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0012 - Der Dämonenknecht

0012 - Der Dämonenknecht

Titel: 0012 - Der Dämonenknecht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kurt Maurer
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Geister und Dämonen ihre Hand im Spiel haben.
    Im Gegensatz zu den meisten Menschen war es für Professor Zamorra eine Selbstverständlichkeit, die Geister und Dämonenwelt in seine Kalkulationen einzubeziehen. Er wußte Dinge, von denen viele Zeitgenossen nichts ahnten und die sie nie begreifen würden.
    Durch seine Forschungen über diese andere Welt, die uns umgibt, wußte Zamorra von der vierten Dimension, anderen Zeit- und Raumebenen.
    In diese Richtung gingen jetzt seine Gedanken.
    Es war ihm unbehaglich zumute. Don Marcelino verschwieg ihm etwas.
    Zamorra wußte im Moment nicht, wie er den Schloßherrn anders als mit Worten überzeugen konnte.
    »Ich verstehe Ihre Einstellung nicht, Don Marcelino. Seit Jahren verschwinden Menschen auf unheimliche Weise aus diesem Ort. Sie wissen doch etwas darüber, warum schweigen Sie?«
    »Weil…«
    Sie waren zu vertieft in ihre Unterhaltung gewesen, um die sich nähernden Schritte auf dem Gang zu hören. Erst das knarrende Öffnen der Tür schreckte sie auf.
    Im offenen Türrahmen erschien die große breitschultrige Gestalt des Verwalters. Das Gesicht war ausdruckslos. Er kniff die Augen zusammen, als könnte er dadurch die am Tisch sitzenden Menschen besser sehen.
    Don Marcelino hatte seinen Satz unterbrochen. Auch die übrigen gaben keinen Laut von sich.
    Es war plötzlich so still in dem Raum, daß Zamorra glaubte, das Ticken seiner Armbanduhr zu hören.
    Wortlos trat der Riese neben Don Marcelino. Der Ausdruck seines Gesichtes hatte sich verändert. In seinen Augen glühte Haß, und auf seinen Lippen lag ein Zug von Verachtung. Dumpf, lautlos und fast körperlich spürbar. »Ich muß Sie sprechen, Don Marcelino.« Obwohl José gedämpft sprach, klang es wie ein entfernter, grollender Donner.
    Zamorra hatte den Schloßherrn beobachtet, und es war ihm aufgefallen, daß er zusammenzuckte, als José sprach.
    »Entschuldigen Sie bitte.« Almagro blickte unentschlossen von Zamorra zu Nicole Duval. Er stand fast widerwillig auf und folgte dem Verwalter mit zögernden Schritten aus dem Raum.
    Eine steile Falte stand auf der Stirn Professor Zamorras, den jedesmal eine seltsame Spannung beim Anblick Josés erfaßte. Zu gerne hätte er gewußt, was in diesem Augenblick zwischen Don Marcelino und dem Riesen gesprochen wurde. Gedankenverloren zündete er sich eine Zigarette an.
    Maria de Almagro machte einen verstörten Eindruck. Ihre auf dem Tisch liegenden Hände verschränkten und lösten sich in unruhigem Wechsel. In ihren Augen glomm so etwas wie Verzweiflung.
    »Was ist nur mit Ihnen, Maria?« Nicole legte ihre Hand auf den Arm der Spanierin.
    Um Marias Lippen zuckte es verdächtig, und in ihren Augen schimmerten Tränen.
    »Warum wollen Sie uns nicht reinen Wein einschenken, Maria?« fragte Nicole begütigend, etwa so, wie man mit einem Kind spricht.
    »Warum sagen Sie uns nicht alles, wie Sie es sich doch vorgenommen haben?«
    Das Mädchen gab keine Antwort. Sie hörte Nicole kaum. Ihre Augen irrten angsterfüllt durch das Zimmer, zur Tür hinüber.
    »Hallo«, hakte Zamorra ein. »Sie wollten uns also etwas sagen?«
    »Es ist…«
    »Was – was? Reden Sie doch schon.«
    Maria de Almagros Gesicht verzerrte sich. »Sie erwarten von mir, daß ich Ihnen sage, was mit diesem Schloß los ist, aber ich kann es nicht. Sie müssen mir glauben, ich würde es nicht überleben, genau wie Sie. Er ist dabei, seine Rache zu vollenden. Reisen Sie wieder ab.«
    »Wer ist dabei, seine Rache zu vollenden?« Zamorra spürte, daß seine Geduld langsam am Ende war. Er sah die Spanierin scharf an.
    Die blassen Lippen Marias bewegten sich, aber es drang kein Laut mehr aus ihrem Mund.
    Zamorra kniff die Augen zusammen. Mit einem verstohlenen Blick zur Seite stellte er fest, daß Josés riesige Gestalt wieder den Türrahmen ausfüllte. »Tja«, stieß Zamorra nach einer Weile hervor.
    »Ich habe das Gefühl, daß es kein Wesen aus Fleisch und Blut ist, von dem Sie sprechen.«
    »Aber Chef.« Nicole Duval sprang auf. Kräftig und unverrückbar wie ein Fels stand sie da. Mißbilligend schaute sie auf Zamorra herab.
    »Suggerieren Sie sich doch nicht wieder in etwas hinein, was gar nicht vorhanden ist. Ihre Phantasie beschwört immer Geister, Vampire und auf Besen reitende Hexen herauf«, stieß sie unmutig hervor, »Bitte, nehmen Sie es nicht übel, daß ich praktisch und vernünftig denke, Chef«, fügte Nicole nach einer Weile hinzu.
    Zamorra kannte diesen Ton nur zu gut.
    »Aber Nicole, wofür

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