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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gedrungen. Allerdings behinderte er hier die Sicht nicht so stark wie draußen.
    Jim tauchte in den nächsten Raum. Er war wesentlich kleiner als der erste, glich mehr einer Kammer. Die Wände standen noch vollzählig. Nur aus dem Dach waren Stücke herausgerissen worden. Die Löcher gähnten den beiden entgegen.
    ***
    Jim leuchtete mit der Lampe in eines der Löcher. Der Nebel wölkte in der hellen Lichtlanze wie Zigarettenrauch.
    Plötzlich schrie Bella auf.
    Jim fuhr herum. »Verdammt, was ist denn?«
    »Ein Gesicht, Jim! Ich habe ein Gesicht gesehen. Oben am Lukenrand. Mit einer Halbmaske, wie du es schon gesagt hast. Jim, ich habe Angst. Laß uns hier weggehen!« Sie klammerte sich an ihren Freund.
    Jim Read machte sich frei und ließ den Strahl noch einmal gegen die Decke wandern.
    Er sah nichts. Nur wallende Nebelschwaden.
    »Du hast Halluzinationen«, warf er seiner Geliebten vor. »Wir sind vergeblich hierhergefahren. Das ist alles. Los, laß uns wieder gehen!« Er schob Bella auf die Tür zu.
    Die Frau betrat als erste den größeren Raum. Schnell wollte sie ihn durchqueren.
    Bella war schon fast an der Türöffnung, als sie der Schrei des Mannes herumfahren ließ.
    Da packte Bella das Entsetzen.
    Sie sah, wie sich im Boden eine Falltür geöffnet hatte. Eine Klauenhand schoß aus dem dunklen Loch und bekam Jim Reads rechten Fußknöchel zu packen.
    Read verlor das Gleichgewicht. Er fiel nach hinten, wirbelte mit den Armen. Der Lichtstrahl vollführte einen bizarren Tanz über die feuchten Wände.
    Bella hatte die Hände gegen den Mund gepreßt. Sie war unfähig sich zu rühren. Aus angstgeweiteten Augen mußte sie mit ansehen, wie ihr Freund Jim Read schreiend in der dunklen Tiefe verschwand…
    ***
    Die heiße Angst peitschte Gloria Dawson vorwärts!
    Die entsetzliche, alles verzehrende Furcht hatte ihr Bewußtsein überschwemmt und ließ sie nicht mehr klar handeln und denken.
    Nur deshalb nahm sie nicht den Weg zum Dorf hinunter, sondern hetzte tiefer in den gefährlichen Sumpf hinein.
    Der Untote blieb ihr auf den Fersen.
    Er gab keinen Zoll Boden preis, jagte weiter, und immer wenn er die Flüchtende wie ein Schemen aus dem Nebel auftauchen sah, wurde die Gier stärker.
    Die Frau hatte keine Chance.
    Näher und näher kam der Vampir.
    Einmal riskierte Gloria einen Blick zurück. Sie sah das schreckliche Wesen und verdoppelte ihre Anstrengungen.
    Das Eis auf gefrorenen Wasserpfützen knirschte unter ihren Stiefelsohlen. Noch befand sie sich auf einem schmalen Pfad, wo die Erde zum Teil gefroren war.
    Aber der Pfad war rasch zu Ende.
    Gloria merkte es, als ihre Füße in den zähen Morast einsanken und sie Kraft benötigte, um sie herauszuziehen.
    In ihrer Panik rannte Gloria Dawson nach rechts.
    Das war haargenau das Falsche.
    Sie geriet tiefer in den gefährlichen Sumpf.
    Plötzlich schaffte sie es nicht mehr, ihre Füße aus dem zähen Schlamm herauszuziehen. Es schmatzte und gurgelte unter ihren Beinen. Gnadenlos hielt der Morast sie fest. So sehr sie auch zerrte und zog, sie sank nur noch tiefer ein.
    Hinzu kam die Panik, die Todesangst vor dem elenden, grausamen Ende im Moor. Zahlreiche Menschen waren schon auf Nimmerwiedersehen im Sumpf verschwunden, und ihr, ihr würde es auch so ergehen.
    Dicht in ihrer Nähe sah sie einen Baum. Die knorrigen abgestorbenen Äste breiteten sich wie die Finger einer Hand über die Fläche aus. Verzweifelt versuchte Gloria, einen der Äste zu erreichen. Sie schaffte es nicht. Ihre Arme waren zu kurz.
    Bis zu den Knien steckte sie schon in der saugenden Brühe. Und mit jeder hastigen Bewegung sank sie tiefer ein.
    Dann kam der Vampir.
    Urplötzlich tauchte er aus dem Nebel auf und stoppte abrupt, als er das im Moor steckende Mädchen sah.
    Er duckte sich, ging leicht in die Knie und sah sich hastig um. Er hatte kein Interesse daran, daß das blondhaarige Mädchen im Sumpf versank, denn dann wäre es für ihn verloren gewesen.
    Gloria konnte den Baum mit den ausladenden Ästen nicht erreichen, aber der Blutsauger.
    Er sprang hin, orientierte sich kurz und riß mit Brachialgewalt einen passenden Ast ab.
    Damit fuhr er herum. Sofort legte er sich zu Boden, schob den Ast über die Sumpffläche und bedeutete Gloria durch Nicken, danach zu greifen.
    Das Mädchen zögerte.
    Die Gedanken jagten sich hinter ihrer Stirn. Wenn der Vampir sie aus dem Sumpf zog, wurde sie sein Opfer. Verweigerte sie jedoch seine Hilfestellung, dann würde der tödliche Sumpf sie in die

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