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0007 - Invasion aus dem All

Titel: 0007 - Invasion aus dem All Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Ordnung?" fragte der Wissenschaftler. „Überprüft und einwandfrei", bestätigte Ellert, der nur die Funktion eines einzigen Hebels kannte. Er regulierte den Zufluß der elektrischen Energie, die wiederum die Stärke der Strahlung bestimmte. „Gut, dann schalten Sie Minimum ein."
    Der Hebel rastete in die erste Kerbe ein. Es gab zwanzig solcher Kerben. Aber niemand würde es wagen, die Maximalstellung zu benutzen. Denn dann würde die Umwandlung derart schnell erfolgen, daß - aller Wahrscheinlichkeit nach - die Bleikammer sofort schmolz, wenn der Prozeß einsetzte.
    Hinter der Quarzscheibe veränderte sich nichts. Das Thermometer begann zu steigen. Lehmann nickte zufrieden.
    „Hitze! Die Temperatur beginnt zu steigen. Schon die erste Einstellung würde genügen, eine mittlere Stadt monatelang mit Strom zu versorgen. Es ist unglaublich."
    Li stand schweigend neben ihm. Er sagte nichts - wozu auch? Die Verständigung zwischen ihm und Lehmann - soweit es die IVs betraf - war gedanklich. Es fiel John Marshall nicht schwer, diese hin- und hereilenden Gedanken vorsichtig abzutasten. Er mußte dabei behutsam zu Werke gehen, denn noch durfte er keinen Verdacht erregen. Seine wissenschaftlichen Kenntnisse waren zu gering, um das Ausmaß des laufenden Experimentes erkennen zu können.
    Aber er verstand, was Lis IV fragte: „Bei welcher Einstellung beginnt die Katastrophe?“ „Bei Raste sieben“, gab Lehmann telepathisch zurück. Laut sagte er: „Techniker, die zweite Einstellung."
    Nun wurde der Plan offensichtlich Lehmann würde die Strahlung verstärken, bis bei Einstellung sieben der langsame, aber unaufhaltsame Zerfall einsetzte. In aller Ruhe konnte er dann mit Li das Labor verlassen und die Transferierung in den eigenen Körper vornehmen. Hier im Reaktor aber würden die entfesselten Kräfte ihr unheilvolles Werk beginnen.
    Anne Sloane wußte, daß nun ihre Arbeit begann. Ellert, „der neben der Schalttafel stand, durfte nicht mehr abgelenkt werden. Er mußte sich, genau wie John Marshall, auf die beiden IVs konzentrieren, um ihnen bei der überstürzten Flucht zu folgen. Ellert würde seinen Körper zwar verlassen, aber in der Gegenwart bleiben. John würde den Augenblick erkennen, in den sich die IVs zur Flucht entschlossen.
    Der Mann aber, der bisher unbeachtet im Hintergrund gestanden hatte und den niemand sah, würde seinen Körper entmaterialisieren und, genau wie Ellert, ihnen ebenfalls folgen. Tako Kakuta, der Teleporter, stand hinter einem der mächtigen Generatoren und ließ keinen Blick von Marshall, der ihm das Zeichen geben sollte.
    Eigentlich konnte nichts schiefgehen, wenn man nichts vergessen hatte. Aber - hatte man wirklich nichts vergessen...?
    Ellert war ein wenig von seiner Schalttafel zurückgetreten. Lehmann beobachtete das Thermometer. In seinen Augen war ein fanatisches Funkeln. Er gab sich keine große Mühe mehr, die Maske zu behalten. Li blieb ruhig. „Schalten Sie Einstellung sieben ein", sagte Lehmann unvermittelt. Das war der Augenblick. Anne Sloane kam ein wenig näher. Ihre Augen hefteten sich auf den Hebel an Ellerts Schalttafel. Langsam, dann immer schneller sank er tiefer, glitt über die verhängnisvolle 7 hinweg und schnellte dann bis zum Anschlag herab. In der gleichen Sekunde flossen die gesamten Stromreserven der Generatorenanlage durch die Leitungen des Reaktors, wurden von den Sendeantennen, ausgestrahlt, durchdrangen den Block des neuen Elementes und wurden darunter wieder abgefangen, um ihren Kreislauf erneut zu beginnen.
    Zwanzig Sekunden, wußte Anne, konnte das ohne Schaden geschehen. Dann erst begann eine unaufhaltsame Kettenreaktion. Niemand würde ihr entkommen, wenn der einzige Rettungsweg verschlossen blieb.
    Sie wandte sich um und richtete ihren Blick auf die schwere Bleitür. Die unsichtbaren Energien ihres Geistes durchdrangen das Metall und schoben von außen den Riegel vor. Niemand vermochte diese Tür nun von innen zu öffnen. Sie alle waren Gefangene einer bald losbrechenden Hölle.
    Zwanzig Sekunden blieben, keine Sekunde mehr. Professor Lehmann war herumgeschnellt. Für einen Augenblick verlor er die Fassung, als er den Hebel wie von unsichtbarer Hand bewegt, in Raste 20 gleiten sah. Wertvolle Sekunden vergingen, ehe er die notwendigen Informationen aus dem gespeicherten Gedächtnis holen konnte. Zwanzig Sekunden, das wußte er jetzt. Aber ehe er hinzuspringen und den Hebel in die ungefährliche Stellung zurückschieben konnte, brach der Stromkreis

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