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0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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anzuziehen. Malko hatte mir ausreichend Platz gelassen, so konnte ich ihm die Knie in den Leib drücken, ihn gleichzeitig hochstemmen und mich fallen lassen.
    Beide bekamen wir das Übergewicht.
    Malko brüllte vor Wut auf. Er konnte seinen Griff nicht länger halten. Wir fielen vom Schreibtisch. Der Hüne segelte noch über mich hinweg. Ich stieß mir die Schulter, rollte mich wieder ab und kam auf die Füße.
    Gierig saugte ich die Luft ein. Dieser Malko war kein gewöhnlicher Gegner. Er schien schier unüberwindlich zu sein.
    Und er gab nicht auf.
    Ehe ich reagieren konnte, hatte er sich wieder den verdammten Speer geschnappt. Er kreiselte damit herum, suchte mich.
    Ich sprang aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich, kam dadurch in die Nähe des Spiegels.
    Malko nahm einen letzten wütenden Anlauf.
    Aufbrüllend warf er sich in meine Richtung. Gleichzeitig schleuderte er mit aller Kraft den Speer.
    Ich ließ mich instinktiv fallen.
    Hautnah wischte die Waffe über mich hinweg. Und in der nächsten Sekunde kam Malko.
    Wie ein Tiger sprang er mich an.
    Ich war nur froh, daß Malko nichts von Kampftechnik verstand, sondern sich nur auf seine Kraft verließ.
    Meine Reaktion erfolgte ganz automatisch.
    Beine an den Körper ziehen, ihn auffangen und nach hinten weghebeln.
    Es gelang Schreiend flog Malko durch die Luft. Ich sah ihn nur als Schatten. Er hatte soviel Schwung, daß er vor dem Spiegel nicht mehr auf den Boden prallte.
    Er fiel dagegen. Nein – er fiel hinein.
    Folgte dem Speer, der ebenfalls den Weg durch den Dämonenspiegel genommen hatte.
    Ich wälzte mich herum, und obwohl sich die Szene blitzschnell abspielte, kam sie mir wie eine Zeitlupenaufnahme vor.
    Ich sah Malko in den Spiegel eintauchen. Kaum hatte er die Fläche berührt, da verkleinerte er sich. Der Spiegel nahm ihn auf, trieb ihn in die endlose Weite der Dimensionen.
    Kein Schrei, kein Laut drang mehr an meine Ohren.
    Aus weit aufgerissenen Augen verfolgte ich Malkos Flug. Er schwebte wie ein Vogel.
    Weiter, immer weiter…
    Ich sah ihn mit Armen und Beinen rudern. Eine andere schreckliche Dimension hatte ihn aufgenommen, geschluckt wie meine vier Freunde.
    Dann wurde die Fläche des Spiegels matter. Die Landschaft verwischte. Nur noch ein paar Farben schimmerten nach. Als auch dies vorüber war, sah ich wieder die graue Fläche mit den zahlreichen Kästchen. Sonst nichts.
    Ich erhob mich ächzend. Meine Beine zitterten. Ich fühlte mich wie ein Kind, das laufen lernte. Dazu schmerzte mir der Hals. Was ich hier erlebt hatte, war der reinste Horror. Mein Rücken war in eine Gänsehaut gebadet; Mit einer automatisch wirkenden Bewegung strich ich mir eine Haarsträhne aus der Stirn.
    »Das darf doch nicht wahr sein«, vernahm ich Mike Bonettis Stimme.
    Ich blickte den Zwerg an. »Doch«, sagte ich tonlos, »es ist wahr.«
    »Und was kann man dagegen tun?« fragte er mich.
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung. Tut mir leid, ich weiß es nicht. Noch nicht.« Dabei sah ich ihn ratlos an.
    ***
    Die Spinne war schnell.
    Schneller als Suko angenommen hatte. Im letzten Augenblick wich der Chinese der Angreiferin aus.
    Dann tauchte Bill Conolly auf. Er hatte die Frauen in Sicherheit gebracht und wollte Suko nun zur Seite stehen.
    Der Chinese war gestürzt. Er rollte sich ein paarmal auf dem Boden und sprang auf, als er Bill in seiner Nähe sah.
    »Wir müssen Deckung suchen!« rief der Reporter. Er ließ die Spinne dabei keinen Augenblick aus den Augen. Die hatte sich gedreht. Ihre Facettenaugen suchten die beiden Gegner, die sie unbedingt vernichten wollte.
    Deutlich konnte Bill die feinen Härchen auf den Beinen sehen. Sie standen hoch, glichen einer Bürste.
    Der Reporter und Suko hetzten auf einen Stein zu, der für sie die Größe eines Felsens hatte.
    Augenblicklich nahm die Sandspinne die Verfolgung auf. Sie war schnell, schneller als die beiden Zwerge.
    Bill Conolly riskierte einen Blick über die Schulter und erschrak. Riesengroß sah er die giftige Spinne vor sich.
    »Suko!« brüllte er. Mit einem letzten verzweifelten Satz warf er sich vorwärts.
    Die beiden vorderen Beine der Spinne drohten Bill Conolly umzuwerfen, doch sie verfehlten ihn. Dicht hinter Bills Hacken berührten sie den Sand.
    Suko hatte den Schrei vernommen.
    Er kreiselte herum, bückte sich, bekam auch einen für ihn kleinen Stein zu fassen und schleuderte ihn der Spinne gegen das Gesicht.
    Das Insekt war für einen Augenblick abgelenkt. Die Zeit reichte Suko und Bill, um

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