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0008 - Der Werwolf

0008 - Der Werwolf

Titel: 0008 - Der Werwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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stehen!«
    Procter schoß.
    Und McNee drückte ebenfalls ab.
    Jack Procter stieß einen schaurigen Schrei aus. Die Polizisten sahen seinen Schatten herumkreiseln, dann brach der Mann schwer angeschlagen zusammen.
    Sie hörten ihn röcheln, wagten sich aber nur zögernd an ihn heran.
    Er lag auf dem Rücken. Blut quoll aus seinem Mund. Seine Augen waren entsetzt aufgerissen, das häßliche Gesicht war von Schmerzen verzerrt. Er sah die Polizisten auf sich zukommen, und seine zitternde Hand suchte nach der Waffe, die ihm entfallen war.
    Er bekam sie zu fassen, riß sie mit allerletzter Kraft hoch und versuchte in der letzten Minute seines Lebens noch einen verhaßten Bullen zu erledigen.
    McNee schoß ihm die Waffe blitzschnell aus der Hand.
    Procter bäumte sich auf. Ein Blutschwall kam aus seinem Mund.
    Dann lag er still.
    ***
    Zur selben Stunde telefonierte Professor Zamorra mit Phil Logada.
    Der Reporter hatte mit Zamorra sämtliche Clubmitglieder abgeklappert.
    Die Leute waren nun gewarnt. Das bedeutete jedoch noch lange nicht, daß sie auch vor dem Werwolf sicher waren.
    Immer noch blieben einige wichtige Fragen offen: Wer war der Kerl, der sich in einen Werwolf verwandeln konnte? Was für eine Bewandtnis hatte es mit der geheimnisvollen Spieluhr? Wer schickte sie den Opfern ins Haus? Und warum?
    »Ich mache mir Sorgen um Nicole«, sagte Zamorra zu Logada.
    »Ich traue diesem Hathaway nicht über den Weg«, meinte der Reporter.
    »Sie hätten das Mädchen nicht zu ihm schicken sollen.«
    »Ja, ich glaube, das war ein Fehler. Den ganzen Tag warte ich schon auf einen Anruf von ihr…«
    »Vielleicht ist sie nicht mehr in der Lage, anzurufen«, sagte Logada.
    »Mann, behalten Sie solche Gedanken lieber für sich!« preßte Zamorra hervor. »Ich brauche niemanden, der auch noch Öl in das Feuer gießt, das mich ganz langsam verzehrt.«
    »Was werden Sie tun, Professor?«
    »Ich werde noch eine Stunde warten.«
    »Und dann?«
    »Wenn Nicole bis dahin noch nicht angerufen hat, fahre ich zu Hathaway.«
    »Was dagegen, wenn ich auch hinkomme?«
    »Ganz und gar nicht.«
    »Wann werden Sie bei Hathaway auftauchen?«
    »Sagen wir um halb zehn.«
    »Okay. Also um halb zehn vor seinem Grundstück. Wenn er Ihrer Sekretärin etwas angetan hat, reiße ich ihm das Herz aus dem Leib.«
    »Dazu werden Sie keine Gelegenheit mehr haben«, sagte Zamorra sehr grimmig. »Denn das habe bereits ich mir vorgenommen.«
    Der Professor legte auf.
    Er holte seinen Koffer und entnahm ihm eine Schatulle. Hierin befand sich das silberne Amulett, ohne das er seine bisherigen Kämpfe gegen die Dämonen niemals hätte gewinnen können.
    Vorsichtig klappte er die Schatulle auf.
    Eine geheimnisvolle Kraft ging von diesem silbernen Talisman aus.
    Zamorra spürte einen wohltuenden Optimismus in sich aufkeimen.
    Er war sicher, daß er den ganzen Spuk mit diesem Amulett vernichten konnte.
    Nachdenklich betrachtete er den glänzenden Talisman, der aus ziseliertem Silber gefertigt war.
    Die zwölf Tierkreiszeichen waren kreisförmig um den Drudenfuß in der Mitte geordnet. Den äußeren Ring bildeten geheimnisvolle Zeichen und Hieroglyphen.
    Schnell nahm Professor Zamorra das Amulett an sich. Er legte es auf den Tisch, legte die Pistole, die er mit geweihten Silberkugeln geladen hatte, daneben und wartete.
    ***
    Raffael Hathaway betrat den Keller. Nun zog er die Mundwinkel verächtlich nach unten. Ein grausamer Ausdruck lag in seinen teuflischen Augen.
    Immer noch lag Nicole unbekleidet auf der Streckbank.
    Hathaway trug seine Spieluhr unter dem Arm.
    Die Spieluhr des Teufels!
    Langsam zog er sie auf. Jede Umdrehung erzeugte eine ungeahnte Befriedigung in ihm.
    »Es ist soweit!« sagte er mit spröder Stimme. »Zamorra wird sterben!«
    »Nein!« schrie Nicole auf.
    »Wohl verknallt in den Idioten, wie?« kicherte Hathaway. »Ich hab’s geahnt. Deshalb habe ich auch nicht zuerst dich umgebracht, denn ich möchte dich leiden sehen.« Er stellte die Spieluhr so, daß Nicole Duval sie gut sehen konnte. »Sobald die Uhr zu spielen beginnt, erscheint die Zwillingsspieluhr ganz in Zamorras Nähe. Man kann sie nicht abstellen. Sobald meine Spieluhr läuft, nehmen die Ereignisse unaufhaltsam ihren Lauf. Der Werwolf wird mordlüstern auf sein Ziel lossteuern, und er wird nicht eher ruhen, bis er Zamorra zerfleischt hat.«
    Nicole wand sich verzweifelt in ihren Fesseln. Sie stand schreckliche Ängste um Zamorra aus, an ihr eigenes Schicksal dachte sie kaum

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