Seine Begrüßung war eher kühl ausgefallen, und Gayle gewann auch schon nach den ersten Minuten den Eindruck, daß sich Melvin irgendwie verändert hatte. Drei Monate sind keine so lange Zeit, daß man sich derart verändern kann. Er schien sich über das Wiedersehen gar nicht richtig gefreut zu haben. Fremde Männer, Träger, die er beim Bahnhof engagiert hatte, hatten mehrere schwere Kisten ins Haus geschleppt und gleich in den Keller hinuntergetragen.
    Natürlich hatte Gayle wissen wollen, was sich in diesen Kisten befand, doch Melvin hatte ihr nur ausweichende Antworten gegeben. Seither beschlich sie fast täglich dieses eigenartige Gefühl, nicht allein im Haus zu sein, wenn Melvin nicht da wer. So schlimm wie heute war es bisher aber noch nicht gewesen. Nachts wurde sie von bösen, wüsten Alpträumen gequält. Diese Träume führten sie zumeist in den Keller hinunter, zu jenen geheimnisvollen Kisten, deren Inhalt sie nicht kannte. Und jedesmal entstiegen diesen Kisten schreckliche Gestalten, wie sie sie noch nie gesehen hatte. Stiegen heraus, umtanzten sie und versuchten sie zu töten.
    Das Raunen, das sie zuvor erschreckt hatte, wurde mit einemmal stärker. Melvin hatte ihr verboten, in den Keller zu gehen. Warum? Sie fragte sich das mehrmals am Tag. Und heute war ihre Neugierde plötzlich so groß, daß sie unbedingt eine Antwort auf diese Frage haben wollte. Was versteckte Melvin dort unten? Statt des Raunens vernahm sie plötzlich ein unglückliches Seufzen. Es kam eindeutig aus dem Keller. Nun begann sie ein ungeheurer Zwang zum Kellerabgang zu drängen. Sie ging sofort darauf ein. Ihre Angst wuchs. Doch in gleichem Maße - sogar noch mehr - wuchs auch ihre Neugierde. Sie öffnete die Kellertür. Geräuschlos schwang sie auf. Vor ihr lag die steile Kellertreppe. Die Stufen schienen zu fluoreszieren. Sie zogen sie mit magischer Gewalt an. Sie konnte einfach nicht widerstehen, hinunterzugehen.
    Alle diese unheimlichen Laute nahm sie nicht so sehr mit den Ohren als mit dem Geist wahr. Sie machte den ersten Schritt. Ihr heller Verstand verbot ihr die nächsten Schritte. Er warnte sie vor einer schrecklichen Gefahr, die dort unten auf sie lauerte. Plötzlich wog Gayles Angst genauso stark wie ihre Neugierde. Sie wollte umkehren, doch ihre Beine gehorchten ihr nun nicht mehr. Sie führten ein gespenstisches Eigenleben, waren nicht mehr aufzuhalten, stiegen Stufe für Stufe tiefer in den Keller hinunter. Das Gefühl, daß sie sich einer tödlichen Gefahr näherte, wurde immer stärker. Sie wollte nicht mehr weitergehen. Die Neugierde war bereits von der Angst überflügelt worden. Sie wollte keinen Schritt mehr tun, doch ihre Beine machten, was sie wollten. Wie ein starker Magnet zog sie die Gefahr an. Die letzte Stufe! Zur linken Hand befand sich die Tür, die in Melvins Laboratorium führte. Da es hier unten ziemlich dunkel war, tastete Gayle mit zitternden Fingern nach dem Lichtschalter. Als die Glühbirne an der nackten Kellerdecke aufflammte, atmete Gayle auf, doch der unsichtbare Stein, der ihren Brustkorb zusammendrückte, fiel nicht von ihr ab. Ihre Beine trugen sie zu jener Tür. Ihre rechte Hand streckte sich wie von selbst nach dem Griff aus, ohne ihn jedoch zu berühren. Sie hörte ein Atmen. Da sie selbst die Luft anhielt, mußten

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