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0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft

Titel: 0012 - Das Geheimnis der Zeitgruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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Aber wir sehen es nicht. Für uns also, die wir keine Späher im Sinne Sengus sind, ist es unsichtbar. Ich wette, wenn Sengu an meiner Stelle stehen und normal schauen würde, sähe er ebenfalls nichts."
    "Das verstehe ich nicht", gab Ras Tschubai zu. Rhodan lächelte ihm zu.
    "Ehrlich gesagt - ich auch nicht vollständig. Gehen wir bis zu der Stelle dort, wo das Gewölbe beginnen soll."
    Sie prallten schon nach wenigen Schritten gegen das unsichtbare Hindernis. Rhodan, der die Arme vorgestreckt hielt, schien nicht besonders überrascht. Er nickte nur leicht vor sich hin, als habe er nichts anderes erwartet.
    "Dachte ich es mir doch! Eine materiell gewordene Spiegelung. Eine feste Vision. Großartig - aber unerklärlich."
    Andächtig strich Tako über die glatte Oberfläche des Nichts.
    "Aber es ist doch nichts zu sehen. Wie Luft..."
    "Sengus Augen durchdrangen es aber nicht, unsere Augen tun es auch nicht. Wir bilden es uns nur ein, das ist alles. Von jedem Blickwinkel aus gesehen verändert sich die Spiegelung, so, daß wir immer den Eindruck haben müssen, die gegenüberliegende Seite zu sehen. Ras, gehen Sie auf die andere Seite des Saales und sagen Sie mir, ob Sie uns sehen können. Aber machen Sie einen Bogen um das Gewölbe."
    Der Afrikaner schritt an der Wand entlang und stellte sich dann Rhodan und Tako gegenüber auf. Zwischen ihnen war das unsichtbare Etwas. Sie konnten sich sehen.
    "Und doch", sagte Rhodan, "ist es undurchsichtig, sogar für Sengu. Eine unwahrscheinliche Technik. Nur - wenn Sengu es mit seinen Augen nicht durchdringen kann, werden Sie es auch nicht können, Tako, selbst entmaterialisiert nicht. Versuchen Sie es."
    Tako zögerte keine Sekunde. Die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte, war plötzlich leer. Rhodan hatte noch etwas sagen wollen, aber der Japaner hatte zu schnell gehandelt. In der Stille des riesigen Raumes hallte der Schmerzensschrei des Japaners so laut wider, daß die beiden anderen Männer erschrocken zusammenzuckten. Dann erblickten sie ein seltsames Schauspiel.
    Mitten in der Luft materialisierte Tako und rutschte dann, alle Gliedmaßen weit von sich gestreckt und verzweifelt nach einem Halt suchend, an der unsichtbaren Mauer zum Boden herab. Sein Gesicht war ein entsetzt verzogenes Fragezeichen. Ratlos und an allen Gliedmaßen zitternd blieb er stehen. "Was war das?" stieß er hervor. "Die Barriere", erklärte Rhodan. "Sie sind im Flug gegen die Barriere gestoßen, materialisierten und rutschten ab. Das ist alles. Sie können also den Schirm ebenfalls nicht durchdringen. Vielleicht gibt uns der Computer eine Antwort - ich finde sie nicht allein."
    Ras kam vorsichtig wieder auf ihre Seite zurück.
    "Das ist ja unheimlich", bekannte er freimütig. "Ist es ein Energieschirm?"

"Durch einen Energieschirm käme ein Teleporter ohne Schwierigkeiten hindurch. Ras, aber niemals durch ein fünfdimensionales Feld. Es existiert einfach nicht bei uns, sondern ganz woanders. Ich kann es Ihnen nicht erklären, weil mir die Worte dazu fehlen. Vielleicht stehe ich an der Schwelle des Begreifens, aber mehr auch nicht. Ich ahne die Zusammenhänge, aber das genügt auch gerade, dem Computer der STARDUST II die notwendigen Angaben zu machen. Vielleicht hat er eine Antwort. Gehen wir, wir verschwenden jetzt nur unsere Zeit."
    Schweigend machten die drei Männer sich auf den Rückweg. Zurück blieb ein leerer Saal, der das größte Geheimnis des Universums barg.
     
    *
     
    Man hätte annehmen können, Bullys schönster Tag sei angebrochen. Schon in frühester Morgenstunde versammelte er seine Mutanten um sich und zeigte sich von der besten Seite. Er nahm es Anne Sloane nicht einmal übel, als sie ihn - seiner faulen Witze wegen - einfach emporschweben und auf dem Dach eines Sicha-Hauses landen ließ. In aller Gemütsruhe erzählte Bully weiter, wie er damals seinem vorgesetzten Unteroffizier die Knöpfe von den Hosen abgetrennt und an den falschen Stellen wieder angenäht hatte. Er beschrieb diese Stellen in allen Einzelheiten, was Anne wiederum veranlaßte, ihn von dem Dach zu heben und einfach in der Lufthängen zu lassen.
    "Wenn Sie nicht aufhören, lasse ich Sie fallen!" drohte Anne.
    Bully fuchtelte mit Armen und Beinen.
    "Das sagte der Unteroffizier auch!" brüllte er. "Er wollte mich bei dem Offizierslehrgang durchfallen lassen. Dabei hatte er selber..."
    "Mister Bull!" Das war John Marshall, der Telepath. "Sie gehen mit Ihren Gedanken entschieden zu weit! Derartige Dinge

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