0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft
Rohmaterialien, mit denen sie geheimnisvolle Geräte bauten, die ihnen die Rückkehr in die Heimat ermöglichen sollten. Sie vermuten richtig, wenn Sie meinen, daß es sich dabei um Materietransmitter handelte. Sie wußten keinen anderen Ausweg, denn alle Funkinstrumente und Nachrichtenmittel waren bei der Katastrophe zerstört worden. Dann, eines Tages, waren die Fremden verschwunden."
"Und die Transmitter blieben zurück?"
"Ja. Aber zuvor klärte der Leiter der mißglückten Expedition unseren damaligen Thort auf. Die Fremden stammten aus unserem System und kamen von einem Planeten, der jenseits von Rofus seine Bahn um Wega zieht. Es muß also der zehnte Planet gewesen sein. Sie standen am Beginn der Raumfahrt, und dies war eine ihrer ersten größeren Expeditionen. Unsere Vorfahren verstanden nur wenig von den technischen Dingen, aber sie ahnten doch, daß diese Ereignisse später einmal von Bedeutung sein würden. Also fertigten sie Berichte an, die sich bis heute erhalten haben. Daher unsere genaue Kenntnis der Vorgänge."
Rhodan dachte flüchtig daran, daß der Thort behauptet hatte, man wüßte heute kaum noch etwas von den damaligen Vorkommnissen. Er mußte seine Einstellung also geändert haben, Ishy teilte mit, daß Lossosher immer noch die Wahrheit sprach.
"Der Leiter der Expedition machte dem Thort die seltsamen Geräte zum Geschenk und übergab ihm auch die genauen Konstruktionspläne, die er jedoch unter den bereits erwähnten Sicherheitsvorkehrungen im Roten Palast hinterlegte. Dann verschwand auch er. Zurück blieben nur die Erinnerung und die Transmitter."
Der Wissenschaftler schwieg. Rhodan wartete, aber als nichts mehr kam, sagte er:
"Was wissen Sie heute noch über jene Fremden, die auf dem zehnten Planeten wohnen? Wenn ich mich nicht irre, können sie doch heute jederzeit diesen Planeten anfliegen, und ich kann mich nicht entsinnen, daß auch nur einmal die Rede davon war, diese Welt sei bewohnt." .
"Sie ist unbewohnt, und wenn unsere Forscher sich nicht täuschen, gab es auch noch niemals Leben auf dem zehnten Planeten. In diesem Punkt haben die Fremden uns belogen."
Das war eine überraschende Mitteilung. Rhodan verbarg seine Enttäuschung nicht.
"Dann steht es also nicht fest, daß sie überhaupt aus diesem System kamen? Sehr bedauerlich, denn ich lege größten Wert darauf, die Erbauer des Materietransmitters kennenzulernen. Schade. Es gibt auch keinerlei Hinweise, von so sie stammten? Wie sahen sie aus?"
"Davon schweigen die Berichte. Sie müssen ausgesehen haben wie Sie oder wir. Und Hinweise ..." Lossosher zögerte. Er überlegt, ob er es sagen darf, signalisierte die Japanerin. Rhodan und Bully warteten. "Doch, es gibt einen, aber er wird Ihnen auch nicht weiterhelfen. In den langen Jahren des unfreiwilligen Aufenthaltes auf Ferrol starb nicht ein einziger der Fremden, obwohl sich auch sehr alt erscheinende Männer unter ihnen befanden. Auf die Frage unserer Vorfahren behaupteten sie, länger als die Sonne leben zu können."
"Damit läßt sich schon etwas anfangen", nickte Rhodan ernst. "Zumindest können wir daraus schließen, daß sie sehr alt wurden. Ich verstehe nur nicht, warum sie Ihre Welt niemals mehr besuchten. In diesen Jahrtausenden hätte das doch der Fall sein müssen." Lossosher nickte ebenfalls.
"Ich bin ganz Ihrer Meinung, Rhodan. Die Frage hat mich oft genug beschäftigt, aber ich erhielt niemals eine logische Antwort. Es kann nur zwei Möglichkeiten geben: Die Fremden stammten aus einem anderen System und besuchten nie mehr die Wega, oder aber sie wurden das Opfer einer kosmischen Katastrophe. Immerhin findet sich da in den Überlieferungen auch ein kleiner Hinweis. Der Leiter der Expedition sagte zu unserem Thort einmal: Wir leben länger als die Sonne, aber es ist gerade die Sonne, die das verhindern möchte. - Ich weiß nicht, was ich von dieser Bemerkung halten soll."
Bully wollte etwas sagen, fing aber noch rechtzeitig den warnenden Blick Rhodans auf. Er schwieg. Auch Lossosher glaubt, sie seien ausgewandert, vermittelte Ishy geistesgegenwärtig.
Aber Rhodan gab zurück: Dann hätte man auf dem zehnten Planeten Reste ihrer verlassenen Zivilisation finden müssen. Eine rätselhafte Geschichte. Es hatte also auf dem zehnten Planeten hochentwickeltes Leben gegeben, und heute fand man dort nicht mehr die geringste Spur. Das war so gut wie ausgeschlossen. Selbst die kleinsten Völker hinterlassen ihre Spuren, die noch nach fünfzig Jahrtausenden zu lesen
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