0008 - Der Werwolf
noch.
Zamorra war in Gefahr.
In Todesgefahr!
Da begann die Spieluhr zu klimpern. Das kleine, weißgekleidete Mädchen mit dem feenhaften Gesichtchen drehte sich unaufhörlich im Kreis.
Zamorra ist verloren! dachte Nicole Duval verzweifelt, und sie hatte das Gefühl, ihr Herz würde aufhören zu schlagen.
***
Professor Zamorra saß gedankenversunken in einem Sessel und starrte vor sich auf den Boden. Er dachte an Nicole und daran, was er ihr alles sagen wollte, wenn sie erst wieder bei ihm war. Falls er sie je wiedersah.
Die einschmeichelnde Melodie einer Spieluhr riß ihn brutal aus seinen Gedanken.
Wie von der Tarantel gebissen schnellte er hoch. Er kannte diese Melodie, die niemals enden würde. Zumindest so lange nicht, bis der Werwolf sein Ziel erreicht und seine Aufgabe erledigt hatte.
Zamorra wußte sofort, für wen diese Spieluhr spielte.
Für ihn!
Die Melodie des Todes drang durch die Wand.
Aus Nicole Duvals Zimmer.
Hastig griff Zamorra nach seinem Amulett. Er nahm es in die linke Hand. Mit der Rechten griff er sich die Pistole.
Er wollte nichts riskieren, denn er hatte aus nächster Nähe miterlebt, wie verdammt gefährlich die reißende Bestie war.
Nachdem er sich bewaffnet hatte, verließ er sein Zimmer.
Nicoles Apartment war abgeschlossen. Zamorra fackelte nicht lange.
Er brach die Tür einfach auf und stürmte in den Raum hinein.
Das Fenster war offen.
Und auf dem Tisch stand die unheimliche Spieluhr, die so harmlos aussah und doch so verflucht gefährlich war.
Das kleine Mädchen drehte sich tanzend im Kreise. Klangvoll und einschmeichelnd war die Melodie, die die unheimliche Uhr spielte.
Zamorra war klar, daß er die Uhr auf der Stelle vernichten mußte, wenn er überleben wollte. Wenn die Uhr nicht mehr spielte, dann kam der Werwolf nicht.
Mit schnellen Schritten näherte sich Zamorra der Kassette.
Er streckte die Hand mit dem Amulett aus, denn er war sicher, daß er dieses Teufelsgebilde damit vernichten konnte.
Da ließ ihn plötzlich ein fürchterliches Knurren erstarren.
Der Werwolf war da!
Bestürzt kreiselte Zamorra herum.
Das Untier schenkte ihm keine Sekunde. Augenblicklich sprang es ihn an.
Ein furchtbarer Hieb traf Zamorras Oberarm. Ohne daß er es wollte, schnappten seine Finger auf. Das Amulett entfiel seiner kraftlosen, schlaff herabhängenden Hand.
Die mordgierige Bestie setzte nach.
Zamorra sprang von dem Monster weg und stieß gegen einen Stuhl. Er warf ihn um und fiel ebenfalls zu Boden.
Ehe er sich aufrappeln konnte, war der Werwolf geifernd über ihm.
Zamorra starrte bleich in den weit aufgerissenen, todbringenden Rachen.
Er wollte schießen, doch vorerst war es wichtiger, sich aus dem unmittelbaren Gefahrenbereich zu retten. Schon stieß die ekelhafte Schnauze des Untiers nach unten.
Zamorra hatte größte Mühe, dem vernichtenden Biß des Monsters zu entgehen.
Er warf sich keuchend herum und schnellte hoch. Der Werwolf hackte ihm seine Krallen in die Schulter.
Ein wahnsinniger Schmerz durchraste den Dämonenjäger. Er preßte die Zähne hart zusammen, um nicht laut loszubrüllen.
Mit flammenden Augen und gesträubtem Fell griff das Scheusal sofort wieder an.
Zamorra wich einem gewaltigen Hieb, der ihn unweigerlich von den Beinen gerafft hätte, geschickt aus und brachte die Waffe in Anschlag.
Als der Werwolf die Pistole sah, stieß er ein heiseres Fauchen aus.
Zamorra zielte auf die Beine des Monsters, denn er wollte es nicht töten, sondern nur verletzen, kampfunfähig schießen.
Der Werwolf sprang ihn mit einem teuflischen Knurren an. Zamorra drückte entschlossen ab.
Das Monster stieß einen jaulenden Laut aus, als ihm die Silberkugel ins Bein fuhr. Es wirbelte herum und krachte schwer auf den Boden.
Zamorra schoß noch einmal. Der Werwolf wollte sich trotz der beiden schweren Verletzungen hochkämpfen, um Zamorra die langen Fangzähne in den Hals zu schlagen und ihm die Kehle aufzureißen.
Blut sickerte aus den zuckenden Beinen des Untiers. Schreckliche Laute drangen aus der Kehle der Bestie. Mit seinen Krallen hackte der Werwolf nach Zamorra, der jedoch genügend Abstand hielt, um von dem verletzten Monster nicht gefährdet zu werden.
Mit granithartem Gesicht blickte Zamorra auf den Werwolf, der es nicht mehr schaffte, hochzukommen. Immer noch hielt Zamorra die Waffe schußbereit in der Faust. Er hätte ein drittes Mal gnadenlos auf das Ungeheuer gefeuert, wenn es nötig gewesen wäre.
Schreckliche Klagelaute kamen aus dem weit
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