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0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf

Titel: 0003 - Ich zerschlug die Bande der Fünf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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Anstaltskleidung. Vorsicht, die Männer sind bewaffnet und machen von der Waffe rücksichtslosen Gebrauch. Sie besitzen zur Zeit einen schwarzen Ford. Es muß damit gerechnet werden, daß die Gesuchten weitere Verbrechen begehen, um sich in den Besitz von Geld und Kleidung zu setzen. Mit ihrem Auftauchen in jeder Gegend der Staaten muß gerechnet werden. Wir bitten um Unterstützung.
     
    Ich fand dieses Fernschreiben auf meinem Schreibtisch, als ich am Morgen ins Büro kam. Solche Mitteilungen wurden während der Nacht vervielfältigt, damit jeder Beamte sich informieren konnte. Ich hatte es eben durchgelesen, als das Telefon schrillte. Mr. High, mein Chef, war am Apparat und bat mich, zu ihm zu kommen. Ich fand Phil schon in seinem Büro.
    »Guten Morgen, Jerry«, sagte Mr. High, »haben Sie das Fernschreiben aus Glendive schon gelesen?«
    »War eben damit fertig, als Sie anriefen. Scheinen wilde Burschen zu sein, die sich dort den Weg aus dem Zuchthaus freigeschossen haben.«
    »Ich habe vor zwei Minuten ein Gespräch mit Randolph Bust beendet. Er ist der Leiter der FBI-Außenstelle in Glendive. Sie scheinen dort oben ziemlich aus dem Häuschen zu sein. Vor allen Dingen fürchten sie, daß die Burschen nach Kanada türmen. Einer von ihnen hat früher Schmuggelgeschäfte über die kanadische Grenze gemacht und kennt sie wahrscheinlich genau. Bust hat alles, was an Cops und G-men verfügbar war, zur Sicherung der Grenze eingesetzt. Er ist knapp mit Leuten und hat niemanden, der die eigentliche Verfolgung auf nehmen kann. Er fragte mich, ob ich nicht ein paar Leute für ihn abzweigen kann, am liebsten zehn oder mehr — aber ich kann ihm nur zwei Mann schicken. Ich dachte an Phil und Sie, Jerry.«
    Ich sah meinen Freund an. Auch er lächelte säuerlich.
    »Ich weiß«, sagte Mr. High, »es ist eine reine Fahndungsaktion und sicherlich nicht nach Ihrem Geschmack, aber ich möchte Bust gern helfen.«
    »Okay, Chef«, antwortete ich, »wenn Phil nichts dagegen hat, können wir mit dem nächsten Flugzeug abdampfen. Ich denke, es kann nicht lange dauern. Ausbrecher, hinter denen die gesamte Polizei der Staaten her ist und deren Fingerabdrücke, Gesichter und Kleidung bekannt sind, können sich nicht lange halten.«
    Ich bin ein hoffnungsloser Optimist.
    Wir erwischten ein Mittagsflugzeug, hatten etwas Aufenthalt beim Umsteigen, flogen die Nacht durch und trafen am Mittag des anderen Tages in Glendive ein.
    Wir fuhren zum Büro des FBI, aber Bust war im Zuchthaus. Wir nahmen ein Taxi und ließen uns hinfahren.
    Wir fanden den örtlichen FBI-Leiter im Gespräch mit dem Zuchthausdirektor. Bust sah schlecht aus. Sicherlich hatte er in letzter Zeit nicht sehr viel geschlafen.
    Er freute sich, als er uns sah.
    »Ich kann jede Hand brauchen, Cotton«, sagte er nach der ersten Begrüßung. »Ich bin sicher, Callighan versucht alles, um nach Kanada zu gelangen.«
    Die Lebensgeschichte der fünf Ausbrecher hatte ich mir während des Fluges zu Gemüte geführt, und ich wußte, welche Beziehungen Callighan zu Kanada einstmals unterhalten hatte.
    »Ich habe die Grenze sichern lassen, daß es einer Katze schwerfallen würde, sie zu überschreiten«, fuhr Bust fort, »aber ich fürchte, sie haben sich gleich in der Ausbruchsnacht auf die Socken gemacht und sind schon drüben.«
    »Würden Sie nach Kanada gehen, Randolph?« fragte ich nachdenklich.
    »An Callighans Stelle sicherlich. Bestimmt hat er drüben alte Freunde, die ihm helfen.«
    »Callighan vielleicht«, antwortete ich, »aber Jordan zieht es bestimmt mächtig nach New York, und Gonzales friert schon, wenn er das Wort Kanada nur hört.«
    »Callighan hat sich zum Kopf der Bande gemacht«, antwortete Bust auf meinen Einwand. »Wir wissen es von den Wärtern, die mit einigen Kratzern davongekommen sind. Es sieht so aus, als hätte Callighan den ganzen Ausbruchsplan ausgeheckt.«
    Er erzählte in allen Einzelheiten den Ablauf des Ausbruches, und als er damit fertig war, rieb ich mir nachdenklich den Schädel.
    »Hören sie, Bust«, sagte ich, »dieser Callighan scheint ein verdammt intelligenter Junge zu sein. Ich glaube nicht, daß er nach Kanada gehen wird. Er denkt natürlich, daß seine Verfolger annehmen, daß er die nächste Grenze benutzt. Gerade darum tut er es nicht. Wir arbeiten mit der kanadischen Polizei sehr gut zusammen, jedenfalls viel besser als mit den Behörden von Mexiko und allen anderen Staaten im Süden. Ich würde an Callighans Stelle quer durch den

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