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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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keinen Unsinn gemacht?«
    »Er hat solch große Angst, dass er seine Wohnung schon gar nicht mehr verlässt. Er hat uns übrigens nicht belogen. Seinerzeit ist tatsächlich ein Wagen seiner Gesellschaft verunglückt und in Brand geraten. Hier sind die Zeitungen, die darüber berichtet haben.«
    Ich musste mich wieder einmal wundern, wie misstrauisch und realistisch Barber war. Er war den Dingen auf den Grund gegangen und hatte sich informiert. Das war für mich der Beweis, dass er keinem Menschen traute. Auch mir nicht, obwohl er mir gegenüber recht nett tat.
    Aber so schlau wie Barber waren wir vom FBI auch gewesen. Da sich das Unglück tatsächlich ereignet hatte, brauchten wir nichts zu befürchten. Ja, dieses Unglück hatte überhaupt den Anstoß zu unserem Manöver gegeben. Darauf war unser Plan erst aufgebaut worden. Der einzige Mann, der außerhalb der Dienststellen etwas von unserem Bluff wusste, war der Inhaber der Transport-Gesellschaft, ein Mann, auf den wir uns verlassen konnten und der Phil Decker sofort die wichtige Stellung in seinem Betrieb eingeräumt hatte.
    »Wenn wir’s geschickt anpacken, wird die Polizei nicht misstrauisch werden können«, sagte ich, als ich mir die bewussten Bilder noch einmal angesehen hatte. »Das mit dem Altpapier wird in Ordnung gehen. Ich nehme das selbst in die Hand. Behandeln Sie aber Stern vorsichtig. Er ist ängstlich und könnte sonst schnell den Kopf verlieren.«
    »Sie brauchen mir keine Ratschläge zu erteilen«, sagte Barber sanft und sehr ärgerlich. Er merkte wohl, dass er sich etwas im Ton vergriffen hatte. Er lenkte ein und meinte lächelnd: »Sobald er seine Schuldigkeit getan haben wird, werde ich ihn abschießen. Wir brauchen keine unnötigen Mitwisser.«
    »Und wie sollen wir später an das Papier herankommen?« . fragte ich schnell.
    »Wir werden dann die Papierfabrik ausnehmen«, erwiderte Barber. »Ich habe deswegen schon mit meinem Teilhaber gesprochen. Wir werden das größte und beste Geschäft machen, das je in den Staaten über die Bühne gegangen ist.«
    Ich ließ ihn reden und mein Eindruck verstärkte sich immer mehr, das ich es mit einem gefährlich verrückten, aber auch sehr intelligenten Gangster zu tun hatte. Der Mann ließ sich vollkommen gehen und phantasierte später davon, die Unterwelt der Staaten unter einen, nämlich seinen Hut, zu bringen.
    »Lassen Sie mich allein, ich habe noch zu arbeiten«, sagte er plötzlich abrupt zu mir. Sein Blick war leer geworden. Er begann zu husten und warf sich ungeniert und völlig erschöpft auf eine Couch. Er vergrub sein Gesicht in die Kissen und schien mich vergessen zu haben.
    Ich ging und erholte mich erst einmal in einer Kneipe. Nach einem doppelten Gin fühlte ich mich wieder wohler. Ich dachte an das, worüber Barber geredet hatte. Dieser Mann hatte überhaupt keine Maßstäbe mehr. Sein Evangelium waren die nackte Gewalt und Brutalität. Er glaubte, damit der König der Unterwelt zu werden. Nun, ich wusste dass er diesen Traum bald begraben konnte.
    Am Nachmittag fuhr ich zur Druckerei heraus, obwohl ich dort nichts zu suchen hatte. Man kannte mich natürlich und ließ mich passieren. Ich interessierte mich vor allen Dingen für die beiden wichtigsten Stahltüren und spielte anschließend mit den angeblichen Holzarbeitern Karten. Ich ließ mir eine Menge Dollar abknöpften, um für eine gute Atmosphäre zu sorgen. Es gab auch eine Menge zu trinken und ich spendierte noch zusätzlich einige Scheine, damit neuer Stoff geholt werden konnte.
    Als eine allgemeine Bläue über der Runde lag, begann ich neugierig zu werden. Die Blütengangster waren arglos und erzählten mir, was ich wissen wollte. Auf diese Art und Weise erfuhr ich, dass am nächsten Tag die beiden Graveure mit den Zehnerplatten kommen sollten. An dem Tag wollte man auch die ersten Probeblüten drucken, und zwar auf dem Papier, das man noch bei mir gefunden hatte.
    Fragen nach dem Teilhaber Barbers waren ohne jeden Erfolg. Die Gangster hatten keine Ahnung. Ihnen war’s auch im Grunde gleichgültig, wer noch am Geschäft beteiligt war. Sie interessierten sich nur für echtes, bares Geld.
    Glauben Sie nun ja nicht, unter Gangstern würde nun besonders rüde gesprochen. Obwohl sie alle mehr oder weniger betrunken waren, gab es keinen Ärger. Nachdem der Streithahn Culmer nicht mehr anwesend war, herrschte Friede.
    Scharf wurde es erst später, als Barber unverhofft auftauchte. Er war plötzlich da und stand schweigend in der

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