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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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können.«
    »Ich sagte doch, wir haben keine Zeit«, antwortete der Boß ungeduldig. »Wo willst du innerhalb von zwei oder drei Tagen eine Gelegenheit auskundschaften, bei der vierstellige Summen zu kapern sind.«
    »Wo sind wir hier?« fragte ich dazwischen.
    Einen Augenblick schwiegen sie alle, dann antwortete Slug: »Nicht mehr weit vom großen Salzsee.«
    Ich hatte mir das ungefähr gedacht, denn wenn sie immer südliche Richtung eingehalten hatten, mußten sie dorthin kommen.
    »Okay, ich weiß einen Tip für euch in Salt Lake City.«
    »Wed, hau dem G-man eine rein«, befahl Callighan. »Ich bin es leid, von ihm auf den Arm genommen zu werden.«
    Der Bursche folgte dem Befehl mit Vergnügen, und er benutzte seine gesunde Hand dazu mit solcher Heftigkeit, daß er riskierte, sie sich auch noch zu verletzen. Ich aber dachte nicht daran, meinen Mund zu halten.
    »Zur Hölle!« schrie ich. »Laßt den Unsinn! Glaubt endlich, daß ich genauso gern lebe wie ihr. Ich denke, ihr kennt den Namen ›Salz-Jonny‹?«
    Shakow kannte ihn, und dann erinnerte sich auch Gonzales.
    »Das war ein Gangführer, der hier in der Mormonenstadt eine Bande gründete.«
    »Und wißt ihr auch, wie er endete?«
    »Er geriet mit einer Konkurrenzbande aneinander, verlor dreiviertel seiner Leute, und zum Schluß faßte ihn der Richter.«
    »Ach, Unsinn«, sagte ich, »die Konkurrenzbande bestand aus G-men, die man aus allen Teilen des Landes zusammengezogen hatte, denn die ortsansässigen Beamten kannte ›Salz-Jonny‹ zum größten Teil. Sie verübten eine ganze Reihe von Gangsterheldenstückchen. Sie raubten hauptsächlich Poststellen aus, und nicht einmal die Ausgeraubten wußten, daß das, was sie hergeben mußten, in die Asservatenkammer der Polizei kam. ›Salz-Jonny‹ fiel prompt darauf herein, legte sich mit der angeblichen Bande an, und so konnten wir seinen Verein zersprengen und hatten Beweise gegen ihn selbst. Und ich war damals in Salt Lake City dabei.«
    »Schön«, sagte Callighan, »aber was hat das mit uns zu tun?«
    »Ich erinnere mich an eine Postnebenstelle einer kleinen Straße, die einen so schönen Hintereingang über einen Hof hatte. Wir haben sie damals ausgeraubt, und wir machten zwölftausend Dollar dabei. Ich wüßte nicht, warum man sie jetzt nicht noch einmal ausrauben könnte.«
    Eine Minute lang schwiegen sie alle nachdenklich. Nicht einmal Callighan wußte ganz genau, ob ich ihnen etwas vorlog oder ob ich tatsächlich eine solche Chance in Salt Lake City wußte. Übrigens log ich nicht, wenigstens nicht völlig. Die Gründung der ›G-men-Bande‹ hatte damals tatsächlich stattgefunden, nur war ich nicht dabeigewesen, sondern ich hatte in den Berichten davon gelesen, die alle FBI-Hauptquartiere von Sondereinsätzen erhielten. Die meisten Angaben daraus waren mir noch in der Erinnerung, und ich wußte auch, in welcher Straße die Poststelle lag.
    Da folgte schon Jordans Frage: »In welcher Straße liegt die Post?«
    »No«, antwortete ich, »das sage ich euch erst, wenn ich wenigstens eine gewisse Garantie für meine heile Haut habe.«
    Ich fühlte, wie Wed neben mir eine Bewegung machte, als wolle er mir mein Wissen herausprügeln, aber Callighan sagte: »Ich hatte ohnedies die Absicht, nach Salt Lake City zu fahren, bevor wir etwas Neues unternehmen. Wir haben eine gute Chance, in der Stadt unsere Spuren zu verwischen, und solange wir den G-man haben, können wir einiges riskieren.«
    ***
    Wir erreichten die Stadtgrenze von Salt Lake City am Nachmittag des nächsten Tages, ohne daß auch nur der Uniformknopf eines Polizisten vor den Gangstern aufgetaucht wäre. Kurz vor der Stadt stoppte Callighan kurz ab. Wed schnitt mir meine Umwicklung ab, während Jordan mit gezogener Pistole neben mir stand. Dann mußte ich mich zwischen den Boß und Jordan ins Führerhaus setzen, wo der New Yorker mir den Pistolenlauf in die Seite drückte. Außerdem stellte sich Wed hinter uns und richtete den Pistolenlauf auf meinen Rücken.
    Callighan schien die Mormonenstadt nicht schlechter zu kennen als ich. Er lenkte in eine Straße, in der viele kleine Hotels lagen, eines am anderen.
    Callighan schickte Gonzales und Shakow unter der Führung und Überwachung von Wed in ein anderes Hotel, als er für sich, Jordan und mich bestimmte, denn er wollte den Verdacht vermeiden, wenn sie gleich in der richtigen Kopfzahl ankamen.
    Sie vereinbarten die Namen, unter denen sie sich eintrugen. Sie ließen den Wagen einige Häuserecken

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