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0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii

Titel: 0008 - Der Vulkanteufel von Hawaii Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Friedrich Tenkrat
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dieser würde den Tod weitertragen. Eine entsetzliche Kettenreaktion würde das zur Folge haben. Bald könnte John nicht einmal mehr seinen besten Freunden trauen. Diese Überlegungen machte der Geisterjäger dem Projektleiter klar, und Mort Agamemnon fuhr sich daraufhin bestürzt über die flatternden Augen.
    »Mein lieber Oberinspektor, Sie können einem mit Ihren schaurigen Ansichten ganz schön zusetzen«, seufzte er geplagt.
    »Wir sollten alle im Lager befindlichen Leute einem kurzen, aber gründlichen Test unterziehen«, schlug John vor. »Dann wissen wir, woran wir sind, und können gegen eventuell in Erscheinung tretende Untote sogleich die nötigen Schritte unternehmen.«
    »Okay«, ächzte Agamemnon. »Und wie soll dieser Test aussehen? Sie können selbstverständlich mit meiner vollsten Unterstützung rechnen. Wenn es darum geht, der guten Sache zum Sieg zu verhelfen, bin ich jederzeit für Sie da. Werden Sie sich das merken?«
    »Ja. Vielen Dank.«
    »Also? Wie?«
    »Lassen Sie alle Männer vor ihren Unterkünften antreten. Ich werde mein Kruzifix jedem einzelnen auf die Stirn drücken.«
    Mort Agamemnon blickte John zweifelnd an. »Und Sie meinen, ein Zombie würde sich dabei verraten? Was ist, wenn er die Zähne zusammenbeißt und einfach stillhält?«
    »Das ist ihm unmöglich. Das Kreuz versinnbildlicht das Gute für uns Menschen. Vor nichts haben die Wesen, die dem Schattenreich angehören, mehr Angst als vor diesem Symbol. Die Schmerzen, die das Auflegen des Kreuzes in einem Zombie hervorruft, sind für ihn unerträglich.«
    »Na schön. Dann werde ich die Pennbrüder jetzt mal aus ihren Unterkünften herausscheuchen. Sie werden für Ihre Späße zwar kein Verständnis haben, aber wen kümmert’s. Wenn’s sein muß, muß es eben sein und basta!« John machte sich bereit. Er nahm das handtellergroße silberne Kreuz, das er um den Hals trug, ab.
    Er ging von einem Mann zum anderen. Mort Agamemnon hatte den Leuten mit wenigen Worten erklärt, worum es ging, und daß man sich vorsehen müsse, damit sich aus ihren Reihen kein zweiter Pierre Hennessy herausschälte. Sie maulten zwar, aber sie stellten sich in Reih und Glied auf und ließen die kurze Prozedur mit mürrischem Gesicht über sich ergehen. Gespannt folgte Agamemnon dem Geisterjäger.
    Jeder Arbeiter konnte sich schon in der nächsten Sekunde als gefährlicher Zombie entpuppen und John Sinclair angreifen. Doch nichts passierte.
    Erst als John den letzten Mann überprüft hatte, atmete Mort Agamemnon erleichtert auf. Beinahe hätte er grinsend gesagt: »Naja. Auf meine Männer kann ich mich eben verlassen.« Aber er verschluckte die witzige Bemerkung. Es wäre fehl am Platz gewesen, sich darüber lustig zu machen. Nach all dem, was passiert war.
    Bevor die Arbeiter in ihre Unterkünfte zurückkehrten, rief der Projektleiter mit lauter Stimme: »Herhören, ihr Säcke! Wir hatten alle verdammt viel Glück. Dafür sollten wir dem Himmel dankbar sein. Und schreibt euch für die Zukunft eines hinter die Löffel: Keiner geht mit diesem fremden Mädchen auch nur einen einzigen Schritt irgendwohin! Ist das klar? Wenn die Kanaille auftaucht, wird mir das sofort gemeldet, verstanden? So. Jetzt könnt ihr gehen. Möge Gott geben, daß wir die Arbeit hier ohne weitere bedauerliche Zwischenfälle zu Ende bringen.«
    ***
    Suko schlich im Schatten der hohen Palmen durch das Unterholz. Er versuchte dabei so lautlos wie nur irgend möglich vorwärts zu kommen. Er übersprang morsche Äste und dürre Palmenwedel, die ihn durch ihr Rascheln verraten hätten. Dieses Mädchen mußte Bill verhext haben. Der Reporter ging neben ihr, ohne ein Wort zu sagen. Auch sie schwieg. Und doch war ein gefährliches Einverständnis zwischen den beiden vorhanden.
    Suko überlegte, ob er Bill zurückrufen sollte.
    In diesem Fall hätte er nie erfahren, wohin das Mädchen den Reporter hatte bringen wollen.
    Wie ein Jäger auf der Pirsch war Suko unterwegs. Es war unglaublich, wie wendig dieser große Chinese sein konnte. Er war geschmeidig wie eine Raubkatze, und er fand immer wieder die Möglichkeit, sich zu verstecken, wenn das geheimnisvolle Mädchen sich umdrehte.
    Isabel Snake führte den Reporter auf einen Höhleneingang zu.
    Schwarz glühte die ovale Öffnung.
    Bill Conolly verschwand darin, ohne zu zögern. Für Suko stand unumstößlich fest, daß das Mädchen den Freund in seinen Bann geschlagen hatte. Er glitt lautlos an den Höhleneingang heran. Seine Nerven waren bis

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