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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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enthält. Alle Flugplätze, Häfen, Zollstellen, alle Grenzeinheiten und alle Polizisten der Staaten kennen ihre Gesichter besser als die der eigenen Verwandten. Sie werden gefaßt. Niemand schafft es unter diesen Umständen, außer Landes zu gehen.«
    »Callighan schafft es, verlaß dich darauf. Haben sie Geld erbeutet?«
    »Nach der Aufstellung der Post fehlen dreitausendvierhundert Dollar.«
    »Nicht viel, aber ausreichend, um überall hinfahren zu können.«
    Der Doktor kam ins Zimmer. Ich begann sofort eine Verhandlung mit ihm, und wir einigten uns auf vierzehn Tage, wenn ich dann fähig wäre, ihm fünfundzwanzig Kniebeugen vorzumachen, ohne umzufallen.
    Ich produzierte die Kniebeugen nach zehn Tagen, und sie machten mich für die Rückreise nach New York zurecht, wohin Phil bereits am Tage nach seinem Besuch abgeflogen war.
    Ich kriegte einen beachtlichen Schreck, als ich mich zum erstenmal ohne Kopfverband im Spiegel erblickte. Die Ärzte hatten keine Rücksicht auf meine Schönheit genommen. Kalt lächelnd hatten sie mir die Haare abgeschoren, als sie mir die Kopfschramme verpflasterten.
    »Wie soll ich in diesem Zustand einen Ausbrecher jagen«, sagte ich dem Doc und zeigte auf meinen Kopf. »Ich werde ja selbst überall als ausgebrochener Zuchthäusler festgenommen.«
    »Sie sollen ihn auch nicht jagen«, brummte er. »Sie sollen im Bett bleiben.«
    Um meine Schulterwunde trug ich einen strammen Verband und um den Oberarm einen Wickel. Dann fuhren sie mich mit einem Krankenwagen zum Flugplatz und luden mich in die Kiste nach New York. Offenbar wirkte ich außerordentlich leidend, denn die hübsche Stewardeß vernachlässigte alle Passagiere meinetwegen und kredenzte mir alle Augenblicke eine andere Erfrischung.
    Ich kam unangemeldet in New York an, nachdem ich die Nacht des Huges nicht einmal schlecht geschlafen hatte. Ich fuhr mit einem Taxi zum Hauptquartier. Phil war gerade beim Chef, und so hatte ich die beiden Leute zusammen, die ich brauchte.
    Mr. High, der Chef, lachte, als ich eintrat.
    »Phil hat eine Wette verloren, Jerry. Ich sagte, daß Sie vor Ablauf der vierzehn Tage hiersein würden, aber er meinte, es hätte Sie diesmal zu schwer erwischt.«
    »Worum ging es denn bei der Wette?« erkundigte ich mich und angelte mir einen Stuhl.
    »Um einen Einsatz in der Goldsache, für den das Schatzamt noch einige tüchtige Leute sucht. Wenn Phil gewann, sollten Sie den Fall zusammen bekommen. Es sieht so aus, als spränge eine Reise nach Mexiko dabei heraus. Leider hat Phil verloren.«
    »Mich interessiert im Augenblick nur ein Fall. Wie steht es mit Callighan und Jordan?«
    »Noch nichts!«
    »Können Sie die Grenze bereits überschritten haben?«
    »Theoretisch ja, praktisch nein. Natürlich sind die Behörden von Mexiko und Kanada benachrichtigt. Selbst auf der anderen Seite ist ihr Steckbrief bekannt.«
    Ich versank in Nachdenken. Dabei steckte ich mir automatisch eine Zigarette an, obwohl der Arzt geraten hatte, ich sollte das für einige Zeit besser noch lassen.
    »Ich denke, daß Callighan und Jordan sich noch in einer großen Stadt aufhalten«, sagte ich nach einigen Minuten. »Nichts ist besser für ein Versteck als eine große Stadt. Jordan hat Beziehungen in New York. Glauben Sie, daß er herkommt?«
    Mr. High schüttelte den Kopf.
    »Nein, denn Jordans Bandenboß hat sich zwar herausgewunden, als wir ihn endlich festsetzen konnten, aber er muß sehr aufpassen, wenn er nicht neu auffallen will. Jordan selbst wäre für ihn eine ungeheure Belastung, von der er sich schnellstens befreien müßte, am besten wahrscheinlich durch einen kleinen Wink an uns. Wenn Jordan in New York wäre, hätten seine eigenen ehemaligen Freunde ihn längst verpfiffen. Ein Gangster, gegen den so ausgezeichnete Beweise vorliegen, ist immer unerwünscht.«
    »Wer leitet jetzt die Fahndung?«
    »Niemand, beziehungsweise die einzelnen Hauptquartiere für ihren Distrikt.«
    »Können Sie die Maßnahmen zentralisieren, Chef?«
    »Gewiß, ein Telefongespräch mit Washington und ein Rundtelegramm genügten.«
    »Tun Sie es, Chef, und geben Sie mir die Sondervollmacht.«
    Er sah mich zweifelnd an. »Sind Sie wirklich einsatzfähig, Jerry?«
    »Ich bin es, Mr. High. Zur Hölle mit allen großen Worten, aber ich finde, ich habe eine ganz spezielle Rechnung mit Slug Callighan, und ich möchte sie gern bar und persönlich begleichen.«
    Er nahm wortlos den Hörer ab. »Die Zentrale in Washington«, verlangte er.
    »Ich werde die

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