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0002 - Ich stellte die große Falle

0002 - Ich stellte die große Falle

Titel: 0002 - Ich stellte die große Falle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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machte, da ließ er es darauf ankommen und probierte es aus, ob Stumpton als ein williges Werkzeug zu gebrauchen sei. Er flüsterte ihm ein, daß er unbedingt als nächstes Opfer Laraby Pat töten müßte. In Webbs krankem Gehirn fand diese Einflüsterung Platz. Er fand Pat, und er tötete ihn.
    Lush Baker wagte es. Er drängte sich ins Boxgeschäft. Er ließ es darauf ankommen, denn er hatte eine bessere Waffe, als Shines und Goodmans und Firestones Leibgarden es waren. Er hatte einen Mann, der bedenkenlos jeden töten würde, wenn Baker ihm nur einredete, der Mann sei am Untergang Cross Crowers schuld.
    Natürlich fragten wir, warum er den Wahnsinnigen nicht sofort gegen Shine und die anderen gehetzt hatte. Die drei Boxzaren wären längst tot gewesen, wenn Stumpton nicht eines Tages aus Bakers Wohnung verschwunden wäre. Aus irgendeinem Grunde riß er Baker aus, tauchte in der Bowery unter, und bevor Baker ihn wiederfand, hatte er die beiden Morde an Harlow Putty und dem armen Lewis Neston begangen. Baker konnte es nur recht sein. Um so weniger Verdacht würde auf ihn fallen.
    Dann passierte all das, was ich Ihnen berichtet habe. Baker sah sich am Ziel seiner Wünsche, als er uns den Grund geliefert hatte, seine Konkurrenten hinter die Gitter zu bringen, und er war grimmig enttäuscht, als Stenton Shine mit einem blauen Auge davonzukommen schien. Er fühlte, wie seine Position zu wackeln begann, die er eben noch so gefestigt glaubte. Wer weiß, wie viele Stunden er neben dem Wahnsinnigen saß und ihm immer wieder den einen Namen vorflüsterte: Stenton Shine. Stenton Shine ist schuld, daß Cross Crower nichts wurde. Du mußt Cross an ihm rächen.
    Baker selbst kundschaftete die Möglichkeiten aus. Ihm war nicht sehr wohl. Er wußte, wir, das FBI, waren ihm auf der Spur. Dieser Mord, der letzte Mord des Boxer-Killers, durfte nicht schiefgehen. Baker selbst gestand uns, daß es der letzte Mord gewesen wäre. Er hatte die Absicht, Stumpton zu beseitigen, wenn die Tat gelungen war.
    Er führte den Wahnsinnigen in den Hinterhof, zeigte ihm die Leiter, schickte ihn hinauf. Den Kopf in den Nacken gelegt, wartete er darauf, daß Webb Stumpton zurückkommen würde mit jenem irren, aber befriedigten Lächeln um den dürren Mund, wenn er wieder eine von Cross Crowers Niederlagen ausgebügelt zu haben glaubte.
    Baker stand noch unten, als ich längst mit dem Alten kämpfte. Die dichten Vorhänge verhinderten, daß er sah, wie oben Licht gemacht wurde, und schließlich kehrte Stumpton zurück zu dem Mann, der ihn ausgeschickt hatte, aber er kam zurück als ein Toter.
    Es gibt ein Gesetz in unserem Land, ein Gesetz, das ich für richtig und gut halte. Es hört sich an wie eine algebraische Formel. Anstiftung zum Mord ist gleich Mord. Es war ein trüber, regnerischer Tag, als Lush Baker zu lebenslänglich verurteilt wurde.
    Und die anderen? Sie bekamen von den Richtern einige saftige Sachen verpaßt. Goodman, Firestone und Shine schickten sie auf dreißig Jahre ins Zuchthaus, und ihre Helfershelfer kamen auch nicht gerade billig davon. Ich glaube, sie alle zusammen waren die größte Fuhre Unrat, die je aus der Bowery hinausgefahren worden ist.
    Ich erhielt eines Tages Besuch von Robert Trown. In seiner Begleitung befand sich ein Mann, der mit einer Menge Apparaturen behängt war. Sie drangen einfach in meine Wohnung, und bevor ich mich noch aus meinem Sessel erhoben hatte, hatten sie mich schon ein paarmal geblitzt, und zwar so, wie ich dasaß, Zigarette im Mund, Whiskyglas in der Hand, Beine auf dem Tisch.
    Trown drang sofort auf mich ein. Er schwenkte ein Bündel Blätter in der Hand und rief: »Lesen Sie es, Cotton. Morgen wird es gedruckt. Ich habe eine gute Schlagzeile gefunden:
    FBI säubert amerikanischen Sport
    Ich las mir den Schrieb durch. Junge, Junge, was wurde uns darin die Sahne um den Bart gestrichen. Ich las es bis zu Ende, obwohl es mir schwerfiel.
    Dann stand ich auf, fragte höflich: »Sie gestatten?« und riß den ganzen Quatsch in Fetzen.
    »He!« sagte Trown ziemlich fassungslos.
    »Nichts gegen Ihre Art zu schreiben«, antwortete ich, »aber vielleicht muß ich morgen das amerikanische Finanzwesen vom Falschgeld säubern oder die amerikanische Atomforschung von Spionen oder das amerikanische Geschäftsleben vom Rauschgifthandel, und leider ist es so, Trown, daß mir meine Lorbeeren für die Säuberung des Sports die Erringung weiterer Lorbeeren erschweren könnten, wenn Sie es in Ihrer Zeitung

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