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0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

0005 - Der Mörder mit dem Januskopf

Titel: 0005 - Der Mörder mit dem Januskopf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht schnappen… Zustand…«
    Kichern. Dann: »Tschau, Süßer!« Das Girl stöckelte davon, ging in die Richtung des Januskopfes.
    Der Janus preßte sich noch enger in die Nische.
    Das Girl entdeckte ihn trotzdem. Zuerst blieb es erschrocken stehen, begann aber dann zu lächeln. Die Puppe sah, daß der Mann ziemlich gut in Schale war und auch sonst recht nett wirkte. Sympathischer jedenfalls als die frustrierten Ehemänner, die Abend für Abend mit ihr ins Bett steigen wollten.
    »Hallo«, grüßte die Kleine. »Einsam?«
    Der Januskopf hatte sich blitzschnell auf die Situation eingestellt. »Ja«, erwiderte er ebenso charmant lächelnd, und er schaffte es sogar, seine Schwäche zu unterdrücken.
    »Hast du noch Lust?« Das Girl warf sich in Positur. Unter dem Hosenanzug dehnten sich die Proportionen.
    »Immer, Süße!«
    Die Kleine war glücklich. Einen Schein auf die Schnelle konnte sie schon gebrauchen. »Hast du ‘nen Wagen?« fragte sie.
    Der Janus schüttelte den Kopf.
    »Dann machen wir’s in meinem. Komm!«
    Janus folgte ihr. Und wieder übermannte ihn die Gier. Am liebsten hätte er es jetzt und hier getan. Aber das ging nicht. Es kamen ihnen bereits zu viele Passanten entgegen.
    Die Dirne fuhr einen Ford. »Ich kenne eine einsame Stelle«, sagte sie, als sie den Wagen aufschloß. »Da sieht uns bestimmt keiner.«
    »Hier!« Janus griff in die Tasche und holte einen Schein hervor.
    Die Augen des Mädchens wurden groß.
    »Teufel noch mal. Fünfzig Pfund. Da kannst du haben, was du willst.«
    Der Janus lachte. Dieses Girl würde sich wundern.
    Er stieg ein und setzte sich auf den Beifahrersitz. Der Motor sprang erst beim zweiten Startversuch an. Dann rollte der Ford aber langsam die Straße hinunter.
    Die Hure plapperte munter drauflos. Der Januskopf hörte gar nicht zu. Er hatte andere Sorgen. Die Schmerzen waren wieder da. Es war ein schreckliches Ziehen, das an den Füßen begann und den gesamten Körper einnahm. Der Januskopf preßte beide Hände um das Polster der Sitzkante, biß sich auf die Lippen und versuchte, die Schmerzen zu unterdrücken.
    Wie aus weiter Ferne hörte er die Stimme des Girls. »So, da wären wir, Süßer!«
    Der Wagen hielt.
    Sie hatte das fahrbare Nest auf einen Hinterhof gelenkt, wo wirklich niemand störte. Hinter den Fenstern der Häuser brannte noch kein Licht. Alles war ruhig.
    Das Girl löste den Sicherheitsgurt. »Dann wollen wir mal«, sagte es und wandte sich ihrem Freier zu. Gleichzeitig begann es, an den obersten Knöpfen des Hosenanzugs zu nesteln.
    Auch der Janus hatte dem Mädchen das Gesicht zugedreht. Im Wagen herrschte ein komisches Zwielicht, so daß das Girl seinen Freier nicht genau erkennen konnte.
    Plötzlich hob der Janus beide Arme. Die gespreizten Finger legte er an seinen Kopf. Dann begann er seinen Schädel zu drehen. Stück für Stück und völlig lautlos.
    Die Hure dachte zu träumen. Sie hatte plötzlich das Gefühl, von einem Alpdruck belastet zu sein. Ihr Gesicht verzerrte sich zur Grimasse. Weit traten die Augen aus den Höhlen hervor. Der Mundklaffte auf, hatte sich zu einem Schrei geöffnet.
    Das Girl kam nicht mehr dazu, denn im gleichen Augenblick hatte der Janus seinen Kopf um hundertachtzig Grad gedreht.
    Er präsentierte der Hure sein zweites, für sie tödliches Gesicht!
    Der Schrei erstickte dem Girl auf den Lippen. Es sah nur in die grauenhafte Fratze, die es da anstarrte. Grau und rissig, wie gespalten wirkte die Haut. Die Augen waren größer geworden. Sie leuchteten rotgelb, waren wie ein Bannstrahl, der das Girl gefangenhielt.
    Und dann die Stirn. Auf ihr tummelten sich eine Unzahl von Würmern und kleinen Schlangen. Sie wanden sich ineinander, krochen vor und zurück. Sie hatten winzig kleine Augen, die ebenfalls rotgelb leuchteten und dem Opfer das Leben auszusaugen schienen.
    Die Nutte fühlte, daß sie steif wurde. Sie konnte auf einmal nicht mehr ihren kleinen Finger bewegen. Eine nie gekannte Kälte und Steifheit beherrschten ihren Körper. Noch schlug das Herz, aber mit jeder Sekunde wurde der Puls langsamer und unregelmäßiger.
    Der Tod kam.
    Und dann verschwand das Gesicht des Mädchens. Es löste sich auf wie Gletscherschnee nach den ersten warmen Sonnenstrahlen. Für Bruchteile von Sekunden war ein heller Schein zu sehen, der auf den Janus zuwischte, dann war auch er vergangen.
    Das gesichtslose Mädchen kippte zur Seite.
    Tot…
    Tief atmete der Janus ein. Er stieß ein triumphierendes diabolisches Kichern aus.

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