0009 - Im Würgegriff der roten Masken
Entscheidung durchringen konnte, hörte er den Schrei!
***
Suko öffnete den Kofferraum. In diesem Moment schoß die Untote pfeilschnell hinter dem Bentley hoch. Der Wagen und der Nebel hatten ihr Deckung gegeben.
Wie angewurzelt blieb Suko stehen.
Ein grausames Kichern drang aus dem Mund der Widergängerin. Sie schnellte auf Suko zu, wollte ihm mit einem Biß an die Kehle, um endlich ihren Trieb befriedigen zu können.
Suko packte zu. Er griff die Untote im Sprung, umklammerte ihre Hüften, hob sie hoch und schleuderte sie kraftvoll von sich.
Bella Stanford schrie. Sie überschlug sich in der Luft und krachte hart auf den gefrorenen Boden.
Suko wollte nachstürzen, doch da tauchte hinter ihm Jim Read auf. Der Chinese spürte die Gefahr, kreiselte herum und konnte dem Hieb doch nicht mehr ausweichen.
Read war vorsichtiger gewesen als Bella Stanford. Er hatte sich mit einem Knüppel bewaffnet und zugeschlagen.
Read bekam seine Faust zu spüren. Er überschlug sich fast, so hart war der Schlag. Wie ein Geist verschwand er im Nebel. Hinter sich hörte Suko Schritte.
Mühsam drehte er sich um.
Die Untote lief weg.
Suko biß die Zähne zusammen. So leicht war er nicht auszuschalten. Er nahm die Verfolgung auf.
Die Untote merkte es, rannte um das Haus herum und war plötzlich verschwunden.
Sekundenlang war der Chinese irritiert. Bis er die kleine Hintertür entdeckte, die spaltbreit offenstand.
Der Chinese drückte die Tür auf.
Er hörte Schritte. Hastige Tritte, die über Treppenstufen nach oben liefen.
Sofort nahm Suko die Verfolgung auf. Das Haus war einstöckig, und nachdem Suko die erste Treppenhälfte überwunden hatte, sah er den schwachen Lichtschimmer.
Der Chinese gelangte in einen Flur. Er war so schmal, daß Suko mit seinen Schultern fast die Wände berührte.
Linker Hand zweigten zwei Türen ab. Aus der letzteren drang der Lichtschein.
Plötzlich hörte Suko den Schrei. So laut, so gellend, wie er noch nie einen vernommen hatte.
Mit zwei Riesenschritten war er an der Tür, stieß sie auf, stürzte in ein kleines Zimmer und blieb wie angewurzelt stehen.
In einem altmodischen Bett lag ein junges Mädchen. Ihr Gesicht war vor Angst und Entsetzen grausam verzerrt.
Weit stand der Mund offen. Und sie schrie immer noch, denn die Untote hielt sie wie eine Stahlklammer gepackt, um im nächsten Moment zum tödlichen Biß anzusetzen…
***
Suko wollte vorspringen und sich auf die Untote werfen, doch ihre eiskalte Stimme hielt ihn zurück.
»Keine Bewegung, oder das Mädchen muß dran glauben!«
Der Chinese gehorchte. Er wußte aus Erfahrung, daß schon der kleinste Vampirbiß eine Infektion bedeuten konnte. Das Blut wurde verseucht, und es mußte dann ausgetauscht werden. Wo sich allerdings das nächste Krankenhaus befand, das war die große Frage.
Bella riß das Mädchen an sich. Es war mit einem gelblich schimmernden langen Nachtgewand bekleidet.
Das Girl hatte aufgehört zu schreien. Nur noch das Gesicht war eine Grimasse der Angst.
»Warum sind Sie nicht mit den anderen in die Kirche gelaufen?« fragte Suko.
Das Girl schüttelte den Kopf. Es hatte rotbraunes Haar, das bis auf die Schultern fiel.
Der Chinese wiederholte seine Frage. Die Antwort war kaum verständlich.
»… krank… Bein… angebrochen…«
Bella Stanford begann zu kichern. »Pech gehabt, Kleine, und auch du, Chink. Es sind nicht alle in der Kirche. Dir würde ich raten, jetzt aus dem Zimmer zu verschwinden, damit ich mich mit der Kleinen beschäftigen kann. Los, verschwinde.«
Bella Stanford hatte während ihrer letzten Worte den Kopf bewegt. Die Zähne befanden sich nicht mehr so nah am Hals des Mädchens.
Suko erkannte seine Chance sofort.
Die Untote konnte ihn zwar als Chink beschimpfen, sie wußte jedoch nichts von Sukos kämpferischen Qualitäten und von seiner ungeheuren Reaktionsschnelligkeit.
Blitzschnell schlug Suko zu. Seine Handkante traf den Körper, der keine Schmerzen mehr spürte, in Höhe der Hüfte. Der Hieb war so dosiert, daß die Widergängerin von der Bettkante kippte.
Der Chinese hechtete über das Bett hinweg. Er prallte gegen die Untote, die soeben aufstehen wollte. Sukos Körper hielt die Vampirin am Boden fest.
Bella wehrte sich. Sie hob den Kopf an, um Suko mit ihren nadelspitzen Zähnen zu traktieren. Der Chinese drehte sein Gesicht zur Seite und das Höllengeschöpf in den Schwitzkasten.
Die Untote röchelte nach Luft.
Hart riß Suko das Weib hoch. Voller Wut schleuderte er die
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