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0002 - Die dritte Macht

Titel: 0002 - Die dritte Macht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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ihre Wirkung nicht verfehlen sollte", versprach Crest. „Betonen Sie in Ihrer Warnung noch, daß es sich um eine der harmlosesten handelt."
     
    *
     
    Die Empfangsstation der Patrouille Leutnant Durbas fing allerhand beunruhigende Meldungen aus aller Welt auf, aber mit durchschlagender Lautstärke wurden alle Wellen plötzlich von einem unbekannten Sender überlagert. Vergeblich versuchte der Funker, sein Gerät zu beruhigen, aber selbst bei leisester Einstellung konnte man Perry Rhodans Stimme noch zweihundert Meter weit vernehmen.
    „Hier spricht Perry Rhodan für die dritte Macht der Erde. Da die Welt zum Kriege rüstet und somit der Untergang der Zivilisation bevorsteht, werde ich eine letzte Warnung nicht unversucht lassen. Sie soll beweisen, daß ich in der Lage bin, jene Nation, die die erste Atomrakete startet, sofort zu vernichten. In der Sahara, nördlich des Ahaggar-Gebirges wird in genau einhundertfünfzehn Minuten ein Krater von fünfzig Kilometern Durchmesser entstehen. Verursacht wird dieses Phänomen durch einen Energiestrahl, der seinen Ursprung auf dem Mond hat. Alle Personen, die sich im dortigen Gebiet aufhalten, werden ersucht, sich so weit wie möglich vom Kernpunkt des Schmelzprozesses zu entfernen. Nach erfolgter Demonstration haben die Weltmächte drei Stunden Zeit, ihren Standpunkt zu revidieren. Das ist alles. Ende."
    Der Funker starrte sprachlos auf sein Gerät. Leutnant Durbas, der aufgestanden und herbeigekommen war, tat es ihm nach.
    „Was war das?" fragte er schließlich. „Perry Rhodan ist das nicht der in Asien gelandete Mondfahrer? Er soll mit der AF zusammenarbeiten, sagt man. Auch spricht man von neuen Waffen, die er vom Mond mitbrachte."
    Die Männer der Wüstenpatrouille versammelten sich unschlüssig. Das Raupenfahrzeug stand im Schatten einer Oase. Der Fahrer sah nach Osten.
    „Dort drüben ist das Gebirge. Sind wir weit genug entfernt?"
    Leutnant Durbas machte eine ärgerliche Bewegung. „Sie glauben wohl diesen Unsinn, Hassan? Ein Energiestrahl vom Mond - pah! Sonst noch etwas?"
    Der Funker schüttelte bedenklich den Kopf. „Es muß allerhand an der Sache daran sein, Leutnant. Ich habe einige Nachrichten auffangen können. Sie sagen, dieser Rhodan hätte eine Glocke aus purer Energie um sein Raumschiff gelegt. Selbst Atombomben könnten ihm nichts anhaben …"
    „Ammenmärchen, nichts weiter. Man kann auch unseren Leuten nicht alles glauben, erst recht nicht den Asiaten. Einen Krater in die Wüste schmelzen - so ein Unsinn! Was sagt Tamanrasset?"
    „Ich werde sofort Verbindung aufnehmen."
    Tamanrasset empfahl, die Warnung zu beachten.
    „Also gut", seufzte Durbas und warf dem schattigen Hain einen bedauernden Blick zu. „Ziehen wir uns weiter nach Westen zurück. Der Karren schafft vierzig Kilometer in der Stunde. Das sollte genügen."
    Fünfzehn Minuten vor der angekündigten Demonstration lagen sie hinter einer tiefen Bodenwelle und starrten erwartungsvoll nach Osten. Sie wunderten sich über die vielen Flugzeuge, die plötzlich hoch über ihnen in der Luft waren und zu kreisen begannen. Ganz in der Nähe landete ein Hubschrauber der Informationszentrale Ost mit ihren Aufnahmegeräten. Dicht daneben stand friedlich die TV-Maschine der AF. Von den Amerikanern war nichts zu sehen. Vielleicht waren sie weiter nördlich.
    Noch zehn Minuten. Um das gefährdete Gebiet hatte sich ein weiter Ring gebildet Obwohl niemand so recht an das glauben wollte, was hier vielleicht in kurzer Zeit geschah, wollte niemand die eventuelle Chance versäumen, ein Naturschauspiel zu beobachten. Ein Naturschauspiel allerdings, von einer noch geheimnisvollen Macht erzeugt und angesagt. Fünf Minuten verstrichen. Durbas stieß Korporal Abbas in die Seite.
    „In einer Stunde wird es dunkel. Dieser Rhodan soll sich beeilen. Wir haben übrigens den Befehl erhalten, sofort nach Tamanrasset zurückzukehren. Es muß einiges los sein."
    „Krieg?"
    „Woher soll ich das wissen? Richtig besehen haben wir seit 1945 so etwas wie Krieg, seit 26 Jahren nun."
    Der Unteroffizier sah auf seine Uhr.
    „Es ist jetzt soweit", murmelte er und schaute nach Osten, aber in der gleichen Sekunde schloß er, wie alle anderen, geblendet die Augen.
    Aus dem klaren Himmel herab schoß ein breiter Lichtvorhang und traf die sandige Wüste etwa dreißig Kilometer vor der Front der Beobachter, deren Augen er selbst durch die geschlossenen Lider hindurch blendete. Der Ursprung des Strahles verlor sich, enger werdend, am

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