Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0006 - Schach mit dem Dämon

0006 - Schach mit dem Dämon

Titel: 0006 - Schach mit dem Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich in Deckung zu werfen.
    »Wo sind die Frauen?« keuchte Suko.
    »Erst einmal in Sicherheit.«
    Der Chinese wischte sich den Schweiß und Staub von der Stirn. »Verdammt, Bill, ohne Waffen können wir auf die Dauer nichts gegen die Spinne ausrichten.«
    Bill nickte. In seinen Augen stand pure Verzweiflung. »Aber was sollen wir tun? Wir können doch nicht ewig vor dieser verfluchten Spinne wegrennen.«
    »Achtung! Sie kommt!« Sukos Warnruf unterbrach Bills Ausführungen.
    Die Spinne kroch über den Stein, hinter dem die beiden Freunde lagen. Zuerst war nur ein riesiger Schatten zu sehen, dann tauchten die beiden vorderen Beine auf, und anschließend sahen sich Bill und Suko von den schrecklichen Augen fixiert.
    »Jetzt hat sie uns!« flüsterte Bill. »Wir – wir kommen nicht mehr weg!« Selten hatte der Reporter solch eine Angst gehabt. Normalerweise konnte ihn nichts so leicht erschüttern, aber seit er zu einem Zwerg geworden war, hatte sich auch seine Psyche völlig verändert.
    Hinzu kam noch der schreckliche Traum, in dem Bill sich als Schachfigur gesehen hatte. Beides zusammen war auch zuviel für einen Mann wie Bill Conolly gewesen.
    Die Spinne zögerte. Es schien, als weide sie sich an der Angst ihrer Opfer. Sie wußte, daß sie nicht mehr entkommen konnten. Auch wenn sie davongelaufen wären, die Spinne hätte sie immer mit einem Sprung einholen können.
    Bill und Suko standen geduckt da.
    Der Chinese versuchte eine letzte Rettungsaktion vorzuschlagen. »Wenn sie springt, flitzen wir gleichzeitig nach links und rechts weg. Hast du verstanden, Bill?«
    Der Reporter nickte nur. Sprechen konnte er nicht.
    Doch da geschah etwas, was die beiden Männer an ihrem Verstand zweifeln ließ.
    Etwas kam auf sie zugeflogen. Vielleicht der berühmte Rettungsstrohhalm.
    Der Gegenstand schwebte jetzt über ihnen. Er schien aus einer unendlichen Ferne zu kommen und prallte nicht weit von Suko und Bill entfernt in den Sand.
    Es war ein Speer!
    Er war ebenfalls verkleinert, aber immerhin eine Waffe.
    Der Chinese erfaßte die Chance innerhalb eines Herzschlags. Er warf sich zur Seite und riß den Speer, der mit der Spitze im Boden steckte, heraus.
    »Suko! Da kommt noch jemand!« Bills Stimme gellte auf.
    Der Chinese riß den Kopf in den Nacken. Er sah einen Mensch, klein wie sie. Er schwebte auf sie zu, ruderte mit Armen und Beinen und hatte den Mund weit aufgerissen.
    Dieser Mensch war Malko.
    Der Dimensionspiegel hatte ihn verkleinert und in das Dämonenreich hineingeschleudert.
    Malko landete dicht neben dem Stein, auf dem die Spinne hockte. Er fiel auf den Rücken. Sein Gesicht spiegelte das ungeheure Grauen wider, das er auf seiner Reise durch die Dimensionen erlebt hatte.
    Die Spinne reagierte sofort. Sie sah, daß sie mit dieser neuen Beute leichtes Spiel haben würde.
    Suko schrie Malko noch eine Warnung zu – er hatte das Unheil kommen sehen aber es war bereits zu spät.
    Die Spinne ließ sich fallen.
    Genau auf Malkos Körper.
    Der Zwerg schrie, doch der Schrei wurde erstickt; als er das Spinnenbein auf sein Gesicht zurasen sah.
    Keine Chance für ihn.
    Die Spinne traf.
    Suko und Bill wandten sich ab. Die Spinne »beschäftigte« sich mit dem Opfer auf ihre Art. Nachdem sie Malko getötet hatte, aktivierte sie ihre Drüsen. Sie produzierte einen klebrigen Faden und begann damit, den Toten zu umschnüren.
    »Jetzt nichts wie weg!« rief der Reporter. »Die Chance war nie so günstig.«
    Er wollte laufen, doch Suko hielt ihn fest. »Einen Augenblick noch«, bat der Chinese. »Bleib du bei den Frauen, ich komme nach.«
    »Was hast du vor?«
    »Wirst du schon sehen.«
    Bill Conolly ging nur zögernd.
    Suko machte eine unwirsche Armbewegung.
    Die Spinne war noch immer mit ihrem Opfer beschäftigt. Sie hatte an den anderen beiden Zwergen jegliches Interesse verloren.
    Vorläufig jedenfalls…
    Suko schlug einen Bogen. Er hatte den Speer nicht vergessen, der kurz vor dem Toten auf sie zugefallen war. Woher er so plötzlich kam, interessierte den Chinesen nicht. Die Hauptsache war, daß er jetzt eine Waffe in der Hand hielt.
    Suko nahm hinter dem Stein Deckung.
    Die Spinne vor ihm arbeitete verbissen. Immer weiter spann sie ihr Netz. Suko konnte sie nicht sehen, er hörte aber, wie sie sich hin- und herbewegte.
    Der Chinese klemmte sich den Speerschaft zwischen die kräftigen Zähne. Die Waffe war etwa doppelt so groß wie zwei aufeinandergestellte Nähnadeln. Suko packte mit beiden Händen die Kante des oberen Steins

Weitere Kostenlose Bücher