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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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abseits stehen, nahmen mich in die Mitte und suchten sich ihr Hotel aus. Noch während Callighan mit dem Portier über die Zimmer verhandelte, schätzte ich meine Chancen ab, wenn ich jetzt ausbrach. Aber Ivry Jordan verstand das Geschäft der unauffälligen Überwachung ausgezeichnet. Er stand in dem richtigen Abstand, hielt die Hand lässig in der Tasche und ließ mich nicht für einen Sekundenbruchteil aus den Augen.
    Da die Gangster die Kleidung trugen, die sie den Williams geraubt hatten, fielen sie nicht weiter auf. Der Portier hielt sie für Farmer oder Landarbeiter aus der Umgebung und gab ihnen das Einzel- und das Doppelzimmer, das sie wünschten, denn sie hatten sogar einen ebenfalls den Williams gehörenden Koffer bei sich, in dem sich Seife und Handtücher und Rasierapparat befanden.
    »Bring dich in Schuß, G-man«, befahl Callighan, der mit auf das für Jordan und mich bestimmte Doppelzimmer kam. »Du siehst am schlimmsten von uns allen aus.«
    Während Jordan auf dem Bett lag und mit der Pistole spielte, wusch und rasierte ich mich. Callighan saß neben ihm. Sie hielten eine Besprechung miteinander, bei der das Geld und die Art des Weiterkommens eine Rolle spielten.
    »So, G-man«, sagte Callighan, als ich mir das Hemd wieder über den Kopf zog, »nun zeige uns mal deine sagenhafte Poststelle.«
    Wie gute Freunde schlenderten der Führer der Ausbrecher und ich durch den Abendverkehr der Stadt, aber zwei Schritt hinter uns ging Jordan, die Hand in der Tasche, die Augen auf meinen Rücken. Als wir auf die Straße traten, stand vor dem Hoteleingang ein Zeitungsjunge, der von Zeit zu Zeit schrie: »Die Abendpost! Die Abendpost!« Zwischendurch pfiff er die Bruchstücke eines Schlagers: ›Come let me explain!‹ Ein ziemlich altmodisches Ding, aber ich hatte es als Schallplatte zu Hause. Ich wußte, daß Phil die Spur gehalten hatte, und ich grinste ein wenig. Callighan mußte sich anstrengen, wenn er noch aus der Falle herauskommen wollte. Wenn es mir gelang, mit Phil in Verbindung zu treten, konnten sie ihr blaues Wunder erleben.
    Dem Himmel sei Dank für das gute Gedächtnis, das ich mitbekommen habe. Ich erinnerte mich, daß die Poststelle in der Lockseve Street lag und daß der zweite Zugang vom Fairplay Lane aus zu erreichen war. Ich war zweimal in Salt Lake City gewesen, und ich fand mich einigermaßen zurecht, wenn auch vielleicht nicht sicher genug für jemanden, der monatelang in dieser Stadt den Gangster gespielt haben wollte. Jedenfalls den beiden echten Gangstern an meiner Seite fiel es nicht auf.
    »Das ist die Poststelle«, sagte ich, als wir die Lockseve Street erreicht hatten, und deutete auf das unscheinbare Gebäude.
    »Und wo ist der zweite Eingang?« fragte Jordan.
    Ich sah ihm nur in die Augen und lächelte.
    »Ich gehe mal hinein«, sagte Callighan. »Paß gut auf, Ivry!«
    Er verschwand, und wir warteten eine ganze Weile auf ihn.
    Er kam zurück und berichtete: »Mag sein, daß der Bursche nicht lügt. Hinter den Schaltern geht eine Tür in andere Räume. Zuviel Betrieb scheint auch nicht zu sein, und wenn man auf möglichst lautlose Weise die zweite Tür benutzen kann, steht man direkt hinter den Schaltern. Fragt sich nur, welches die beste Zeit ist, damit sich nicht zu viele Leute in der Post befinden.«
    »Die beste Zeit ist fünf Minuten vor Feierabend«, mischte ich mich ein, »denn dann ist das meiste Geld von den Einzahlungen in der Kasse.«
    Sie sahen mich an.
    »Gut, und von wo erreicht man den zweiten Eingang?« fragte Slug.
    »Mir ist ein noch viel besserer Trick eingefallen«, antwortete ich träumerisch. »Ich nehme an, ihr habt in meiner Brieftasche auch meinen FBI-Ausweis gefunden?«
    Sie nickten.
    »Damit kommen wir ohne einen Schuß bis zum Kassenschrank«, sagte ich, »aber nur, wenn ich ihn benutze, denn sonst fällt die falsche Fotografie sofort auf.« Ich entwickelte meinen Plan mit Eifer. »Drei von uns gehen vorne durch den Haupteingang. Ich verlange den Chef zu sprechen und sage, daß es sich um Nachforschungen in der alten Sache handelt. Sobald wir hinter dem Schalter sind, müssen die drei anderen durch den Hintereingang erschien. Wir sind dann sechs Mann, die ohne Lärm bis an die Leute herangekommen sind. Ich glaube, es gibt nur fünf Angestellte in dieser Post, wenn ich mich recht erinnere, noch nicht einmal einen für jeden, und keiner wird die Zeit haben, den Fuß auf die Alarmanlage zu setzen.«
    »Wir werden noch darüber sprechen«, entschied

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