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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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zahlen«, sagte Barber eifrig.
    »Der Chef bietet mir viel mehr«, sagte ich und hob die Waffe. »Geben Sie sich keine Mühe mehr, Barber, Ihre Zeit ist abgelaufen.«
    »Aber das ist doch Wahnsinn«, schrie er fast auf. »Das kann doch nicht sein!«
    Er stürzte nach vorn und wollte etwas von dem kleinen Tisch hochnehmen. Natürlich schoss ich nicht, ich war an Krach überhaupt nicht interessiert. Zudem wollte ich Barber lebend haben. Ich trat gegen ein Tischbein und Barbers Hände griffen ins Leere. Er stolperte und fiel mit seinem Kinn genau gegen meine Faust. Er rutschte zu Boden. Ich durchsuchte schnell seinen Tascheninhalt und steckte ein, was mir interessant erschien. Dann nahm ich seine Waffe und steckte sie ein. Endlich hatte ich ein Beweisstück, das von größter Wichtigkeit sein konnte.
    Überrascht fuhr ich herum, als ich plötzlich das Knarren der Tür hörte. Harper war doch ausgestiegen und nach oben gekommen. Er nickte mir zu und sah mich fragend an.
    »Ich habe ihn erst einmal niedergeschlagen«, sagte ich. »Die Pension ist zu bevölkert. Wir werden ihn draußen irgendwo auf dem flachen Land fertigmachen.«
    Harper antwortete nicht. Er trat dicht an Barber heran und bevor ich es verhindern konnte, hatte der Gangster auch schon seinen ehemaligen Chef erschossen. Auf der Mündung seiner Waffe stak ein schwerer Schalldämpfer. Es hatte im Raum ein Geräusch gegeben, als sei eine Flasche entkorkt worden.
    »So, der wird uns keine Schwierigkeiten mehr machen«, sagte Harper gleichgültig. »Ziehen wir ab, Chef, oder wollen wir erst seine Bude durchsuchen?«
    »Auf jeden Fall«, erwiderte ich. Harper machte sich sofort an die Arbeit, während ich mir den Toten ansah. Soviel Rohheit und Brutalität hatte ich nicht erwartet. Ich hatte es nicht nur mit Falschmünzern zu tun, sondern auch mit ganz ausgekochten Mördern.
    So gern ich mich mit Harper über den Mord unterhalten hätte, es war einfach unmöglich. Ich hätte mich nur verdächtig gemacht, wenn ich andere Seiten aufgezogen hätte.
    »Wir nehmen seine beiden Koffer einfach mit«, schlug Harper vor, als er die Schränke und Schubladen leer angetroffen hatte. Ich war selbstverständlich damit einverstanden und wir verließen bald darauf das Mordzimmer. Kein Mensch in der Pension hatte etwas gemerkt. Wir kamen ungehindert nach unten und konnten genauso ungestört mit dem Wagen losfahren. Ich steuerte die Pension an und trug später die beiden Koffer nach oben in mein Zimmer.
    »Harper, verständigen Sie den Chef«, sagte ich aus dem Schlafraum heraus zu Harper. »Sagen Sie ihm, dass alles in Ordnung gegangen ist.«
    Harper ließ sich bluffen. Ich wusste, dass er der Spitzel des unbekannten Chefs war. Er wusste wahrscheinlich, wer dieser Mann war, er wusste aber sicher, unter welcher Nummer der Chef zu erreichen war. Da ich im Nebenzimmer stand, hatte Harper keine Bedenken, den Chef anzurufen.
    Er hatte nur nicht damit gerechnet, dass eine Wählerscheibe beim selbsttätigen Zurückdrehen in die Nullstellung hackende Geräusche hervorruft. Sie können das leicht selbst an einem Telefonapparat feststellen. Ich spitzte meine Ohren und stellte mir bald darauf die Nummer zusammen, die er gewählt hatte.
    Harper redete einen Moment lang mit dem Chef und rief dann mich an den Hörer. Der geheimnisvolle Chef machte es sehr kurz. Er teilte mir mit, dass ich anschließend die Bande übernehmen und die Papieraktion für kommenden Montag einleiten sollte. Das Papier sollte ich auf einen Lagerplatz bringen, der dafür bereits vom Chef gemietet worden war.
    »Wird es mit Stern keine Panne geben?«, fragte der Unbekannte.
    »Ich werde mich gleich noch einmal mit ihm unterhalten«, versprach ich. »Aber eine Gegenfrage, Chef. Wo befindet sich denn jetzt die Druckerei? Wo stecken die Druckplatten? Wo soll überhaupt gedruckt werden?«
    »Harper wird Ihnen von Zeit zu…«
    »Dann scheren Sie sich gefälligst um Teufel«, sagte ich. »Entweder bin ich der Boss oder nicht. Um einen Hampelmann zu bekommen, hätten Sie in ein Spielzeuggeschäft gehen sollen.«
    »Ihre Frechheit gefällt mit«, sagte der Unbekannte und lachte dröhnend auf. »Also gut, reichen Sie mir Harper noch einmal an den Apparat. Sie sollen wissen, was Sie wissen wollen.«
    Harper nickte wiederholt, während der Chef redete. Er grinste mich an, als er den Hörer aufgelegt hatte.
    »Wollen sie zuerst zur Druckerei fahren?«, fragt er mich.
    »Wir reden erst mit den Jungens«, sagte ich. »Dann sehen wir

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