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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eingelassen hatte. Doch es gab kein Zurück mehr.
    Janus legte die Hände gegeneinander. Der Dämon hatte schmale feingliedrige Finger, beinahe Künstlerhände. »Ich gebe Ihnen noch eine Chance, Tarras. Schaffen Sie mir John Sinclair herbei, sonst lasse ich Sie in mein zweites Gesicht sehen!«
    Tarras aktivierte den letzten Rest von Widerstandswillen. »Warum machen Sie es nicht selbst?« fragte er krächzend. »Zeigen Sie John Sinclair Ihr wahres Gesicht, und er hat keine Chance mehr.«
    »Auf den Gedanken bin ich schon vor Ihnen gekommen«, erwiderte Janus. »Aber Sinclair ist Dämonenkenner. Er riecht uns förmlich. Er erkennt sofort, wann ein Dämon vor ihm steht. Leider ist unsere Tarnung noch nicht so perfekt. Deshalb bin ich ja zu Ihnen gekommen. Legen Sie ihn um!«
    »Ich werde es versuchen!«
    »Haben Sie schon einen Plan?«
    »Nein.«
    »Ihre Qualitäten scheinen sich in Grenzen zu halten«, meinte der unheimliche Besucher und lächelte spöttisch. »Wie ich diesen Sinclair einschätze, wird er Sie sicherlich besuchen. Und dann haben Sie die Chance, Tarras!«
    Der Gangsterboß nickte. »Ich werde tun, was ich kann«, erwiderte er mit rauher Stimme.
    »Hoffentlich, Tarras. Hoffentlich!« Der Januskopf stand auf.
    »Wo kann ich Sie erreichen?«
    Janus lächelte. »Ich bin immer in Ihrer Nähe. Ich höre und sehe alles. Merken Sie sich das, Mr. Tarras!« Ohne ein Wort des Abschieds ging der Dämon zur Tür.
    Tarras starrte ihm nach. Dann ballte er die Hand zur Faust und schlug auf den Schreibtisch. Dieser Janus brachte ihn noch an den Rand eines Herzinfarktes. Tarras schluckte zwei Pillen und griff zur Sprechanlage. Er wollte Laszlo herbeizitieren, um mit ihm den nächsten Einsatz zu besprechen. Der Zeitpunkt paßte ihm im Augenblick überhaupt nicht. Denn es war der letzte Freitag im Monat, und da kassierte Tarras bei den Strichbienen ab.
    Inzwischen verließ der Januskopf das Haus. Unbehelligt konnte er sich bewegen. Er schritt hochaufgerichtet durch das Tor. Neben ihm ging der Torwächter, der sich auf der Straße jedoch sofort zurückzog und seinen Platz wieder einnahm.
    Janus ging zu seinem Wagen. Er war zwar ein Dämon, doch hellsehen konnte er auch nicht. Deshalb ahnte er nicht, daß er aus sicherer Deckung bereits zweimal fotografiert worden war…
    ***
    Eine Tasse Kaffee machte John Sinclair nicht munter. Die Automatenbrühe schmeckte wie ein Laternenpfahl ganz unten. Erst als die schwarzhaarige Glenda – seine Sekretärin – eintraf, ging es John besser.
    »Glenda«, rief der Geisterjäger, »kochen Sie sofort einen Kübel Kaffee. Bitte.«
    »Und zu meinem neuen Pullover sagen Sie gar nichts«, bemerkte Glenda spitz. Die Kleine war unsterblich in John Sinclair verliebt und gab ihm das auch immer wieder deutlich zu verstehen. Doch John erwiderte die Gefühle nicht. Glenda war zwar ein hübsches Girl, aber Liebe im Büro hatte John noch nie gemocht. Das gab nur Klatsch und Ärger.
    »Phantastisch, der Pulli«, urteilte der Geisterjäger, »und der Inhalt bestimmt auch«, fügte er leise hinzu, aber so, daß Glenda es nicht hören konnte.
    Suko war zu Johns Wohnung gefahren, um den Einsatzkoffer des Geisterjägers zu holen. Darin befanden sich Waffen, die für eine Dämonenbekämpfung unerläßlich waren.
    Glenda kam mit dem Kaffee. Aus der Kantine hatte sich John zwei Sandwiches hochschicken lassen. Zuvor war er mit dem Batterierasierer über seine Bartstoppeln gefahren.
    Die Sandwiches schmeckten nach nichts, dafür war der Kaffee um so besser. John lobte Glenda, und die Kleine wurde tatsächlich rot.
    Dann rief Superintendent Powell an. Powell war Johns Chef und direkter Vorgesetzter. Der Superintendent sah aus wie ein magenkranker Pavian. Meistens hatte er Ärger mit seinem Magen. Auf seinem Schreibtisch stand immer eine Flasche mit besonderem Wasser bereit.
    So auch an diesem Tag.
    »Man hört ja wieder die tollsten Sachen von Ihnen«, sagte Powell, als John das Büro betrat.
    »Wieso?«
    »Friedhöfe und Verbrennungshallen scheinen auf Sie eine besondere Anziehungskraft zu haben.«
    John grinste. »Und wie. Hätte nicht viel gefehlt, und Sie hätten sich eine Urne mit meiner Asche auf die Fensterbank stellen können.«
    »Danke«, erwiderte Powell bissig und rückte die Brille mit den dicken Gläsern zurecht. »Geranien sind mir lieber.«
    »Sie haben aber auch keinen Sinn für das Außergewöhnliche«, meinte John.
    »Nein. Und deshalb möchte ich hören, wie sich die Sache nun

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