Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
Vom Netzwerk:
Haupttor und schickten sich an, den Hof zu überqueren.
    Hier stießen sie zum erstenmal auf herbeilaufende Beamte. Die Ausbrecher hatten auch das einkalkuliert. Die drei von ihnen, die Uniform trugen, begannen einen verzweifelten Ringkampf mit Wed und Gonzales, die noch in der Anstaltskleidung steckten. Wärter, die herbeistürzten, um ihnen zu helfen, schickte Callighan mit dem Satz weiter: »In Abteilung fünf ist der Teufel los. Schert euch dorthin. Wir werden schon fertig mit diesen hier.« Und er schlug dabei Wed höchst realistisch die Faust ins Gesicht.
    Schließlich wurden Wed und Gonzales überwältigt. Jordan und Shakow in den Uniformen hielten sie in Schach, während Callighan auf den Beamten zuging, der das Tor überwachte und der auch bei Alarm nicht seinen Posten verlassen durfte. Er stand in einem kleinen Haus, dessen Gittertür abgeschlossen war.
    »Los, mach auf«, sagte Callighan. »Die Schweine haben die Telefonleitung durchschnitten. Ich muß nach Glendive, um Hilfe zu holen. Wir schaffen es nicht allein.«
    Die elektrische Anlage zur Öffnung des Tores konnte nur vom Innern des Hauses bedient werden.
    Der Beamte witterte zwar keine Falle, aber er hielt sich an die Dienstvorschrift.
    »Nur der Chef persönlich kann das Öffnen des Tores befehlen, wenn ein Aufruhr ausbricht«, sagte er, »und ich will verdammt sein, wenn das kein Aufruhr ist. Du hörst es ja.«
    Immer noch gellte das Heulen und Brüllen der entfesselten Zuchthäusler.
    Callighan schoß den Beamten durch das Gittertor hindurch in die Schulter. Der Mann stürzte und schrie, aber er wurde nicht ohnmächtig.
    »Mach auf«, sagte Callighan wild, »oder ich erschieße dich!« Der Gefängniswärter versuchte, seine Waffe zu ziehen, aber Callighan schoß ihm noch einmal in die Schulter. Er hätte ihm die Kugel in den Kopf gejagt, aber nur ein lebendiger Mann im Haus konnte die Öffnungsanlage in Betrieb setzen.
    Der Gefängniswärter stand unter Anstrengung auf und wankte zur Tastatur.
    »Ich knall’ dich ab!« brüllte der ehemalige Rauschgiftschmuggler. »Öffne, verdammt!«
    Zögernd drückte der Mann auf den Knopf.
    Die hohen Eisentore des Zuchthauses von Glendive begannen auseinanderzufallen. Wed, Jordan, Gonzales, Shakow rannten über den Hof und quetschten sich ins Freie, kaum daß der Spalt weit genug war, daß ein Mann hindurchschlüpfen konnte. Callighan ging als letzter.
    Sie rannten querfeldein den Hügel hinunter zur Straße, die nach Glendive führte. Zwei verbargen sich im Gebüsch, während Callighan und Shakow sich auf die Straße stellten. Sie nahmen Jordan, dessen Uniform voller Blut war, wie einen Schwerverletzten in die Mitte und winkten.
    Der Fahrer des ersten Wagens sah im Scheinwerferlicht die drei uniformierten Gestalten und trat auf die Bremse. Er kurbelte die Scheibe herunter, Callighan trat an den Wagen und salutierte.
    »Was ist denn los?« fragte der Mann am Steuer.
    »Die Zuchthäusler meutern«, antwortete Callighan. »Sie haben einen meiner Kameraden angeschossen. Er muß schnellstens zum Arzt. Würden Sie uns helfen, Sir?«
    »Oh«, sagte der Mann, öffnete den Schlag und stieg aus.
    Als der Mann auf der Straße stand, schoß Callighan. Sie zogen den Toten in den Straßengraben, nahmen die knapp hundertfünfzig Dollar an sich, die er bei sich trug, enterten den Wagen und verschwanden mit heulendem Motor in der Nacht. Von dem Augenblick an, da Callighan und Wed die beiden Wärter in ihrer Zelle überfallen hatten, waren genau dreizehn Minuten vergangen.
    ***
    An alle FBI- und Polizeistationen. Um acht Uhr sechs brachen aus dem Zuchthaus von Glendive fünf Schwerverbrecher aus. Sie töteten einen Beamten des Gefängnispersonals und verletzten drei weitere schwer. Außerdem töteten sie auf der Straße einen Mann, dessen Wagen sie raubten.
    Die Ausbrecher sind:
    Nat Shakow, dreißig Jahre wegen Raubüberfalles, Ragio Gonzales, dreißig Jahre wegen Raubüberfalles und Körperverletzung, Ivry Jordan, zum Tode verurteilt wegen Mordes, Thomas Wed, fünfundzwanzig Jahre wegen schweren Einbruches, Slug Callighan, zwanzig Jahre wegen Rauschgiftschmuggels und verdächtig eines Mordes.
    Achtung, wir geben die Personenbeschreibung.
    Nat Shakow, einunddreißig Jahre, mittelgroß…
     
    Die Personenbeschreibungen waren außerordentlich genau. Sie nahmen die meisten Seiten des Fernschreibens ein. Dann folgten die Schlußsätze:
     
    Drei der Ausbrecher tragen die Uniformen von Gefängniswärtern, zwei noch die

Weitere Kostenlose Bücher