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0009 - Im Würgegriff der roten Masken

0009 - Im Würgegriff der roten Masken

Titel: 0009 - Im Würgegriff der roten Masken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Umleitung«, sagte er. »Was hat das denn wieder zu bedeuten?«
    Suko hob ratlos die Schultern. Der Chinese blickte sich um. Wo er hinsah, nur dicke Nebelsuppe.
    »Eine Kreuzung gibt es hier nicht, und einen Weg kann ich auch nicht entdecken«, sinnierte John Sinclair.
    »Und wenn wir hier noch lange rumstehen, ist der gute Jim Read uns entwischt«, resümierte Suko.
    »Recht hast du. Komm, steig ein. Für uns gibt es keine Umleitung.«
    Der Chinese saß zuerst im Wagen. Mit einem dumpfen Laut fiel die Tür ins Schloß. John, der die Fahrertür aufziehen wollte, stockte plötzlich in der Bewegung.
    Ein dünner Schrei war an seine Ohren gedrungen. Der Schrei eines Menschen!
    ***
    »Beug dich noch ein Stück vor!« keuchte Tom Harris, »und halte meine Hand gut fest!«
    »Okay, Tom!«
    Gloria machte ihren Arm noch länger. Tom hatte den Handschuh abgestreift, um besser greifen zu können.
    »Und jetzt zieh!« rief Tom.
    In diesem Augenblick war der Maskierte heran. Völlig lautlos hatte er es geschafft. Drohend stand die Gestalt genau hinter dem Mädchen. Die Hände waren zu Klauen gekrümmt, griffen zu.
    Gloria spürte den Druck der Klauen auf ihrer Schulter. Für den Bruchteil einer Sekunde blieb sie noch in ihrer Haltung hocken, dann wurde sie mit einem Ruck nach hintenüber gezogen. Ihre Hand löste sich von Toms Gelenk. Der junge Arzt fiel wieder in das Grab zurück. Er fluchte.
    Gloria Dawson lag auf dem Boden. Weit riß sie die Augen auf. Sie war in diesem Moment nicht einmal fähig, einen Schrei auszustoßen, trotz der schrecklichen Lage, in der sie sich befand.
    Die Gestalt fauchte sie an.
    Weit hatte sie den Mund geöffnet. Gloria sah ein bleckendes Gebiß mit langen Vampirzähnen. Die obere Hälfte des Kopfes war hinter einer roten Maske verborgen. Gloria konnte nur die funkelnden Augen in den Sehschlitzen erkennen.
    Ein Vampir! Siedendheiß schoß ihr der Gedanke durch das Hirn. Sie dachte an die aufgebrochenen Gräber, an die alten Sagen und Legenden, und ihr wurde klar, daß diese Vampire tatsächlich existierten.
    Und ihr Blut wollten!
    Mit einem unmenschlichen Laut warf sich der Blutsauger über sie. Seine Klauen fetzten ihren warmen Mantel auf. Er mußte den Hals freibekommen, dort wo auch die Schlagader saß.
    Gloria begann zu kämpfen. Sie hatte den ersten Schreck überwunden. Es waren instinktive Abwehrbewegungen, ungezielt, aber dennoch wirksam. Ihre behandschuhten Fäuste klatschten in das Gesicht des Blutsaugers, trafen Nase, Kinn und Hals.
    Der Vampir beugte sich zurück. Er war irritiert.
    Tom Harris hatte längst gemerkt, daß etwas nicht stimmte. Er rief immer wieder Glorias Namen, dabei bemühte er sich verzweifelt, aus dem Grab zu steigen.
    Es mißlang.
    Inzwischen hatte der Vampir Oberwasser bekommen. Mit der in ihm steckenden Kraft der Hülle bog er Glorias Arme zur Seite. Zweimal stieß ihm das Mädchen dabei ihr Knie in den Unterleib, doch der Untote verspürte keinerlei Schmerzen.
    Dann griff er blitzschnell zu. Löste seine linke Hand und fetzte den Mantel des Mädchens endgültig auf. Die Knöpfe sprangen ab.
    Gloria trug ein Wollkleid, dessen Bord unterhalb des Halses aufhörte. Hell schimmernd lag der Hals frei vor den Augen des Untoten. Eine unwahrscheinliche Gier beherrschte seinen Blick. Wie lange hatte er auf ein Opfer warten müssen!
    Jahrhunderte waren vergangen. Eine Zeit, in der er immer nur von Blut hatte träumen können.
    Und nun war es soweit.
    Inzwischen versuchte Tom Harris verzweifelt, aus dem Grab zu steigen. Er wuchs dabei über sich selbst hinaus, schaffte es beim achten Versuch, sich über den Grabrand zu schwingen.
    Völlig erschöpft blieb er liegen, wurde jedoch noch in der gleichen Sekunde aus seiner Lethargie gerissen, als er sah, was mit seiner Freundin geschah.
    Er sah die schreckliche Horror-Gestalt, kam mit einem Schrei auf den Lippen hoch und warf sich auf den gefährlichen Blutsauger.
    Genau im richtigen Augenblick. Ehe der Vampir zubeißen konnte, prallte der junge Arzt gegen ihn.
    Gemeinsam mit dem Untoten ging Tom Harris zu Boden. Er landete auf dem Blutsauger und drosch schreiend auf die Hüllenkreatur ein.
    Der Vampir stieß seinen Kopf vor. Hart traf seine Stirn den jungen Arzt im Gesicht.
    Toms rechte Augenbraue platzte auf. Das Blut lief über seine Wange. Der Geruch und der Anblick machten den Vampir halb wahnsinnig. Das Mädchen vergaß er, jetzt zählte nur noch dieser Mann mit seinem Lebenssaft.
    Aber Gloria hatte den Vampir nicht

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