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0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft

Titel: 0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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sollten Sie erzählen, wenn wir unter uns sind! Anne hat ganz recht. Sie da oben schmoren zu lassen."
    "Es macht mir nichts", beteuerte Bully, aber seine Stimme war unsicher geworden. "Die paar Meter..."
    "Bei der größeren Schwerkraft könnten Sie sich aber alle Knochen brechen", warnte Anne. "Seien Sie vernünftig, dann lasse ich Sie sicher landen."
    "Ich komme schon selbst", sagte Bully und angelte nach dem Hausdach. Aber er war zu weit entfernt. "Tama Yokida, holen Sie mich! Wir Männer müssen zusammenhalten!"
    Der mittelgroße Japaner, wie Anne Sloane ein Telekinet, übernahm den in Not geratenen Bully und ließ ihn näher ans Haus herantreiben. Bully erwischte den Dachrand und kletterte auf die einfachen Holzschindeln.
    "Man bringe mir eine Leiter!" deklamierte er und setzte hinzu: "Wir müssen den Frauen beweisen, daß wir unabhängig sind."
    Er übersah es, daß die Leiter wie von Geisterhand herangeflogen kam und richtig an das Haus gestellt wurde. Gelassen kehrte er auf den sicheren Boden zurück und baute sich vor Anne auf.
    "Ich muß Ihnen einen Tadel aussprechen, verehrte Miß. Sie mißbrauchen Ihre wertvollen Gaben."
    "Ja", sagte Anne, "an wertlosen Gegenständen."
    Alle lachten, obwohl niemand - außer den Telepathen - wußte, ob sie Bully oder die Leiter gemeint hatte.
    Der Sender der Widerstandsgruppe unterbrach die fröhliche Unterhaltung. Das Kurierschiff der Topsider war in das System eingeflogen - und näherte sich Ferrol. Die Zeit des Einsatzes war gekommen. Bully wurde mit einem Schlag ernst und sachlich.
    "Wuriu Sengu geht zuerst. Dann folgen Anne Sloane als Telekinetin und Andre Noir als Hypno. Die anderen halten sich bereit. Sie kommen nach, sobald ich Anweisungen schicke. Alles klar?"
    Er wartete die Antwort nicht ab, sondern betrat den kleinen Gitterkäfig, um Sekunden später verschwunden zu sein. Die Mutanten folgten in der angegebenen Reihenfolge.
     
    *
     
    Mehr als zweihundert Wulstkreuzer standen in Reih und Glied auf dem riesigen Raumfeld von Thorta. Davor angetreten die dazugehörigen Mannschaften. Trker-Hon, der das Oberkommando der Flotte erhalten hatte, kehrte von einer letzten Inspektion in den Roten Palast zurück. Rok-Gor erwartete ihn bereits.
    "Alles zum Empfang des Kommissars bereit", meldete Trker. "Wann ist mit der Landung zu rechnen?"
    "Jeden Augenblick. Das Schiff hat bereits Kontakt mit der Flugsicherung aufgenommen. Sind inzwischen wieder...", Rok zögerte fast unmerklich, "... Vorkommnisse zu verzeichnen?"
    "Nein. Alles normal. Vielleicht haben die Ferronen es aufgegeben."
    "Es sind die Arkoniden!" erwiderte Rok-Gor gereizt. "Wenn alles ruhig bleibt, werden wir nach Verlassen der Kommission diesen neunten Planeten zerstören. Wir müssen den hochnäsigen Imperialisten eine Lehre erteilen. Wo bleibt Chrekt-Orn?"
    "Er wartet auf dem Landefeld."
    "Gut, gehen wir."
    Es war alles nach Art der Topsider bestens vorbereitet worden. Eine Tribüne erhob sich direkt vor den angetretenen Mannschaften, eingerahmt von Bildaufnahmegeräten und Übertragungsanlagen. Rok-Gor war sehr daran interessiert, daß der Despot - über achthundert Lichtjahre entfernt - Zeuge seines geplanten Auftritts wurde. Der Herrscher sollte sehen, wie gut seine Entscheidung gewesen war, ihn, Rok-Gor, zum Oberbefehlshaber der Expeditionsstreitkräfte zu machen. Die endgültige Beförderung zum Raumadmiral konnte nur noch eine Frage der Zeit sein. Daß sie für den unglücklichen Chrekt-Orn Tod oder Verbannung bedeutete, blieb für ihn vollkommen uninteressant.
    Es war daher kein Wunder, daß Chrekt-Orn der Ankunft des Kommissars mit sehr gemischten Gefühlen entgegensah. Andre Noir, der für einen Augenblick seinen Gedanken lauschte, fühlte sogar ein wenig Mitleid und entschloß sich, dem ehrgeizigen Rok-Gor eine empfindliche Lehre zu erteilen.
    Der Wagen hielt. Der Oberbefehlshaber stieg mit Trker aus und nutzte die verbliebene Zeit, die Truppen zu inspizieren. Alles machte den Eindruck, als herrschten sicherste Friedenszeiten, obwohl überlichtschnelle Patrouillenschiffe den Raum um Ferrol kontrollierten und dafür sorgten, daß keine unliebsamen Überraschungen eintraten. Wenigstens glaubten die Topsider, die lockere Überwachung könnte sie davor bewahren.
    In der Geheimkammer bei dem Transmitter ließ sich Bully laufend von Sengu über die Vorkommnisse berichten. Der Späher erblickte die Szene so, als weile er mitten unter den Echsen und sei körperlich dabei.
    "Jetzt beendet er das feierliche

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