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0003 - Achterbahn ins Jenseits

0003 - Achterbahn ins Jenseits

Titel: 0003 - Achterbahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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kommt jemand.«
    Die Rocker waren sofort ruhig.
    Es kam tatsächlich einer. Er schien voll zu sein, wie eine Haubitze. Das Lied, das über seine Lippen drang, sang man eigentlich nur im angeheiterten Zustand. Der Text war ziemlich schlüpfrig.
    Der Sänger kam hinter einem Wagen hervor.
    Er sah die Rocker – und der letzte Ton erstarb ihm auf den Lippen.
    »Tut… tut… mir nichts«, rief er, wollte auf dem Absatz kehrtmachen und davonrennen.
    Das ließ Flipper nicht zu. Der Knabe hätte Alarm schlagen können.
    Flipper sprang vor und bekam den Sänger an der Schulter zu fassen. Hart riß er ihn herum. Eine Brandyfahne streifte ihn.
    Und dann schlug Flipper zu.
    Der Sänger bekam plötzlich glasige Augen, drehte sich schraubenförmig zusammen und blieb liegen.
    »Ist er hin?« wurde Flipper gefragt.
    »Keine Ahnung.« Flipper spie aus. Das Spucken war eine Angewohnheit, die er einfach nicht lassen konnte. Irgend jemand hatte mal gesagt, du spuckst wie ein Flipper. Und seit der Zeit hatte der Rocker seinen Spitznamen weg.
    Zwei Rocker schafften den Niedergeschlagenen schließlich weg. Sie legten ihn kurzerhand unter einen Wagen.
    Und dann kam Angel Montana.
    In Begleitung von vier Kumpanen.
    Angel fuhr an der Spitze. Ein gleißender Scheinwerferstrahl wischte über die versammelten Rocker. Geblendet schlossen manche die Augen.
    Dicht vor Flipper bremste Angel ab. Der Motor seiner Yamaha erstarb. Angel stieg aus dem Sattel und bockte die Maschine auf. Dann nahm er den Sturzhelm vom Kopf. Die anderen taten es ihm nach.
    Angel Montana schlug Flipper auf die rechte Schulter. »Alles klar?«
    »Okay, Boß!«
    Montana lachte dreckig. Als einziger trug er eine rote Lederjacke. Auf dem Rücken hatte er mit weißer Farbe einen Engel gemalt. Allerdings hatte die Figur einen Totenschädel und trug in beiden Händen Revolver. Den Namen Montana verdankte der Rocker einem Western, der ihm so gut gefallen hatte, daß er den Namen des Haupthelden übernahm.
    Angel Montana hatte schmutzigbraunes Haar, das zu unzähligen Locken geringelt war. Die Locken ließ er sich jede Woche neu legen. Der Friseur übernahm das umsonst. Deshalb war sein Laden auch noch nie geplündert worden.
    Montana hatte wenig Grips, aber war stark wie ein Bär. Sein Gesicht verriet Bauernschläue. Eine Augenbraue fehlte. Die Klinge eines Messers hatte sie vor drei Wochen abrasiert. Der Knabe, der zugestochen hatte, mußte sich daraufhin ein neues Gebiß anfertigen lassen.
    Montana blickte sich um. Er sah die erwartungsvollen und gierigen Blicke seiner Kumpane.
    Die Jungs waren scharf.
    Heiß auf Girls und heiß auf Zoff.
    Beides sollten sie haben.
    Montana klemmte sich ein dünnes Zigarillo zwischen die Lippen. Einer der Rocker gab ihm Feuer.
    »Okay, Boys«, sagte Montana, »auf geht’s. Der Rummelplatz gehört uns.«
    Tosender Beifall.
    »Wetten, daß wir nirgendwo zu bezahlen brauchen!« rief Fatty, ein Kerl wie ein Faß.
    Lachen.
    Dann marschierten sie los.
    Angel Montana an der Spitze. Dahinter Flipper, der zu Angel Montana aufrückte. Auch zwei andere Rocker kamen nach vorn.
    Es wurden fünf Viererreihen gebildet. Die Menschen die den Rockern entgegenkamen, wichen freiwillig aus.
    Die Fahrradketten klirrten gegeneinander. Keiner der Rocker störte es, daß Messer und Waffengriffe zu sehen waren. Sie fühlten sich ungeheuer stark.
    Zwei Kinder wichen nicht aus. Sie liefen genau in die Phalanx der Rocker hinein.
    »Scheiße!« schrie Angel Montana. Er schlug dem einen der beiden das Eis aus der Hand. Fatty entriß dem anderen Kind die Popcorntüte und kippte das Zeug dem Jungen über den Kopf. Dabei wieherte er wie ein Pferd.
    Jetzt mischte sich der Vater ein.
    »Sind Sie wahnsinnig?« schrie er und stürzte auf die Rocker zu.
    Angel Montana lachte nur. Er ließ den Familienvater dicht an sich herankommen, dann schnellte sein rechter Arm vor.
    Der Mann schrie auf und hielt sich die linke Wange. Angel Montana lachte. »Auf die andere auch ein Andenken?« kreischte er. »Komm mir nicht noch mal unter die Augen. Und paß besser auf deine Gören auf, du Scheißer.«
    Der Mann war mit schmerzverzerrtem Gesicht zurückgetaumelt. Seine Frau führte ihn zur Seite.
    Doch das kümmerte die Rocker nicht. Sie stapften weiter. Zwei Rocker hatten sich schon Mädchen geschnappt. Sie hatten sie kurzerhand ihren Freunden aus den Armen gerissen. Die Girls schrien und kreischten.
    Angel Montana lachte. Er fühlte sich in seinem Element.
    »Wohin?« rief

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