0002 - Die Totenkopf-Insel
Jos«, keifte Terry.
»Nein. Ich will es Ihnen sagen, Sir.« Der Gärtner kam näher. »Rick Terry wollte heute abend fliegen. Er hat es mir vor einigen Stunden noch gesagt.«
»Nach Proctor Island?« forschte John.
»Ja.«
»Danke, Jos.« Der Oberinspektor wandte sich wieder an den Piloten. »Heute abend fliegen Sie also. Okay, diesmal sind Sie nicht allein. Ich werde neben Ihnen in der Kanzel sitzen.«
Rick Terry fixierte John aus schmalen Augenschlitzen. Der Geisterjäger ahnte, wie sehr es hinter der Stirn des Piloten arbeitete.
»Versuchen Sie keine Tricks, Mister! Zur Not kann auch ich einen Hubschrauber allein fliegen.«
Terry grinste nur.
»Wann starten Sie?« wollte John wissen.
»In einigen Stunden.« Plötzlich leuchteten Terrys Augen auf. »Okay, Bulle Sie können mitfliegen. Ich freue mich sogar darauf. Aber wundern Sie sich nicht. Man wird Ihnen einen heißen Empfang bereiten, darauf können Sie sich verlassen.«
»Abwarten.« John Sinclair winkte dem Gärtner zu. »Gibt es hier einer Raum, in dem wir unseren Freund ungestört unterbringen können?« erkundigte er sich.
»Ja, die Abstellkammer.«
Der Geisterjäger nickte. »Okay, worauf warten wir noch? Los, hoch mit Ihnen, Terry. Und keine Tricks, sie würden Ihnen schlecht bekommen.«
Rick Terry erhob sich ächzend. Johr drückte den Sessel zurück und stand ebenfalls auf.
Er war wachsam wie ein Luchs.
Und tatsächlich. Rick Terry versuchte es. Urplötzlich warf er sich vor. Beide Fäuste wollte er dem Oberinspektor in den Leib rammen.
John drehte ab. Die Fäuste streiften ihn an der Hüfte, hatten aber noch genügend Drive, um ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen. Der Oberinspektor wurde gegen den Sessel gestoßen und fiel rücklings über die Lehne auf das Sitzteil.
Rick Terry hechtete hinterher.
Der Geisterjäger ließ beide Beine vorschnellen. Terry bekam die beiden Füße vor die Brust.
Wie von einem Katapult abgezogen, flog er nach hinten. Er ruderte mit den Armen, versuchte, das Gleichgewicht zu behalten, doch er schaffte es nicht.
Eine Kommode hielt ihn auf.
Schnell wie der Blitz war auch John Sinclair da. Und diesmal nahm er die Handkante.
Mit einem Seufzer klappte Rick Terry zusammen. Bäuchlings fiel er auf den Teppich und rührte sich nicht mehr.
»Teufel noch mal, ist der zäh«, sagte der Gärtner.
John nickte. »Ja, so etwas gibt es. Holen Sie mal Schnüre, damit wir ihn fesseln können.«
Der Gärtner besorgte Nylonstricke. John Sinclair verschnürte den Knaben fachmännisch und ließ ihn auf dem Teppich liegen. Erst jetzt sah er, daß Jos noch etwas mitgebracht hatte. Es war eine Kartentasche.
Der Gärtner klopfte mit dem Handknöchel gegen das Leder. »Darin verwahrt Terry seine Flugunterlagen. Sehen Sie sich die Dinger mal an, vielleicht ist etwas Interessantes dabei.«
»Danke.« John nahm die Tasche.
Er öffnete den Verschluß und zog eine kleine, in grünes Kunstleder eingebundene Mappe hervor. Darin lagen die Unterlagen fein säuberlich verteilt.
John sah die Flugpläne durch. Auf einem Papier war auch die Halbinsel Cornwall eingezeichnet. Die kleine Stadt Devonshire war rot eingekreist. Und daneben stand eine Uhrzeit.
Mitternacht!
Der Oberinspektor überlegte. Irgendwie kam er auf den Gedanken, die Karte umzudrehen.
Und da sprangen ihm vier Namen ins Auge.
Harry Quiller
Ty Weston
Morton Graves
Phil Slater
John runzelte nachdenklich die Stirn. Er ließ den Gärtner die Namen lesen. »Kennen Sie eine der aufgeführten Personen?« fragte er.
»Nein. Unbekannt. Ich weiß auch nicht, was das zu bedeuten hat.«
John Sinclair steckte die Papiere wieder in die Tasche. »Aber heute abend werden wir es bestimmt erfahren. Ich schätze, es wird eine verdammt lange Nacht werden…«
***
Die Stimmen waren überall!
Adam Preston mußte feststellen, daß er eingekreist war. Umzingelt von den Unsichtbaren.
Panik flackerte in seinem Blick. Er sah auf die graugrüne See hinaus, über deren Wogen noch der Morgendunst hing, der nur allmählich von der Sonne vertrieben wurde. Der Traum von Freiheit war aus. Jetzt galt es, um das nackte Leben zu kämpfen.
Adam Preston sah ein Schlauchboot. Jemand hatte es auf den kleinen Strand gezogen. Und er entdeckte das Boot, mit dem der Mann gekommen sein mußte, den die Unsichtbaren tot hereingeschleppt hatten. Es war ein Schiff mit zwei Motoren! Ein ziemlich schneller Flitzer.
Hoffnung flackerte plötzlich in Adam Preston auf. Wenn es ihm gelang, das Boot zu
Weitere Kostenlose Bücher