Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
Vom Netzwerk:
treffen wollen, dann fangen Sie ihn in einer halbe Stunde vor dem Bürogebäude der Central-Versandgesellschaft ab. Sie haben dann eine echte Chance, ihn zu erwischen.«
    »Und wer wird den Jungens den Star stechen?«
    »Harper hat mich bisher informiert«, sagte der Chef. »Er wird dafür sorgen, dass es keinen Ärger geben wird, wenn Sie die Jungs übernehmen.«
    »Warum soll nicht Harper der Boss werden?«
    »Er ist nicht ehrgeizig und er weiß genau, dass er der Sache kaum gewachsen ist«, kam die Antwort. »Burns, ich erwarte Ihre Antwort nicht sofort, aber ich werde die Central beobachten. Wenn Barber fällt, weiß ich, dass Sie auf mein Angebot eingehen werden, beziehungsweise, dass Sie bereits mein Mann sind.«
    »Was springt für mich denn dabei heraus?«
    »Vierzig Prozent«, sagte der Chef. »Dieses Geld gehört Ihnen vollkommen allein. Ich werde wie immer die Jungens bezahlen und das Geld als Einlage stellen.«
    »Beobachten Sie das ›Central‹, Chef«, sagte ich, bevor ich auflegte.
    Sie können sich ja wohl vorstellen dass ich anschließend sehr viele Zigaretten verbrauchte. Ich ließ mir das Angebot immer wieder durch den Kopf gehen. Hatte Barber mir eine Falle gestellt? Wieso sollte ich auf einmal die Blütenbande übernehmen? Was wurde eigentlich gespielt? Eine Menge Fragen, die ich mir leider nicht beantworten konnte.
    Natürlich hatte ich große Lust, auf das Risiko einzugehen. War ich erst einmal der Chef der Blütenbande, dann hatte ich bereits so gut wie gewonnen. Dann dirigierte ich die Gangster in die Falle und war sicher, dass es dabei keine Pannen gab. Um an diesen Posten zu kommen, musste ich aber einen Menschen kaltblütig umlegen und das kam für mich nicht in Frage. So etwas hatte ich noch nie getan und es gab für einen FBI-Mann keinen Einsatz, der das gerechtfertigt hätte.
    Ich öffnete das Fenster und stellte mich ans Fensterbrett. Ich zündete mir eine Zigarette an und hatte wieder einmal Pech mit den Streichhölzern. Ich verbrauchte genau drei Hölzer, bis ich das Stäbchen endlich in Brand gesetzt hatte. Dann steckte ich mir die Waffe in die Tasche und verließ mein Zimmer. Ich beeilte mich dabei nicht sonderlich. Sondern sorgte für die notwendige Zeit, damit ein Kollege von mir erscheinen konnte.
    Die drei Streichhölzer hatten dem Mann im Zimmer des gegenüberliegenden Hauses gesagt, dass er schnellstens aufzutauchen hatte und zwar direkt vor der Pension. Dieses Zeichen war für gewisse Notfälle ausgemacht worden. Ich zweifelte keine Sekunde daran, dass dieses Zeichen gesehen worden war. Tag und Nacht lösten sich in dem bewussten Zimmer Kollegen von mir ab und warteten auf meine Zeiten. Wir hatten unseren Kriegsplan bis in jede Kleinigkeit hinein genau geplant, damit es später keine Pannen gab.
    Mein Kollege war sehr geschickt. Ich hatte ihn noch nie gesehen, aber es war mein Kollege. Ein Mann stolperte in die Tür der Pension und schleppte sich mit einem prall gefüllten Koffer ab. Als er mir auswich, rammte sein Koffer die Tür, die Schlösser gaben nach und der ganze Inhalt des Koffers ergoss sich wie eine Springflut auf den Boden.
    Höflich wie ich war, bückte ich mich und half dem Mann beim Einsammeln der Utensilien. Dabei hatte ich Zeit und Gelegenheit, ihm meine Wünsche zu nennen. Wenig später richtete ich mich auf und verließ die Pension.
    Ich musste mich beeilen, zum »Central« zu kommen, denn die Zeit drängte. Ich winkte eine Taxe ab und nannte das Fahrtziel. Dann zündete ich mir eine Zigarette an und wartete auf das Auftauchen meiner Kollegen.
    »Sie bekommen nen Silberling extra, wenn Sie auf die Tube drücken«, sagte ich zu dem Fahrer. »Strafmandate gehen zu meinen Lasten.«
    Der Mann schaltete sofort. Er trat das Gaspedal durch und fuhr in schnellem Tempo durch die Stadt. Er fuhr schneller, als es die Polizei erlaubte. Wir hatten das »Central« fast erreicht, als ich hinter unserem Wagen das Auf heulen einer Polizeisirene hörte.
    »Da haben wir den Salat«, sagte der Fahrer und verlangsamte sofort das Tempo. Der Polizei-Streifenwagen überholte uns und drängte unseren Wagen an den Bordstein. Um den Taxifahrer wild zu machen, tat ich so, als wollte ich aussteigen.
    »He, stopp, Sie bleiben hier und bezahlen das Mandat«, sagte der Mann und hielt mich am Rock fest. Ich begann zu schimpfen und stellte mit Genugtuung fest, dass die ausgestiegenen Streifenbeamten schon fast unseren Wagen erreicht hatten. Das Büro des Versandhauses befand sich in

Weitere Kostenlose Bücher