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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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Angriff Barbers hatte ihn aus der Fassung gebracht. Ich war stolz darauf, wie gut Phil Decker diese schwierige Rolle spielte.
    ***
    »Stern, es hat keine Sinn, sich zu verstellen«, sagte Barber lächelnd. »Sie haben Burns bereits Papier geliefert und ich möchte nun in dieses Geschäft einsteigen.«
    »Sie haben geredet, Burns?«, fragte Phil und sah mich sehr missbilligend an. »Wir hatten doch verabredet, dass…«
    »Barber ist in Ordnung«, sagte ich überredend.
    »Und ich werde auch gut zahlen«, sagte Barber. »Ich möchte nur wissen, wie Sie an das Papier herankommen, Stern. Wir brauchen es tonnenweise.«
    »Das ist ausgeschlossen«, sagte Phil aufbegehrend. »Und überhaupt, Burns, werde ich mich auf solche Geschäfte nicht mehr einlassen. Mir ist das Risiko zu groß, ich steige aus.«
    »Das sollten Sie sich aber lieber noch einmal gründlich überlegen«, erwiderte Barber. »Ich nehme an, dass Sie eine nette Stelle bekleiden. Wenn Sie uns Schwierigkeiten machen wollen, werde ich unangenehm reagieren. Sie würden nicht nur Ihre Stelle verlieren, Stern, sondern sie könnten sonst auch noch Pech haben. Ich glaube, dass wir uns jetzt verstanden haben, oder irre ich mich?«
    ***
    Mir ist es heute noch schleierhaft, wie Phil es fertig brachte, dass plötzlich Schweißtropfen auf seiner Stirn standen. Sein Gesicht war grau vor Schreck und Angst geworden. Als er sich eine Zigarette anzündete, zitterten seine Hände. Er sog den Rauch tief in seine Lungen ein und stützte sich dann mit den Ellbogen schwer auf den Tisch.
    »Sie können mitmachen«, sagte ich zu Phil. »Die Sache wird sich lohnen. Ich wäre sonst bestimmt nicht zu Ihnen gekommen, Stern.«
    »Dann wollen wir mal zur Sache kommen«, begann Barber, als gäbe es keine Schwierigkeiten mehr. »Woher beziehen Sie das Papier, das Burns uns gezeigt hat.«
    »Er arbeitet in einem Transportunternehmen«, sagte ich, als Phil nicht antwortete. »Er leitet die Fahrzeugabteilung. Laster seiner Firma transportieren das Papier von einer Papierfabrik zur Staatsdruckerei.«
    »Das war einmal«, sagte Phil in einem Ton, dass selbst ein Taubstummer sofort gemerkt hätte, dass er log. Phils Gesicht unterstrich sofort diese Lüge. »Wir fahren das Papier nicht mehr, schon seit Monaten ist das so.«
    »Aber Stern«, sagte ich sanft und verweisend. »Ich weiß gar nicht, warum Sie sich so sträuben. Sie haben mir doch vor zwei Wochen noch gesagt, ich könnte bald wieder mit Papier rechnen.«
    Phil redete immer noch nicht. Er sah mich anklagend an und senkte den Kopf. Er war wirklich ein erstklassiger Schauspieler. Er drückte die Zigarette im Ascher aus und wollte aufstehen.
    »Ich hätte gern, wenn Sie noch sitzen bleiben würden«, sagte Barber scharf und schneidend. »Wann wird Ihre Firma wieder Papier transportieren?«
    »Montag«, sagte Phil automatisch und schloss danach erschreckt die Lippen.
    »Wir werden uns schon noch vertragen«, sagte Barber zufrieden. »Sie brauchen keine Angst zu haben, Stern. Wir wollen Ihnen nichts. Wir bieten Ihnen nur eine tolle Chance. Sie können auf einen Schlag zehntausend Dollar verdienen. Wie viel Tonnen werden Sie transportieren?«
    »Wir haben zwei Laster für den Transport abgestellt«, sagte Phil. »Aber wie stellen Sie sich das vor? Wie wollen Sie an das Papier herankommen können? Die Laster werden von Cops begleitet und sie sind schwer bewaffnet.«
    »Wie sind Sie denn an das Papier gekommen, das Sie Burns beschafft haben?«
    »Das war ein Zufall«, sagte Phil. »Ein Laster verunglückte und geriet in Brand. Da habe ich mir eine Aktentasche voll Papier mitgenommen, als ich unbeobachtet war.«
    »Schön… und wie wollten Sie ihm wieder Papier beschaffen?«
    »Ich hatte noch keine Idee«, redete sich Phil heraus.
    »Aber ich weiß, wie wir an das Papier herankommen können«, sagte Barber und nahm einen Schluck. »Wir werden Ihnen rechtzeitig Bescheid geben, Stern. Sie können jetzt gehen, aber wagen Sie es nicht, uns zu verraten. Ich würde Sie abschießen lassen, verlassen Sie sich darauf. Spuren Sie aber, sollen sie zehntausend Dollar verdienen. Ich finde, dass das ein erstklassiger Vorschlag ist.«
    »Das ist viel Geld«, erwiderte Phil und leckte sich die Lippen. »Aber trotzdem… die Polizei…«
    »Das werde ich mir schon genau überlegen«, sagte Barber. »Noch etwas, Stern, versuchen Sie nicht, die Stadt zu verlassen. Ich würde das ebenfalls als Verrat auslegen und dementsprechend handeln. Haben wir uns

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