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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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auch zu Fuß abmachen können oder durch einen Anruf?«
    »Mit Geld habe ich Norma bisher immer noch den Mund stopfen können«, sagte ich und grinste jetzt. »Aber telefonisch konnte ich ihr es ja nicht geben. Und ich werde mich hüten, zu ihr zu gehen, sonst kämen wir nicht vor Samstag aus der Stadt heraus.«
    »Ja, ja, solche Girls gibt’s nun mal«, erwiderte Barber versonnen. »Geht sie Ihnen mächtig auf die Nerven?«
    »Ich kann mich nicht beklagen«, erwiderte ich in komischer Verzweiflung.
    »Wenn Sie sie loswerden wollen, müssen Sie’s mir nur sagen«, sagte Barber und sein Lächeln wurde wieder kalt. »Girls dieser Art hat man schnell für immer kaltgestellt.«
    »So sehr geht sie mir nur auch wieder nicht auf die Nerven«, erwiderte ich schnell. Ich beendete das Thema, das nach Mord roch, und wir verließen das Pensionszimmer. Barber sagte mir noch auf der Treppe, dass er den Brief überbringen lassen würde, dann war die Straße erreicht.
    Bevor wir in den Wagen stiegen, an dessen Steuer Harper saß, steckte ich mir eine Zigarette zwischen die Lippen. Da die Schachtel leer war, warf ich sie als ordentlicher Mensch in einen städtischen Papierkorb, der an der Haltestelle der Buslinie angebracht war. Man ist ja schließlich erzogen.
    »Sagen Sie Harper, wohin er fahren soll«, bedeutete Barber mir. »Werden wir lange unterwegs sein?«
    »Wir bleiben in der Stadt«, sagte ich. »Wieso? Soll das heißen, dass Ihr Papierlieferant in der Stadt sitzen soll?«
    »Was haben sie dagegen?«
    »Hier in der Stadt wird kein Banknotenpapier hergestellt«, erwiderte Barber kühl. »Ich hoffe nicht, Burns, dass sie mich leimen wollen.«
    »Ihr Misstrauen ist ja schon fast eine Krankheit«, sagte ich auflachend. »Wir fahren bis zum Bam-Place und lassen den Wagen dort stehen. Mein Mann wird uns in einem bestimmten Lokal besuchen.«
    Barber antwortete nicht mehr. Ich wendete meinen Kopf zur Seite und sah, wie seine Backenmuskeln arbeiteten. Seine Lippen waren wieder ganz schmal und strichartig geworden. Obwohl er ein angenehmes Gesicht besaß, war er nichts anderes als ein Mörder. Ich konnte mir sehr gut vorstellen, dass seine Brutalität und Skrupellosigkeit es bewirkt hatten, dass seine Bande parierte. Wer nicht spurte, wurde von Barber ermordet.
    Barber blieb am Tisch zurück, als Harper und ich zu den Telefonzellen hinüber gingen, die sich an der Stirnseite des Lokals neben dem Spielautomaten befanden. Harper betrat zusammen mit mir die Zelle, als ich anrief.
    »Hier spricht Burns, ja, Burns«, sagte ich, als die Verbindung hergestellt worden war. »Stern… Sie müssen mal unbedingt in unser Stammlokal kommen. Ich habe was Wichtiges mit Ihnen zu bereden. Das interessiert mich nicht. Ich erwarte Sie in spätestens zehn Minuten, ist das klar? Ende.«
    »Ob der kommen wird?«, fragte Harper, als ich einhängte.
    »Verlass dich drauf, mein Junge«, erwiderte ich. »Der wird kommen, zuerst meckert er immer, aber er hängt am Bargeld.«
    »Alles in Ordnung?«, fragte mich Barber, als ich Platz nahm.
    »Er wird gleich hier sein«, sagte ich. Barber hatte Getränke bestellt, die uns jetzt gebracht wurden. Wir nahmen einen Schluck, und ich schaute auf meine Armbanduhr. Überrascht schaute ich dann hoch, als sich Barber plötzlich starr aufrichtete. Seine Hand zuckte in der Rocktasche. Auch Harper benahm sich recht auffallend. Er folgte den Bewegungen seines Chefs und schaute ebenfalls zur Tür hin. Ich musste ein Lächeln unterdrücken. Zwei uniformierte Cops hatten die Kneipe betreten und unterhielten sich wenig später mit einem Mann, der ihnen dann nach draußen folgte. Wahrscheinlich handelte es sich um einen Autofahrer, der seinen Wagen falsch geparkt hatte. Er kam auch wirklich nach knapp einer Minute an die Theke zurück und schimpfte ziemlich laut auf die Polizei.
    »Da kommt unser Mann«, sagte ich, als ich plötzlich Jack Stern erkannte, der ziemlich hilflos und bedrückt an der Theke vorbei schlich und mir zuwinkte, als er mich erkannt hatte.
    »Was ist denn los, Burns?«, fragte mich Stern, als er an unserem Tisch stand. Er schaute scheu auf Barber und Harper und ließ sich zögernd nieder.
    »Wir brauchen Papier«, übernahm Barber die Unterhaltung und lächelte sanft. »Wir haben gehört, dass Sie uns Papier liefen können, Stern.«
    »Ich weiß gar nicht, wovon Sie reden?«, fragte Stern überrascht und sehr unsicher zurück. Er zog den Kopf ein und rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Der

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