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0012 - Lebendig begraben

0012 - Lebendig begraben

Titel: 0012 - Lebendig begraben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jetzt keinen Unsinn, Bill. Denk an unser Kind. Ich bitte dich.«
    Bill winkte ab. »Keine Angst.« Dann öffnete er die Tür. Der Polizist kam den Weg hoch. Bill hatte die Beleuchtung auf dem Grundstück eingeschaltet. Die Kugellampen verbreiteten einen milchigen Schein.
    Der Polizist nahm Haltung an und grüßte. Er reichte Bill einen verschlossenen Umschlag. Anschließend mußte Bill den Empfang quittieren.
    Sheila stand in der Diele und sah ihrem Mann über die Schulter hinweg zu. Sie hatte die Lippen fest aufeinandergepreßt. Sie ahnte, daß etwas auf sie zukam.
    Der Polizist verabschiedete sich. Bill drückte die Tür zu und riß das Kuvert auf.
    Die Nachricht war von Suko. Über die Dienststelle des Yard hatte er sich mit Bill in Verbindung gesetzt. Er hatte die Sätze kurz gefaßt, aber alles Wesentliche darin erklärt. Sheila und Bill lasen die Nachricht gemeinsam. Der Schock traf sie beide.
    »Nein«, flüsterte Sheila. »Das ist – ist – unmöglich. John begraben, verschwunden…«
    Bill faltete den Brief wieder zusammen. Sein Gesicht wirkte wie aus Stein gemeißelt, als er den Livingroom betrat und sich in einen Sessel fallen ließ.
    Sheila nahm auf der Lehne Platz. In den Augen der jungen Frau leuchtete die Angst. »Was willst du jetzt unternehmen?« fragte sie.
    Bills Antwort klang tonlos. »Ich fahre nach Orlington.« Sheila tat einen tiefen Atemzug. Sie nickte schwer.
    »Ich hatte es mir gedacht.«
    »Du willst doch nicht versuchen, mich zurückzuhalten?« fragte der Reporter.
    »Kann ich das denn?«
    »Nein.«
    »Ich hatte es auch nicht vorgehabt.« Sheila barg ihren Kopf an Bills Schulter. »Du weißt selbst, wie gut ich John leiden mag. Wenn es noch etwas zu retten gibt, dann fahr. Fahr, Bill, bitte. Ich hoffe, daß es nicht zu spät ist. John – er – einmal…«
    »Hör jetzt auf, Darling«, sagte Bill.
    Er stand auf. »Ich ziehe mich um.«
    Seine Stimme klang rauh und kratzig. Mit schleppenden Schritten verließ er den Livingroom. Die Nachricht hatte ihn getroffen wie ein Faustschlag. Aber auch Sheila war betroffen. Nicht einmal Bill sah die Tränen, die über ihre Wangen liefen.
    ***
    Ich war sprachlos, geschockt, entsetzt. Mir fehlten einfach die Worte.
    Der Schwarze Tod merkte, was in mir vorging, und er lachte schallend auf.
    »Du wirst sterben und trotzdem leben. Hier in dieser Zwischenwelt, in den Dimensionen des Schreckens, wo Heulen und Zähneknirschen herrschen, wirst du, John Sinclair, deine Zukunft verbringen. Für uns aber ist der Weg frei. Sicher, es gibt noch einige Menschen, die ebenso Dämonen jagen wie du, aber auch sie haben keine Chance gegen die geballte Macht der Finsternis.«
    Der Schwarze Tod beugte sich auf seinem Thron vor. Seine Skeletthände umfaßten die Totenschädel an den Griffen.
    »Du kannst dich frei bewegen, John Sinclair. Geh hinein, geh hinein in die Hölle. Deine weitere Existenz wird ein einziger Überlebenskampf sein. Du wirst gewinnen und doch verlieren. Du kommst aus dieser Hölle nicht mehr heraus. Es ist endgültig Schluß!«
    Die Stimme des Schwarzen Tods verhallte. Seine Gestalt verblaßte plötzlich, wurde durchscheinend und war dann ganz verschwunden. Leer präsentierte sich der grauenhafte Thron meinen Blicken. Zurück blieben die beiden fischgesichtigen Monster mit ihren Lanzenwaffen.
    Was hatte mir der Schwarze Tod versprochen? Mein Leben sollte aus Kampf bestehen. Und das mußte ich gleich unter Beweis stellen, denn die Monster setzten sich in Bewegung. Von beiden Seiten griffen sie an. Stoßbereit hielten sie ihre Lanzen umklammert. Geduckt schlichen sie näher. Ihre Mäuler standen offen. Die Reißzähne blinkten mir entgegen. Dann sprang der erste vor. Wuchtig wollte er mir die Lanze in den Leib rammen. Ich steppte zur Seite, packte den Schaft, rß dem Monster die Waffe mit einem Ruck aus der Hand und schleuderte sie ihm in den Rücken.
    Das Monster brach zusammen. Dämonenblut tropfte aus der Wunde. Was mit dem Monster weiter geschah, konnte ich nicht sehen, denn der zweite fischgesichtige Dämon stürzte auf mich zu. Er schwang die Lanze über seinen Kopf, wollte sie nach unten rammen.
    Ich warf mich zurück, stolperte, fiel, prallte auf den Rücken und verlor für einen winzigen Augenblick die Übersicht. Die Zeit reichte dem Ungeheuer. Wuchtig schleuderte es die Lanze.
    Aus! schrie es in mir. Vorbei! Ich hatte keine Chance mehr, mich zur Seite zu werfen.
    Plötzlich stoppte die Waffe mitten in der Luft, fing an zu glühen und löste

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