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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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trotzdem Streit. Irgendeiner trat mir auf die Füße. Ich sagte ihm etwas wenig Feines und erhielt daraufhin einen Stoß gegen die Brust. Sie hätten mich sehen sollen, wie ich mich zum Schläger entwickelte. Ich stürzte mich auf den Mann und boxte.
    Er sprang mich an und im nächsten Moment waren wir in eine tolle Prügelei verwickelt. Ich werde es Phil Decker nie vergessen, dass er so hart zuschlug. Es machte ihm wohl Spaß, mich einmal ungestraft verdreschen zu können. Trotzdem hatte ich keine Schwierigkeiten, ihm während der Balgerei den Meldezettel in die Tasche zu stecken.
    Wir beiden Kampfhähne wurden vom Barkeeper getrennt. Er drosch mit einem Holzprügel auf uns ein, worauf wir voneinander abließen und uns trennten. Ich wollte noch ein Bier haben, wurde aber auf die Straße gesetzt. Als ich kaum zwanzig Schritt weit gegangen war, rollte ein Wagen neben mir aus. Eine sanfte Stimme forderte mich auf, näher zu kommen.
    »Barber?«, staunte ich und hielt mich am Wagendach fest.
    »Los, steigen Sie ein«, sagte er sanft und lächelte dünn und bösartig. »Betrinken konnten Sie sich auch zu Hause.«
    Ich kletterte in den Wagen und ein Biertrinker aus dem Lokal saß plötzlich neben mir im Wagen. Barber rauchte eine Zigarette, aber er war nicht bei der Sache. Seine Rauchzüge waren nervös.
    »Ich möchte das nicht noch einmal erleben«, sagte er zu mir. »Ich habe nichts gegen ’ne solide Trinkerei. Aber nur dann, wenn es keinen Arger geben kann.«
    Ich sagte gar nichts. Ich rülpste sehr echt und lehnte meinen Kopf, wie ein Betrunkener es tut, weit zurück.
    »Weshalb mussten Sie sich eigentlich betrinken?«, wollte Barber von mir wissen. »Ist Ihnen der Vorfall mit Culmer so auf die Nerven gegangen?«
    »Unsinn«, behauptete ich. »Das hat mir einen Dreck ausgemacht. So was mach ich jeden Tag zweimal. Kleinigkeit, Barber. Ich hab jetzt Blut geleckt. Das war…«
    »Halten Sie jetzt den Mund«, sagte Barber wieder sehr sanft. »Sie legen sich jetzt ins Bett und schlafen sich erst einmal aus. Ich werde Sie morgen gegen 10 Uhr abholen.«
    Sie setzten mich vor meiner Pension ab. Ich schwankte in das Haus hinein und spielte solange den Betrunkenen, bis ich allein in meinem Zimmer war.
    Sie können sich ja wohl meine Freude vorstellen, dass alles so gut abgegangen war. Phil Decker, mein Partner und Freund wusste nun, was gespielt wurde. Er konnte sich um Culmer kümmern und alle Vorbereitungen treffen, damit am Morgen auch alles klappte.
    Ich schlief gut und fest und als ich mir am Morgen die Zeitungen rauf ins Zimmer holte, da wusste ich nach dem ersten Überfliegen schon, dass unser Trick Erfolg gehabt hatte.
    Die Zeitungen berichteten von dem Auffinden eines erschossenen Mannes unten am Seeufer. Sie erwähnten auch Augenzeugenberichte zweier Sportfischer, de in der Dunkelheit einen Schuss gehört hatten und daraufhin neugierig geworden waren. Diese beiden Sportfischer waren dann den Berichten zufolge ebenfalls beschossen worden.
    Den angeblichen Toten hatte man bereits als einen gewissen Ben Culmer identifiziert. Seine Vorstrafenliste war gleich mit abgedruckt worden. Er hatte schon einige Male wegen Diebstahl und Körperverletzung gesessen. In den Zeitungskommentaren wurde angenommen, Culmer sei das Opfer einer Gangsterrache geworden. Man weinte ihm, wie Barber es vorausgesagt hatte, tatsächlich keine Träne nach.
    Phil Decker und unser Chef hatten erstklassige Arbeit geliefert .Es gab sogar einige Fotos von dem erschossenen Gangster, über dessen Körper man allerdings eine Decke ausgebreitet hatte. Man konnte nur die Unterschenkel und Schuhe erkennen. Das Foto wirkte ungeheuer echt.
    Gegen 10 Uhr traf Barber ein.
    Er war in bester Laune und sein Lächeln wirkte fast echt. Er setzte sich in einen Sessel und klopfte auf die Zeitungen, die auf dem Rauchtisch lagen.
    »Feine Arbeit geleistet«, sagte er. »Zeigen Sie mir mal Ihre Kanone, Burns.«
    »Sie liegt prächtig in der Hand«, erwiderte ich und reichte ihm die Waffe.
    Er hatte plötzlich ein Taschentuch in der Hand, als er nach der Waffe griff. Ich wusste zwar sofort, was gespielt wurde, aber ich schaute ihn dumm an.
    »Was soll denn das?«, fragte ich ihn.
    »Nur eine kleine Sicherungsmaßnahme«, erwiderte Barber und sein sanftes Lächeln wurde bleckend. »Mit dieser Waffe haben Sie Culmer erledigt und auf dieser Waffe befinden sich nun Ihre Fingerabdrücke, Burns. Ich hoffe, dass wir uns immer verstehen werden, sonst würden Sie eines Tages wegen

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