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0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

0002 - Das Dorf der versteinerten Monster

Titel: 0002 - Das Dorf der versteinerten Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Sie!«
    »Ich habe dort eine sagenumwobene Höhle erforscht. Ein dunkles Labyrinth von Gängen mußte ich durchwandern. Vielleicht hätte ich mich verirrt, wenn mich nicht irgendein Geist geführt hätte. Ich entdeckte in einem Winkel dieser Höhle, die vor mir noch kein Mensch betreten hatte, eine eigenartige Versteinerung. Ein mysteriöses affenartiges Wesen, von dem ich annahm, es sei das fehlende Verbindungsglied zum Menschen. Aber das war es nicht, Zamorra. Es war der Teufel, den ich gefunden hatte. Ich habe den Meister gefunden! In Form eines leblosen Fossils. Ich fühlte, daß ich ihn hierher mitnehmen mußte. Ich fühlte, wie er von mir Besitz ergriff. Wenn Sie diese verflixte Taschenlampe abdrehen, können Sie sehen, wie der Meister aussieht. Er ist in mir. Wenn es dunkel ist, kommt er zum Vorschein. Er ist in mir und in diesen Leuten, die ins Dorf gehen. Der Meister hat sie gut ausgewählt. Sie sind groß und stark. Sie werden das Dorf in seinem Auftrag vernichten.«
    »Aber warum, Filchock?« fragte Zamorra entsetzt.
    »Warum?« Filchock lachte teuflisch. »Der Meister wollte dieses Dorf zu seiner Heimat machen. Da er alles Fehlerhafte, Unvollkommene haßt, hat er zwei Menschen in den Tod getrieben, hat den Krüppel Max Rintels, den blinden Klavierspieler und den taubstummen Küster beseitigt. Er hätte dieses Dorf gesäubert, um hier sein Reich aufzubauen. Aber diese verfluchten Leute sind seiner nicht würdig, verstehen Sie, Zamorra? Diese verrückten Leute beten alljährlich einen Heiligen an. Sie feiern diesen Heiligen heute nacht wieder. Deshalb hat der Meister entschieden, das Dorf zu vernichten. Deshalb werden alle Menschen - Frauen ebenso wie Kinder - sterben! Und sobald Sie Ihre Taschenlampe ausgemacht haben, Zamorra, werde ich über Sie herfallen und Sie töten. Das ist mein Auftrag und ich werde ihn selbstverständlich ausführen, denn Sie sind der größte Feind des Meisters.« Filchock stieß ein knurrendes, erschreckendes Gelächter aus. »Wir alle sind nur eine meisterliche Nachbildung des Satans. Nichts weiter. Das Original befindet sich im Keller meines Hauses. Wenn man uns tötet, erreicht man damit so gut wie gar nichts. Der Meister wird von neuen Menschen Besitz ergreifen, wird in sie schlüpfen, wird sie sich untertan machen und sie mit demselben Auftrag losschicken.« Zamorra schoß eine heiße Welle ins Gesicht. »Angenommen, ich würde in Ihr Haus gehen und den Meister vernichten, Filchock. Wäre der Spuk dann vorbei?«
    »Ja, Zamorra. Aber das schaffen Sie niemals. Das schafft niemand. Der Meister ist mächtig. Viel zu mächtig für Sie und alle schwachen Menschen.« Zamorra steckte den Revolver weg und holte das silberne Amulett hervor. Filchock zuckte mit entsetzt aufgerissenen Augen und furchtvoll gehobenen Armen zurück. »Was ist das?« schrie er bestürzt.
    »Damit kann ich Sie erlösen!« sagte Zamorra. Filchock schüttelte in wahnsinniger Angst den Kopf.
    »Gehen Sie weg. Lassen Sie mich! Ich will nicht, daß Sie mich erlösen« Zamorra mußte es riskieren. Er drehte die Taschenlampe ab. Schlagartig verwandelte sich Filchock wieder in das schaurige Monster, das er zuvor gewesen war. Er wollte sich fauchend auf Zamorra stürzen, doch das Amulett ließ ihn gegen eine undurchdringliche Wand rennen. Zamorra sprang durch diese unsichtbare Schutzmauer hindurch, flog dem Scheusal entgegen, packte das Untier beim Nacken, während er ihm vorne das Amulett mitten ins Gesicht preßte. Das Monster stieß einen markerschütternden Schrei aus. Von einer Sekunde zur anderen setzte die Rückwandlung ein. Melvin Filchock stand vor Zamorra. Es war geschafft. Der Satan war aus dem Körper des Professors verschwunden. Zamorra sagte Filchock nun im Telegrammstil, was er von ihm wollte. Er verlangte von ihm, ins Dorf zu gehen und die Leute zu warnen. »Zu spät!« stöhnte Filchock verzweifelt. »Viel zu spät, Zamorra.«
    »Wir müssen es versuchen, Filchock!« schrie Zamorra aufgeregt. Filchock nickte. Er wandte sich um und rannte in Richtung Dorf davon.
    ***
    Melvin Filchock keuchte die nächtliche Straße entlang. Noch lief er, aber er wurde immer langsamer. Bald hatte er nicht mehr die Kraft zum Laufen. Bald konnte er nur noch im Schritt gehen. Weiter! Weiter! drängte es in ihm. Seine Kehle war trocken. Schweiß troff von seinem Gesicht. Er wankte, strauchelte und fiel hin. Mühsam wollte er sich wieder aufrichten. Da hörte er ein verräterisches Knirschen, das von allen Seiten

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