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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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verstanden?«
    »Können Sie mir… hundert Dollar pumpen?«, fragte Phil plötzlich.
    »Aber natürlich, für einen Partner habe ich immer eine offene Tasche«, sagte Barber. »Hier, stecken Sie sich das ein. Moment, ich brauche nur noch eine Quittung von Ihnen.«
    Er schob Phil eine Handvoll Banknoten zu, die einen größeren Wert als hundert Dollar hatten. Barber kritzelte einige Zeilen auf ein Blatt seines Notizbuches und ließ Phil unterschreiben. Wenig später verließ mein Partner die Kneipe.
    »Den haben wir in der Tasche«, sagte Barber, als wir zum Wagen gingen. »Er starb ja fast vor Angst.«
    »Ein Held war er nie«, meinte ich.
    »Aber er ist brauchbar.«, erwiderte Barber nachdenklich. »Und er hat mir ungewollt einen tollen Tipp gegeben. Man müsste die beiden Laster mit dem Papier verunglücken lassen… Oder noch besser, man müsste sie einfach verschwinden lassen.«
    »In dem Falle hätten Sie die Polizei auf dem Hals«, warf ich ein. »Unbedrucktes Notenpapier ist schon sehr kostbar. An dem Papier scheitern alle Blütendrucker. Wenn die Wagen also verschwinden, würde eine Großfahndung eingeleitet, verbrennt das Papier aber, dann wird sich nichts ereignen.«
    »So ’n Quatsch«, wendete Harper vom Steuer her ein. »Was sollen wir mit verbranntem Papier anfangen?«
    »Nu halt, endlich deinen Mund«, sagte Barber immer noch gut gelaunt. »Sie haben natürlich recht, Burns, dass Papier muss verbrennen. In dem Fall haben wir vielleicht die Chance, später noch einmal an Papier heranzukommen.«
    »Daran dachte ich auch«, sagte ich. »Man sollte sich den Weg, den die beiden Laster nehmen werden, genau ansehen. Es gibt bestimmt eine Möglichkeit, etwas zu unternehmen. Man müsste auch für die notwendige Papierasche in dieser Menge sorgen.«
    »Ausgezeichnet«, sagte Barber erfreut. »Mit Ihnen kann man arbeiten, Burns. Sie werden das sofort in die Hand nehmen. Ich spreche mit meinem Teilhaber, aber ich bin schon jetzt sicher, dass alles klar gehen wird. Das gibt das beste Geschäft seit Jahren.«
    Wir unterhielten uns noch über einige technische Einzelheiten und dann wurde ich vor meiner Pension abgesetzt. Ich war sehr zufrieden, als ich oben in meinem Zimmer angekommen war. Barber und die Blütenbande waren auf dem besten Weg, in die gestellte Falle zu laufen. Aber noch war meine Arbeit längst nicht getan.
    Es kam nicht mehr darauf an, Barber und seine engsten Bandenmitglieder auszuheben. Wir mussten zusätzlich noch die Graveure und die Organisationen in den einzelnen Städten der Staaten aufspüren. Schließlich und zuletzt blieb noch der stille Teilhaber zurück, der die Wurzel des Unternehmens darstellte. Wenn wir den Mann nicht erwischten, mussten wir damit rechnen, dass von ihm in kürzester Zeit ein neues Gangsterunternehmen aufgezogen wurde.
    Phil Decker schied übrigens ab sofort als Mittelsmann für mich aus. Er musste als Jack Stern seine Rolle spielen und wusste so gut wie ich, dass er nun von Barbers Leuten überwacht wurde. Da ich aber unbedingt einige wichtige Nachrichten abzusetzen hatte, machte ich mich später auf den Weg, um meine angebliche Freundin Norma Brent zu besuchen.
    Ich hatte Miss Brent erst zweimal in meinem Leben gesehen. Sie war eine intelligente, nette, junge Dame, die erstaunlich mutig war. Miss Brent war mittelgroß, schlank und hatte sich für Ihre Rolle das Haar schwarz wie eine Mexikanerin färben lassen. Sie sah erstklassig aus, als ich so unvermittelt vor ihr stand. Sie lächelte mich an und ließ mich eintreten.
    Obgleich wir von der gleichen Fakultät waren, waren wir etwas gehemmt. Sie brach das Eis und nannte mich Jeny. Sie wollte mir etwas zum Trinken anbieten und ich sagte nicht nein. Wir setzten uns in die Nähe des Fensters und ich gab ihr einen ausführlichen Bericht. Sie sollte bei meinen Vorgesetzten nachfragen, ob man das Risiko von zwei verbrannten Wagen eingehen wolle. »Klappt ihr Kontakt zu den Chefs?«, fragte ich sie.
    »Sie haben alle einen großen Durst entwickelt«, erwiderte sie lächelnd. »Sie besuchen mich abwechselnd in der Bar und warten auf das Stichwort.«
    »Das aber noch etwas auf sich warten lassen wird«, erwiderte ich. »Bisher haben wir erst die zweite Runde gewonnen. Wir müssen genauso schlagartig zuschlagen, wie sie schlagartig starten wollen.«
    Norma Brent, die am Fenster stand, winkte mich plötzlich zu sich heran. Ich stand schnell auf und sah nach unten auf die Straße. Ein Wagen war vorgefahren, und ich sah gerade

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