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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Sondervollmacht auch für Phil erwirken«, antwortete er. »Ich finde, Sie brauchen einen gesunden linken Arm.« Zehn Minuten später hatte Edgar Hoover, der oberste Boß aller FBI-Beamten der Staaten, seine Einwilligung gegeben, daß die G-men Phil Decker und Jerry Cotton die zentrale Lenkung der Fahndung nach den aus dem Zuchthaus von Glendive ausgebrochenen Mördern Ivry Jordan und Slug Callighan übernahmen.
    Wir begannen damit, daß wir ein Rundtelegramm an alle Polizeidienststellen jagten und um Meldung eines jeden Verbrechens, vom Autodiebstahl angefangen, ersuchten, das seit dem Tage der Schlacht in Salt Lake City begangen worden war.
    Wir installierten uns in meinem Büro und harrten der Fernschreiben, die da kommen würden.
    Und sie kamen! Erst in Tropfen, dann in Paketen, dann in Körben. Es war unwahrscheinlich, was in noch nicht vierzehn Tagen alles an Gesetzesübertretungen begangen wurde, und wir fragten uns, wie wir uns durch diesen Wust von Papieren je durcharbeiten sollten.
    Es stellte sich dann doch als nicht zu schlimm heraus. Wir schalteten die Berichte von allen Vergehen aus, die Jordan und Callighan entsprechend dem Datum selbst mittels eines Flugzeuges von Salt Lake City aus nicht begangen haben konnten. Das schaffte uns fast die Hälfte der Fernschreiben vom Hals. Dann sortierten wir alles andere aus, was nicht in Frage kam: Lebensmitteldiebstähle, Einbrüche, bei denen Waren geraubt worden waren, Eifersuchtstragödien, und danach blieb ein schon überschaubarer Rest. Es folgten alle Vergehen und Verbrechen, die nach der Art, ihrer Anlage und mit hundertprozentiger Wahrscheinlichkeit von mehr als zwei Mann verübt worden waren. Übrig blieben noch dreißig Fälle, außerdem natürlich die Autodiebstähle, die nach Zeit und Ort von den beiden begangen worden sein konnten.
    Wir beschäftigten uns zunächst mit den Autos, fertigten liebevoll eine beachtlich lange Liste an und jagten sie per Rundtelegramm an alle Dienststellen mit der Bitte, sich um diese Wagen in erster Linie zu kümmern und jedes gefundene Fahrzeug zu melden. Dann drückten wir eine Abschrift der Liste einem jungen Beamten in die Hand, setzten ihn an ein Telefon und gaben ihm den Auftrag, jeden Wagen, der als gefunden oder wiederbeschafft gemeldet wurde, zu streichen. Wir aber beschäftigten uns mit den dreißig Verbrechen, die den Rest der vielen Fernschreiben darstellten.
    Es war einiges darunter, für das Jordan und Callighan in Frage kamen. Unter anderem zwei Überfälle auf Geldbriefträger, die Beraubung eines Transportautos und fünf Morde, denen allen offenbar ebenfalls Raubabsichten zugrunde lagen.
    Wir sortierten noch einmal. Natürlich legten wir keines dieser Verbrechen mehr ganz zu den Akten, aber wir stellten alle Taten zurück, die den Eindruck erweckten, als seien sie von langer Hand geplant worden. Drei der fünf Raubmorde legte ich ebenfalls dazu. Bei dem vierten Fall zögerte ich.
    Da war vor vier Tagen ein Arzt in seiner Praxis erschossen worden, sogar in New York und nicht einmal weit vom Hauptquartier entfernt. Man hatte ihn spät in der Nacht angerufen und seinen Beistand verlangt. Er würde von einem Wagen abgeholt werden, sagte der Anrufer, entsprechend der Aussage der Haushälterin. Der Wagen war auch gekommen. Den Arzt fand am anderen Morgen die Sprechstundenhilfe, und zwar — und das war das überraschende daran — in seinen Praxisräumen, die nicht bei seiner Wohnung lagen.
    Mir kam der Name dieses Arztes bekannt vor. Er hieß Dr. Alfred Wyman, und von dem hatte ich schon einmal gehört oder über ihn etwas gelesen.
    Ich zeigte die Meldung Phil.
    »Kennst du den Mann?«
    Er überflog den Bericht.
    »Paßt doch gar nicht. Offenbar ist nicht einmal etwas geraubt worden.«
    »Mir kommt der Name bekannt vor.«
    »Mir auch, aber Wyman ist schließlich nicht besonders selten. Ruf doch bei der Mordkommission des Distriktes an.«
    Ich rief im Präsidium an, fragte in der Zentrale, wer den Fall Wyman bearbeitete, und wurde mit Lieutenant Leborn verbunden.
    »Hier ist Cotton vom FBI«, sagte ich, als er sich meldete. »Sie haben einen Mord an einem Dr. Alfred Wyman in Ihrem Bezirk gehabt. Kann ich Näheres darüber wissen?«
    »Interessiert sich das FBI dafür?« fragte er zurück.
    »Nein, dienstlich noch nicht. Ich möchte sozusagen private Informationen.«
    »Ist eine interessante Geschichte, Cotton«, antwortete der Lieutenant. »Wenn es Ihnen nichts ausmacht, kommen Sie her. Würde für ein

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