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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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in dieser Stadt veranstalten. Sollte sie klappen, werden wir uns Noten auf Vorrat drucken, bis die Verteilerorganisation steht. Dann werden wir die Staaten schlagartig überfluten und uns sofort aus dem Geschäft zurückziehen.«
    »Sie haben darüber schon mal gesprochen« , erwiderte ich. »Aber wie wollen Sie die Staaten schlagartig mit Blüten eindecken? Dann müssten Sie ja in jeder Stadt eine eigene Organisation haben.«
    »So ungefähr ist das auch«, erläuterte Barber mir freundlicherweise. »Wir werden die Blüten in dem Moment ausliefern, wo wir alle Kollegen in den Staaten gleichmäßig damit eindecken können. Auf ein Stichwort hin werden die Blüten dann abgesetzt. Das ist nicht nur für uns ein tolles Geschäft, sondern auch für die vielen Verteiler, die vorher bar an uns zahlen müssen.«
    »Und wenn irgendeiner aus der Reihe tanzt?«
    »Ich rechne sogar fest damit«, sagte Barber. »Aber ich denke, dass dann einige Schüsse die Ordnung wieder herstellen werden. Die Chefs der anderen Ringe sind gar nicht daran interessiert, dass es eine Panne gibt.«
    »Und was soll später aus der Druckerei werden?«
    »Sie wird entweder an den Meistbietenden verkauft oder stillgelegt«, war Barbers Antwort. »Wie viel Papier wird Ihr Mann liefern können?«
    »Kann ich noch nicht genau sagen«, antwortete ich. »Er kann auch nicht so, wie er will.«
    »Dann werden wir ihm eben etwas einheizen«, sagte Barber und sein dünnes Lächeln wurde böse. »Aus diesem Grunde will ich ja gerade mitfahren. Aber ich glaube, dass er mit sich reden lassen wird. Bargeld hat bisher noch immer gezogen.«
    »Ihr Hintermann scheint ja eine Menge Geld zu haben«, sagte ich anzüglich. »Wird man den Mann mal zu sehen bekommen?«
    »Er ist nur ein stiller Teilhaber«, erwiderte Barber. »Kaum möglich, dass er auf der Bildfläche erscheinen wird.«
    »Hat er schon in diesem Geschäft gearbeitet?«
    »Das ist seine neue Masche«, erwiderte Barber. »Aber er ist ein erstklassiger Fachmann, der seinen Kram versteht. Vor allen Dingen hat er die Möglichkeit, unsere Blüten auch dorthin zu bringen, wohin wir sie haben wollen. Wir sehen uns also später, Burns. Ich hole Sie an der Pension ab.«
    Harper brachte mich mit dem Wagen raus zur Pension. Kaum hatte er mein Zimmer verlassen, als ich mich an den Tisch setzte und einige Zeilen auf ein Stück Papier kritzelte. Phil musste Bescheid wissen. Um aber ganz sicher zu gehen, schrieb ich einen zweiten Brief, den ich an eine gewisse Norma Brent adressierte.
    Das war eine Kollegin von der Kriminalabteilung, die mir als offizielle Freundin zugeteilt worden war. Sie stammte aus einer Stadt im Westen und bewohnte zwei Zimmer in einem Hotel. Sie arbeitete während meines Einsatzes als Bardame in einer Hafenkneipe.
    Ich verließ noch einmal die Pension und warf den Brief in den Kasten. Sein Inhalt war harmlos, ich teilte Norma nur mit, dass ich mich in zwei Tagen wieder sehen lassen würde. Um echt zu wirken, hatte ich dem Brief noch einige Dollarnoten beigefügt. Man konnte ja nie wissen.
    Soweit ich das beurteilen konnte, war ich nicht verfolgt worden. Aber das wollte schließlich wenig besagen. Barber war ein misstrauischer Bursche. Ich war sicher, dass er den Brief an Norma Brent früher oder später lesen würde. Ich aber wollte Gewissheit haben, ob man mich noch überwachen ließ.
    Gegen 10 Uhr erschien Barber.
    Er war in prächtiger Laune und hatte sich einen erstklassig gebauten grauen Anzug angezogen. Er wirkte wie ein seriöser Geschäftsmann. Kein Mensch hätte auf den Gedanken kommen können, dass in diesem Anzug ein blutgieriger und brutaler Gangster steckte.
    »Fein, dass Sie schon da sind«, sagte er zu mir. »Dann verlieren wir ja keine Zeit. Übrigens«, er zog den Brief an Norma aus der Tasche. »Wer ist eigentlich Norma Brent? Den Namen habe ich noch gar nicht von Ihnen gehört.«
    »Sie ist ne Freundin von mir« erwiderte ich. »Aber wieso kommen Sie an diesen Brief? Den habe dich doch eben erst… Haben Sie etwa…«
    »Einer von unseren Jungens hat den Postmann gespielt«, sagte Barber amüsiert. »Ich wollte doch wissen, was in dem Brief stand. Legen Sie mir das ruhig als Misstrauen aus, Burns, aber Sie wissen eine ganze Menge über die Druckerei. Deshalb aber nun keine Feindschaft. Ist sie wenigstens hübsch?«
    »Sie ist mein Typ«, sagte ich lächelnd.
    »Und warum schrieben Sie ihr eigentlich?«, wollte er wissen. »Die Bar, in der sie arbeitet, kenne ich. Sie hätten das ja

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