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0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande

Titel: 0011 - Ich zerpflückte die Blütenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ich zerpflückte die Blütenbande
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unmittelbarer Nähe vor mir. Ich ahnte, dass mich zumindest ein interessiertes Augenpaar beobachten würde.
    Der Streit, den ich vom Zaune brach, hatte sich gewaschen. Ich schaffte es auf diese Art und Weise, dass Barber mir natürlich ohne meine Schuld durch die Lappen ging. Die Cops ließen sich schließlich abschütteln, nachdem sie sich die Adresse des Fahrers aufgeschrieben hatten, an den sie sich ausschließlich hielten. Ich zahlte dem Mann später ein anständiges Schmerzensgeld und merkte mir noch zusätzlich seine Wagennummer, um ihm später aus der Patsche helfen zu können, falls er verurteilt werden sollte.
    Barber war natürlich längst über alle Berge.
    Ich blieb aber trotzdem vor dem Bürogebäude stehen und stellte mich zur Schau. Mein Instinkt sagte mir, dass dieser Chef sich früher oder später bemerkbar machen würde. Ich beobachtete die Straße sehr sorgfältig. Damit man mich nicht überraschen und hochnehmen konnte.
    Nach einer guten Viertelstunde tauchte Harper auf.
    Er hatte den Wagen auf irgendeinem Parkplatz abgestellt und kam zu Fuß die Straße hinunter. Er winkte mir schon von weitem zu. Er trug seinen angeschossenen Arm in einer Schlinge und sah etwas bleich aus.
    »Ich hab’s mir ungefähr gedacht, dass du kommen würdest«, sagte ich zu dem Gangster. »Tut’s noch weh?«
    »Es geht«, sagte er grinsend. »Es war nur ne saftige Fleischwunde. Ich hab noch einmal Glück gehabt.«
    »Wir hätten uns früher schon einigen sollen«, sagte ich.
    »Reden wir nicht mehr davon«, schlug er vor. »Gestern stand ich noch auf Barbers Seite und hätte Sie genauso angeknallt, Chef, wie Sie mich.«
    Ich hatte am Tonfall seiner Stimme und der Form seiner Anrede gemerkt, dass er in mir den neuen Chef sah. Ich akzeptierte das.
    »Ich weiß, wo wir Barber finden können«, sagte er zu mir. »Der Chef meint, dass Sie’s noch einmal versuchen sollen, aber ohne die Polizei, wie eben.«
    »Ich hatte es eben zu eilig«, sagte ich grinsend.
    »Jetzt können wir uns aber Zeit lassen«, sagte Harper. »Barber hat sein Quartier gewechselt. Er wohnt in einer Pension, er hat keine Ahnung, wie die Aktien für ihn stehen.«
    ***
    Obwohl Harper verletzt war, traute ich ihm nicht über den Weg. Ich rechnete immer noch mit einer Falle und hatte nicht die geringste Lust, abgeschossen zu werden.
    Wie Harper mir erzählte, wohnte Barber nach der Affäre mit mir in der Nähe einer Sporthalle. Wir ließen den Wagen weit von diesem Haus stehen. Harper wollte mitgehen, aber ich war dagegen.
    »Werden Sie den Karren zur Not fahren können?«, fragte ich ihn.
    »Wird schon klappen«, sagt er optimistisch. »Wollen Sie Barber niederschießen?«
    »Er wird mir schon die Gelegenheit geben, einen Schuss anzubringen«, erwiderte ich. »Sobald ich im Hause verschwunden bin, Harper, rollen Sie mit dem Wagen näher heran. Und wo kann ich Barber genau finden? Ist er allein?«
    Harper gab mir eine genaue Lagebeschreibung. Ich lud vor seinen Augen die Waffe durch und verließ den Wagen. Natürlich hatte ich nicht vor, Barber niederzuschießen. Dazu war er als späterer Zeuge viel zu wichtig. Ich wollte ihn nur außer Gefecht setzen und hoffte, dass meine Kollegen sich an mich gehängt hatten.
    Barber war restlos überrascht, als ich plötzlich in seinem Zimmer stand. Er glaubte aus meinem Gesicht heraus lesen zu können, was ihn erwartete. Sein Gesicht war bleich, mit einem grauen Unterton. Er hob sofort die Hände und wich gegen das Fenster zurück.
    »Sie wissen, weshalb ich gekommen bin?«, fragte ich ihn und schloss hinter mir die Tür.
    »Wer hat Ihnen die Adresse verraten?«, fragte er.
    »Dreimal dürfen Sie raten«, erwiderte ich.
    »Der Chef?«
    »Ist doch wohl anzunehmen«, erklärte ich lässig. »Sie haben verspielt, Barber.«
    »Wollen Sie mich niederschießen?«
    »Das empfahl man mir«, sagte ich und ließ mich in einem Sessel nieder.
    »Hören Sie zu, Burns«, sagte Barber hastig, und kreisrote Flecken bildeten sich nun auf seinen bleichen Wangen. »Ich habe Ihnen einen Vorschlag zu machen. Was haben Sie davon, wenn Sie den Befehl ausführen? Sind Sie sicher, dass Sie nicht übermorgen an der Reihe sind?«
    »Möglich, aber ich würde mich in solch einem Fall wehren«, war meine Antwort.
    »Wir sollten Zusammengehen«, sagte Barber in drängendem Ton. »Wenn wir beide Zusammenarbeiten, können wir alles an uns reißen und den Chef ausschalten.«
    »Reden Sie weiter.«
    »Ich würde Ihnen erst einmal 10 000 Dollar bar

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