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0004 - Götterdämmerung

Titel: 0004 - Götterdämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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auf und erloschen wieder.
    „Der Indoktrinator. Nehmen Sie bitte Platz. Sie werden das Bewußtsein verlieren und nichts von dem bemerken, was um Sie herum vor sich geht. Die Anlage arbeitet automatisch. Hier an dieser Skala stelle ich den Grad der Wissensübermittlung ein. Wie Sie sehen, wähle ich den höchsten Grad für Sie beide. Damit werden Sie geistig Arkoniden. Ihr angeborener Charakter aber bleibt unberührt."
    Bully blickte mißtrauisch auf die Kopfhauben.
    „Die Dinger sehen aus wie elektrische Stühle. Ich komme mir vor wie in Sing-Sing."
    „Was ist das?" fragte Crest. „Eine Institution zur Aufbewahrung von Verbrechern", klärte Perry ihn sarkastisch auf. „Bully fürchtet, er könne einen elektrischen Schlag erhalten, wenn er sich in den Stuhl setzt."
    „Er Wird nichts spüren", versicherte Crest beruhigend.
    Es prickelte leicht auf Perrys Haut, als Crest die Klemmen anschloß. Das Summen verstärkte sich. Crest legte die Hand auf einen gelben Hebel und sah ihn an.
    „Sie werden in wenigen Sekunden einschlafen - und gleich darauf wieder erwachen. Wenigstens kommt Ihnen das so vor. In Wirklichkeit vergehen vierundzwanzig Stunden. Ich will nur hoffen, daß in der Zwischenzeit nichts geschieht, denn eine Unterbrechung kann den Erfolg der Blitzschulung in Frage stellen. Notfalls werden Haggard oder Manoli entscheiden müssen, was zu geschehen hat. So, und nun …"
    „Halt!"
    Die zornige Stimme kam von der Tür her. In ihrem Rahmen stand Thora. Zorn und Haß sprühten aus ihren goldroten Augen. Ihre Hände waren zu Fäusten geballt.
    „Ich verbiete die Indoktrinierung, Crest. Auf diesem Schiff geschieht nichts gegen meinen Willen. Die Menschen sind kriegerisch. Mit allzu großer Intelligenz behaftet, bedrohen sie unsere Existenz."
    Crest ließ die Hand auf dem Hebel liegen.
    „Du irrst, Thora. Sie werden uns helfen, unser Reich zu retten. Ich habe versucht, dir die Gründe darzulegen und bedauere es sehr, daß du nicht begreifst. Wir brauchen Perry Rhodan und seine Rasse, wenn wir nicht untergehen wollen. Unsere Elite stirbt aus …"
    „Wenn wir den Planeten des ewigen Lebens finden, sterben wir nicht aus."
    Crest lächelte.
    „Thora, hast du schon einmal darüber nachgedacht, daß der alte Bericht vom Planeten des ewigen Lebens ein Symbol sein könnte? Vielleicht ist die Erde - im übertragenen Sinne - dieser Planet, den wir suchen. Doch halte mich jetzt nicht auf. Ich habe zu tun. Wir sprechen uns später."
    Thoras Stimme wurde drohend.
    „Wenn du es tust, werde ich mit dem Gravitraktor diesen Planeten in die Sonne stürzen lassen."
    Crest wurde blaß.
    „Du würdest das nicht wagen, Thora, denn damit verstießest du gegen unsere Elementargesetze. Warte in meiner Kabine. Wir sprechen noch einmal alles durch, während der Indoktrinator seine Arbeit verrichtet."
    Ehe die Kommandantin antworten konnte, schob Crest den Hebel vor.
    Das Summen wurde unerträglich. Das Blut hämmerte in Perrys Schläfen. Neben sich hörte er Bully stöhnen. Dann wurde es langsam dunkel um ihn, und ihm war, als versänke er in einer bodenlosen Tiefe.
    Sekunden später wußte er nichts mehr...
     
    4.
     
    In dieser Woche trügerischer Waffenruhe geschahen in der Welt merkwürdige Dinge.
    In den Hügeln nördlich des Gobistützpunktes entwickelte sich eine rege Tätigkeit. Truppen wurden abgezogen, neue herantransportiert. Maschinen und Traktoren kamen aus nördlicher Richtung und parkten in vorbereiteten Senken. Tarnnetze legten sich über sie. Ein Heer von Spezialisten machte sich an die Arbeit. Vermessungen legten den Stolleneingang fest. Generalleutnant Tai-Tiang versorgte seine Geschütze mit Munition. Man wartete auf das Zeichen.
    Im Kugelraumer der Arkoniden raste inzwischen die Zeit an Perry Rhodan und Reginald Bull vorbei und hinterließ ihre Spuren in Form konzentrierten Wissens in den Gehirnen der beiden Männer.
    Schlummernde Zellen erwachten zu jähem Leben.
    Thora wurde von Crest mit Gewalt zurückgehalten, ihre Drohung, die Menschheit zu vernichten, wahrzumachen. Sie willigte ein, den Erfolg des Experimentes abzuwarten. Irgendwie hatte Crest das Gefühl, daß sie es nicht ernst gemeint hatte, als sie ankündigte, die Erde in die Sonne stürzen zu lassen.
    Und vier weitere Ereignisse in verschiedenen Teilen der Welt trugen dazu bei, die sich abzeichnende Entwicklung zu beschleunigen und logisch zu begründen. Vier Ereignisse, unabhängig voneinander und doch im engsten Zusammenhang stehend. Ihre Ursache

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